[VKZ] Der Höhenflug geht weiter

 

Nicht so spektakulär wie vor einer Woche in Waibstadt, aber dennoch souverän: Die Faustballer des TV Vaihingen haben gegen Unterhaugstett den dritten Sieg in Folge eingefahren und rangieren aktuell als eins von drei ungeschlagenen Teams auf Platz zwei.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 22. November 2021
 

Faustball. Die Faustballer des TV Vaihingen sind zum dritten Erfolg im dritten Saisonspiel in der 1. Bundesliga Süd geeilt. Nach fast genau 90 Minuten haben sie den TV Unterhaugstett in letztlich souveräner Manier mit 5:1 (9:11, 11:7, 11:6, 11:7, 11:6 und 11:6) bezwungen. „Prinzipiell war das ein gutes Spiel“, berichtet TVV-Trainer Markus Knodel, der aber sofort wieder das Haar in der Suppe sucht. „Mit dem ersten Satz war ich unzufrieden. Die Angabe der Unterhaugstetter war eigentlich nicht sonderlich gut. Da müssen wir besser aufbauen. Und dann haben wir bei 8:8, nachdem wir einen großen Rückstand aufgeholt haben, den Ball auf der Leine, schenken ihn aber her, weil wir nicht clever sind. Und wenn man so zurückkommt wie wir, muss man so einen Durchgang eigentlich auch gewinnen.“

 

Denn die Unterhaugstetter legten los wie die Feuerwehr – mit freundlicher Unterstützung der Vaihinger. TVU-Hauptangreifer Michael Ochner gelang ein Punkt nach dem anderen. Und wenn der Rückschlag oder die Angabe mal nicht unabwehrbar war, dann unterliefen den Vaihingern einige Fehler. Nach nur wenigen Minuten führten die Gäste mit 6:1, wenig später mit 8:2. Doch die Enzstädter kämpften sich zurück und glichen beim 8:8 aus. Den Sack machten aber die Unterhaugstetter letztlich zu. „Unser großes Manko, was sich so ein bisschen durch das ganze Spiel gezogen hat, war, dass unsere erste Abwehr zu unsauber war. Wir hatten zwar viele Bälle zum Stellen schon weit vorne, aber mussten dann das Schusszuspiel zu nahe an die Leine spielen, so dass wir im Block geschlagen wurden“, ärgert sich Knodel.

 

Ab dem zweiten Satz sind die Vaihinger variabler im Rückschlag

Auch der zweite Durchgang begann wie der erste. Schnell führten die Unterhaugstetter mit 3:0. Doch dieses Mal rissen sich die Vaihinger schneller am Riemen. Und von da an waren sie richtig im Spiel. „Ab dem zweiten Satz waren wir variabler im Angriff. Während wir uns davor noch oft locken ließen, in die Mitte zu schlagen, obwohl die Diagonale links frei war, haben wir ab dann auf die Lücken des Gegners reagiert“, erklärt der TVV-Übungsleiter.

 

Des Weiteren minimierten die Vaihinger ihre Eigenfehler, während das Spiel der Gäste fehlerbefahteter wurde. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagt Knodel. Zumal die Unterhaugstetter aus TVV-Sicht oft genau im richtigen Moment eine Angabe in die Leine oder einen Rückschlag ins Aus schlugen. Im richtigen Moment deshalb, weil die Vaihinger ihren Vorsprung dadurch in den entscheidenden Phasen der jeweiligen Sätze in der Regel von einem oder zwei Punkten auf zwei oder drei vergrößerten, was die Gäste unter Druck setzte.

 

Beispiele: Im zweiten Abschnitt führte ein Angabenaus von Ochner zur 6:3-Führung der Vaihinger. Im vierten Durchgang schlug der TVU-Hauptangreifer erneut eine Angabe zur 8:5-Führung des TVV ins Aus. Und im sechsten Satz bescherte Ochner erneut mit einer ins Aus geschlagenen Angabe den Gastgebern den ersten von vier Matchbällen, den TVV-Hauptangreifer Johannes Jungclaussen gleich mit einem Preller verwertete.

 

„Und auch die Bälle der Unterhaugstetter, die man nicht verteidigen kann, wurden im Lauf des Spiels immer weniger“, berichtet Knodel.

 

Unterhaugstetts Angreifer schlagen genau in die Zonen, die TVV abdeckt

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Vaihinger in der Abwehr aber auch immer sicherer. Sie hatten aber auch genau die Zonen abgedeckt, wo Ochner oder Robin Gensheimer ihre Rückschläge hinsetzten. An der Technik der Abwehrspieler hat Knodel allerdings etwas zu mäkeln. „Beide Unterhaugstetter Angreifer – sowohl Ochner als auch Gensheimer – spielen mit einem Vorwärtsdrall. Dadurch springen die Bälle immer hoch ab. Als Abwehrspieler muss man auch mal mit dem Arm praktisch über dem Kopf abwehren oder ihn vor dem Körper mit erhobenem Arm blocken. Doch wir drehen oft den Oberkörper weg und wollen den Ball normal spielen, was dann dazu führt, dass wir den Ball nur wenige Meter nach vorne spielen, was wiederum alle anderen unter Druck setzt“, erklärt der Vaihinger Trainer.


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