Faustballer feiern versöhnlichen Jahresabschluss

Der TV Vaihingen setzt sich im Heimspiel der 1. Bundesliga Süd gegen den Aufsteiger TV Neugablonz mit 5:1 durch.

Die Faustballer des TV Vaihingen haben sich im letzten Spiel des Jahres vor heimischem Publikum in der 1. Bundesliga Süd gegen den TV Neugablonz mit 5:1 (11:7, 11:9, 11:9, 11:5, 10:12 und 11:9) durchgesetzt.

Obwohl das Ergebnis einen deutlichen Anschein hat, gestaltete sich die Partie in vielen Phasen durchaus ausgeglichen. Die Hausherren agierten ohne den erkrankten Jakob Kilpper und den verletzten Johannes Jungclaussen. Mit Michael Knodel, Jakob Mahn und Jochen Michaelis standen drei Akteure aus der zweiten Mannschaft im Kader. Trainer Markus Knodel startete mit Andreas Knodel, Tobias Maurer, Maximilian Brandt, Jaro und Jacob Jungclaussen in der Anfangsformation.

Kurze Schläge bringen dem TV Vaihingen die ersten Punkte.

Die Gastgeber legten im ersten Satz gut los. Nach einer starken Rettungsaktion von Andreas Knodel war es Maximilian Brandt, der den Ball zur Führung ins Feld der Gegner drosch. Beide Mannschaften agierten zunächst mit vielen kurzen Schlägen. Erfolgreicher bei diesen Versuchen waren die Vaihinger. Die Schläge der Gäste erlief regelmäßig der schnelle Jaro Jungclaussen. Zwischenzeitlich leisteten sich die TVV-Spieler jedoch einige Nachlässigkeiten, die es verhinderten den Vorsprung weiter auszubauen. Allerdings wurden diese Fehler nicht bestraft, weil sich auch Neugablonz zahlreiche einfache Fehler erlaubte. Der erste Durchgang ging daher recht deutlich mit 11:7 an das Team von Enz. Im zweiten Satz änderte sich das Bild zügig, denn auch die Gäste waren nun besser im Spiel. Zahlreiche Fans aus Neugablonz feierten jeden Punkt mit lautem Jubel, Trommeln und Glocken. Der Satz gestaltete sich daher recht ausgeglichen. Beim Zwischenstand von 7:6 nahm Markus Knodel eine Auszeit. Die Gäste schnupperten an einem Satzgewinn, brachten sich aber mit vielen leichten Fehlern um den Lohn. Auch das Spiel der Vaihinger war nicht fehlerfrei, doch die TVV-Akteure zeigten in den entscheidenden Momenten mehr individuelle Klasse als der Gegner.

Ein Klassenunterschied war allerdings auch im dritten Satz nicht wirklich zu erkennen. Die kurzen Schläge beider Mannschaften blieben ein probates Mittel. Auf Vaihinger Seite leistete sich Brandt einige Ungenauigkeiten sowohl im Zuspiel als auch im Rückschlag. Der erste Satzball landete noch in der Leine, der zweite fand sein Ziel. Mit einem Zwischenstand von 3:0 ging es in die erste Pause.

Beide Teams hatten in der Folgezeit einige Probleme im Rückschlag. Zahlreiche Bälle landeten im Aus oder an der Wand. Jacob Mahn ersetzte nun Jacob Jungclaussen. Vaihingen hatte sich mittlerweile auf die kurzen Angaben der Gäste eingestellt und wehrte diese zuverlässig ab. Ein Geniestreich von Andreas Knodel, der den Ball parallel zur Leine ins Feld zirkelte, bedeutete das 7:4. In der Mannschaft aus Neugablonz kam Unruhe auf – es herrschte Gesprächsbedarf. Jaro Jungclaussen fischte einmal mehr einen Ball aus dem Eck und Brandt versenkte die Kugel zum 11:5-Satzgewinn. Es war der einzige Durchgang, in dem die Gäste wirklich chancenlos waren.

Im fünften Satz wurde Michael Knodel für Brandt eingewechselt und der TVV legte wieder einen vielversprechenden Start hin. Schnell lagen die Hausherren mit 4:1 in Führung. Alles deutete auf einen klaren Satzverlauf hin.

„Wir haben den Satz auch ein bisschen durch eigene Arroganz verloren.“#

Neugablonz witterte jedoch Morgenluft und kämpfte sich nochmal heran. Vaihingen vergab zwei Matchbälle und in der Verlängerung entschieden die Gäste den Satz mit 12:10 für sich. „Prinzipiell war der Satzverlust ziemlich unnötig. Die Gegner haben zwar zwei bis drei schöne Bälle getroffen, aber wir haben den Satz auch ein bisschen durch eigene Arroganz verloren“, kommentiert Markus Knodel diese Phase.

So gingen die Gäste mit ordentlich Rückenwind in den sechsten Satz und führten schnell mit 2:0. Das Team von der Enz wirkte bisweilen etwas verunsichert – es fehlte die Abstimmung. Neugablonz hatte sich in der Zwischenzeit einen 9:6-Vorsprung erarbeitet und damit den zweiten Satzgewinn in Reichweite. Vaihingen zeigte jedoch Nehmerqualitäten und kämpfte sich zurück. Jaro Jungclaussen rettete einen Ball und der Rückschlag sprang unglücklich an die Wand der Gäste, die sich damit endgültig geschlagen geben mussen.

Markus Knodel zog danach nicht nur ein durchwachsenes Spielfazit, sondern auch eine durchwachsene Winterbilanz. „Natürlich können wir nicht zufrieden sein. Wir haben gegen Waldrennach und gegen Käfertal schlecht gespielt. Da wäre mehr drin gewesen. Der Sieg gegen Neugablonz war wichtig. Jetzt haben wir nichts mehr mit der Abstiegszone zu tun und müssen nicht verkrampft ins nächste Jahr gehen“, sagt der Übungsleiter. Mit Blick auf die zahlreichen Ausfälle ergänzt Markus Knodel: „Jetzt können wir uns erholen, gesund werden und im nächsten Jahr wieder frisch durchstarten.“ Dann soll auch Johannes Jungclaussen wieder zur Verfügung stehen.

Bericht und Foto: David Dittrich (VKZ)