Mit zwei souveränen 3:0-Siegen gegen die TSG Tiefenthal und den TV Hohenklingen starten die Vaihingerinnen beim Spieltag in Knittlingen perfekt in die Hallenrunde der 2. Bundesliga West.
Faustball. Ohne große Probleme sind die Faustballerinnen des TV Vaihingen in die Hallensaison 2021/2022 der 2. Bundesliga West gestartet. Beim Spieltag in Knittlingen setzte sich die Mannschaft von Trainer Carsten Reitschuster gegen die TSG Tiefenthal mit 3:0 (11:5, 15:13 und 11:2) sowie gegen den Gastgeber TV Hohenklingen ebenfalls mit 3:0 (11:2, 11:4 und 11:1) durch. „Wenn beide Gegner mit vorgezogener Mitte gegen uns spielen, macht uns das leicht“, berichtet der TVV-Übungsleiter. „Da sind wir zu gut bei den langen Bällen. Und als sie es dann im weiteren Spielverlauf damit versucht haben, dass sie ihre Mittespielerin jeweils nach hinten gezogen haben, haben sie unsere kurzen Bälle nicht bekommen.“ Die dritte Begegnung desSpieltags entschied Tiefenthal mit 3:1 (9:11, 11:7, 11:3 und 11:2) gegen Hohenklingen für sich.
Es war fast ein Klassenunterschied zwischen den Vaihingerinnen und den beiden anderen Mannschaften zu sehen. Während die Enzstädterinnen schon den ersten Ball in der Regel weit nach vorne in Richtung Leine spielten und dann alle Optionen für den Rückschlag hatten – Hauptangreiferin Ricarda Stübbe konnte es sich aussuchen, ob sie lieber ein Schusszuspiel oder einen sogenannten Setzer, bei dem der Ball noch mal aufspringt, haben wollte –, flogen die erste Abwehr bei den Tiefenthalerinnen und Hohenklingenerinnen meist schon kreuz und quer durch die Halle. An einen sauberen Aufbau war dann kaum noch zu denken, was wiederum dazu führte, dass sowohl die TSG- als auch die TVH-Faustballerinnen den Ball oftmals nur über die Leine schieben mussten, statt die Vaihingerinnen wirklich unter Druck zu setzen. „Wenn bei uns die erste Abwehr sauber war, hatten alle eine hohe Zuspielquote. Und ,Ricky‘ Stübbe oder Merle Bremer im Rückschlag können Bälle spielen, die selbst in der 1. Bundesliga niemand abwehren kann“, berichtet Reitschuster.
„Wir haben aber etwas gebraucht, um unsere Sicherheit zu finden“, fährt der TVV-Übungsleiter fort. „Wir haben gegen Tiefenthal mit 80 Prozent Risiko begonnen, wie ich es nenne.“ Die größten Probleme hatten die Enzstädterinnen allerdings im zweiten Satz gegen Tiefenthal. „Da haben vor allem bei Kurzen die Absprachen gefehlt. Und die sind ekelig, weil der Ball in der Halle nicht so hoch abspringt“, erklärt Reitschuster. „Da hat man gemerkt, dass die Vorbereitung recht kurz war.“ Einige Spielerinnen waren noch im Oktober mit den U-18- und U-16-Nationalmannschaften unterwegs, andere gönnten sich einen Urlaub und wieder andere mussten sich unters Messer legen, um notwendige OPs durchzuführen. Dazu kamen ein paar Angabenfehler von Stübbe. „Dennoch waren wir nie in Gefahr, das Spiel zu verlieren“, erklärt TVV-Trainer Reitschuster.
Gegen den TV Hohenklingen machten die Vaihingerinnen dann kurzen Prozess. „Ich bin kein Fan davon, dass man anfängt rumzueiern oder sich einlullen lässt“, berichtet Reitschuster. „Deshalb lautet meine Vorgabe: Egal, welcher Ball kommt, wir müssen ihn konzentriert in den Drei-Meter-Raum nach vorne spielen. Denn mein Ziel ist es, dass wir in der Liga vornewegmarschieren. Doch manche Spielerin schätzt sich selbst noch schlechter ein, als sie wirklich ist. Doch wenn wir so Spiele wie gegen Hohenklingen so deutlich gewinnen, wobei der TVH in drei Sätzen gerade einmal sieben Punkt macht, dann wird auch diesen Spielerinnen klar, dass wir das wirklich können – dass wir so gut sind, um vornewegzugehen.“
Doch auch für die Faustballerinnen selbst sei es wichtig, zu keinem Zeitpunkt nachzulassen. „Wenn wir die Sätze nicht durchziehen, dann gewinnen wir die Durchgänge vielleicht auch, aber jeweils nur mit 11:6 oder 11:7 oder 11:8. Das hat dann keinen Spaß gemacht – und hinterher fühlt sich jede Spielerin nicht wohl“, erzählt Reitschuster.
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