[VKZ] Vaihinger empfehlen sich

Zöhrer, Maurer und Knodel zeigen im Nationaldress beim U-18-Länderspiel starke Leistungen

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 29. April 2019

Vaihingen. Einige wichtige Erkenntnisse haben den Bundestrainern Kolja Meyer aus Vaihingen und Tim Lemke aus Brettorf das Länderspiel der U-18-Faustballer zwischen Deutschland und der Schweiz unterm Kaltenstein gebracht. „Wir haben wieder ein paar Dinge gesehen, an denen wir arbeiten müssen“, erklärt Meyer. „Zum Beispiel war das Rufen bei Bällen, die ins Aus gehen, oder das Rufen, dass man den Ball annehmen wird, zu zurückhaltend. Außerdem hat uns der Zugriff auf den zweiten Ball nicht gefallen, wenn der erste krumm abgewehrt wurde. Da war kein Spieler wirklich bereit, den zu retten.“ Diese und noch ein paar andere Punkte bekamen die Nachwuchsfaustballer als Haufaufgaben auch mit nach Hause – auch die drei Spieler des TV Vaihingen im Aufgebot. „Wie bei allen anderen Spielern auch, sah es bei Maximilian Zöhrer, Tobias Maurer und Andreas Knodel ganz gut aus“, lobt Meyer.

Doch die beiden Übungsleiter waren mit dem Auftritt ihrer Schützlinge durchaus zufrieden. Denn Deutschland setzte sich bei zum Teil widrigen Bedingungen mit Regen und starkem Wind gegen die Eidgenossen mit 4:1 (11:7, 11:8, 11:2, 4:11 und 11:6) durch. „Zufriedenheit ist ein schlechter Ratgeber, wenn man sich weiterentwickeln will. Aber im Großen und Ganzen war es das, was man erwarten konnte. Denn das Team hat so noch nie zusammengespielt“, berichtet Meyer.

Der erste Satz, der noch bei strahlendem Sonnenschein gespielt wurde, war zunächst von den Angreifern Marc Löwe (NLV Vaihingen) auf deutscher und Enrico de Lucia (SVD Diepoldsau) auf Schweizer Seite geprägt. Beide Schlagleute kamen vor allem mit ihren Angaben immer durch. Ball wechsel kamen zu Beginn überhaupt nicht auf. „Dass beide Angreifer mit ihren Angaben so erfolgreich waren, war auch den Bedingungen geschuldet. Der Boden war tief – das heißt, der Ball ist kaum abgesprungen und er wurde sehr schnell“, erklärt Meyer. Erst zum Ende des Durchgangs hatten sich die Abwehrreihen – für Deutschland begannen Maximilian Zöhrer (TV Vaihingen), Maximilian Hoverath (TuS Wickrath) und Janne Habenstein (TV Schweinfurt-Oberndorf) – besser auf die Gegebenheiten eingestellt. Doch Schweizer blieben aber einen Tick ungenauer als die Deutschen, so dass sie den Satz relativ souverän holten.

So gut die Angabe von De Lucia noch in Satz eins kam, so viele Probleme hatte der Schlagmann aus Diepoldsau im zweiten Durchgang. Bei 3:6 reagierten die Trainer der Eidgenossen, Fabio Kunz und Benjamin Kuhn, und brachten Jan Kehl (FB Widnau). Die Probleme blieben aber bestehen. Bei zuziehendem Himmel häuften sich nun auch die Fehler bei den Deutschen. Den Vorsprung bringt das Team der Übungsleiter Meyer und Lemke aber nach Hause.

Vor dem dritten Abschnitt brachten die Bundestrainer drei neue Leute. Tobias Maurer (TV Vaihingen) ersetzte Habenstein, Andreas Knodel (TV Vaihingen) Zöhrer und Leon Killinger (TSV Dennach) Löwe. Und Chris Dabringhaus (Leichlinger TV) übernahm die Hauptverantwortung am Schlag. Mit großem Erfolg. Die Schweizer kommen bei nun immer stärker werdendem Regen kaum noch durch und schaffen es in der Regel noch nicht einmal, die Deutschen mit ihren Angaben und vor allem Rückschlägen unter Druck zu setzen. Schnell führen die Spieler mit dem Adler auf der Brust mit 7:2. Auch eine Auszeit, die Kunz und Kuhn einfordern, bringt keine Besserung. Den Satz holen sich die Deutschen sehr souverän.

Im nächsten Durchgang bot sich aber ein ganz anderes Bild. Gian Oeggerli (FB Neuendorf), der für Thomas Weder (FG Riwi) kam und die Angaben übernahm, sowie Kehl im Rückschlag machten mächtig Druck. Nun waren es die Deutschen, die Bälle kaum mehr sauber abwehrten. Schnell führten die Eidgenossen mit 6:2. „Wir haben ein paar mehr Fehler als in den Sätzen davor gemacht. Und die Eidgenossen haben eine Schippe draufgelegt“, analysiert Meyer. „Wir haben allerdings auch zu spät auf die rechte Seite verschoben, auf die die Schweizer gut angegriffen haben.“ Auch nach einer Auszeit kamen die Deutschen nicht besser ins Spiel.

Der folgende Abschnitt war dagegen von den Gastgebern wieder souverän. „Wir hatten uns entschieden, mit der gleichen Besetzung weiterzuspielen, um den Jungs die Chance zu geben, den letzten Satz zu holen“, berichtet Meyer. Anders als im Durchgang zuvor hatten sie nun wieder die Angaben im Griff. Die Bälle wurden sauber abgewehrt, was ein besseres Zuspiel zur Folge hatte. Und mit dem Ball auf der Leine hatten Dabringhaus und Killinger auch kaum noch Probleme, die Lücken in der Schweizer Abwehr zu finden.

Deutschland: Marc Löwe (NLV Vaihingen), Leon Killinger (TSV Dennach), Chris Dabringhaus (Leichlinger TV), Maximilian Hoverath (TuS Wickrath), Janne Habenstein (TV Schweinfurt-Oberndorf), Maximilian Zöhrer, Tobias Maurer, Andreas Knodel (alle TV Vaihingen).
Schweiz: Jan Kehl, Gian Kunz, Dominik Spirig, Jun Heule (alle FB Widnau), Gian Oeggerli (FB Neuendorf), Thomas Weder (FG Riwi), Enrico de Lucia (SVD Diepoldsau), Cedric Steinhauer, Roman Haltner (beide STV Wigoltingen).


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