Interview mit Mathias Zierer

 

Todgeglaubte leben länger. Wer sich vor einigen Jahren wegen fehlender Intensität in der Jugendarbeit Sorgen um die Zukunft des damaligen Bundesligisten NLV Vaihingen gemacht hat, der wurde glücklicherweise eines Besseren belehrt. Deutsche Jugendmeisterschaften haben in den vergangenen Jahren nur selten ohne den NLV, der von Null auf Hundert eine beeindruckende Jugendarbeit auf die Beine gestellt hat, stattgefunden. In der Feldsaison 2016 wurde das U18-Team der West-Stuttgarter Deutscher Vizemeister. In dieser Hallensaison haben sie sich als süddeutscher Meister erneut für die Deutsche Meisterschaft am 25. und 26. März in Vaihingen/Enz qualifiziert.

 

Eine feste Größe im NLV-Team ist, seit er vom TSV Grafenau gewechselt hat, U18-Nationalabwehrspieler Mathias Zierer. Im Interview hat er uns verraten, wie es ihm beim neuen Verein gefällt und welche Chancen er sich für die deutsche Meisterschaft in Vaihingen ausrechnet.

 

Mathias Zierer


TV Vaihingen: Dein Wechsel zum NLV Vaihingen liegt nun schon 1 Jahr zurück. Warum bist du diesen Schritt damals gegangen und würdest du das im Nachhinein gesehen wieder so machen?

 

Mathias Zierer: Ich bin diesen Schritt gegangen, um noch einmal erfolgreiche Jugendsaisons zu spielen. Da es in Grafenau keine U18 mehr gibt, habe ich mich dazu entschieden diesen großen Schritt zu gehen. Ich habe mich schon immer gut mit den Jungs vom NLV verstanden und hatte auch viele brisante Spiele gegen sie, daher hielt ich die Vaihinger für die richtige Anlaufstelle. Die Jungs vom NLV haben mich sofort toll aufgenommen und die Atmosphäre im Team stimmt auch. Bisher bin ich sehr zufrieden mit meinem Wechsel, bin aber beim TSV Grafenau immer noch aktiv. Ich gehöre seit 2 Jahren zum Trainerteam der Grafenauer U12 und U14.


TV Vaihingen: In den vergangenen Jahren haben sich die TVV Teams in der eigenen Halle meist sehr heimstark präsentiert. Erst vor Kurzem am 19.02. hat die männliche U14 der „Vaihingen/Enzer“ den Heimvorteil bei der süddeutschen Meisterschaft genutzt um sich völlig überraschend für die deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams kennt ihr die Halle in Vaihingen/Enz von zahlreichen Spieltagen und Meisterschaften auf Landesebene. Gibt es da Besonderheiten, die die Heimstärke des TVV begründen könnten? Falls ja, wie bereitet ihr euch im Hinblick auf die U18-DM darauf vor?

 

Mathias Zierer: Ich denke der TVV ist nicht nur heimstark, sondern generell stark auch in anderen Hallen. Hinzu kommt allerdings die Besonderheit der Vaihinger Halle, dass der Ball dort sehr hoch springt. Das kann man aber nicht trainieren, hier gilt es sich wieder schnell daran zu gewöhnen. Wir kennen die Halle schon sehr lange und haben dort auch schon viele Erfolge gefeiert. Wir sehen dem Event daher optimistisch entgegen.


TV Vaihingen: Dass der TV und der NLV nicht aus dem gleichen „Vaihingen“ kommen, hat sich in Faustballdeutschland so langsam rumgesprochen. Dennoch trennen uns nur knappe 40 km. Ein Katzensprung für euch und eure Fans. Außerdem sind der deutsche Vizemeistertitel im Feld und der süddeutsche Meistertitel in dieser Hallensaison sehr vielversprechend im Hinblick auf eure Medaillen-Chancen auf der DM. Organisieren sich eure Anhänger bereits um euch am letzten Märzwochenende durch die Meisterschaft zu begleiten und wie viel Platz müssen wir für den NLV-Fanblock voraussichtlich einplanen?

 

Mathias Zierer: Der NLV wird immer, selbst bei weiten Fahrten, von einigen Fans unterstützt. In Calw waren letztes Jahr ca. 30 NLV-Anhänger dabei. Da in unserem Team Trainer jüngerer Jugendmannschaften spielen, hoffen wir, aus dieser Richtung noch ein paar Schreihälse motivieren zu können. Ich bin auch optimistisch die eine oder andere Unterstützung aus Grafenau zu bekommen. So oder so werden wir versuchen so viele Zuschauer wie möglich durch unsere Leistung zu unseren Fans zu machen.


TV Vaihingen: Bisher haben sich alle Interviewpartner sehr zurückhaltend zu ihren Chancen geäußert. Vielleicht können wir von Dir mal eine Kampfansage bekommen. Also Hand aufs Herz. Wenn es gut läuft, was ist dann auf der deutschen Meisterschaft für den NLV Vaihingen möglich?

 

Mathias Zierer: Als Team wollen wir natürlich so weit vorn wie möglich landen, aber als realistisches Ziel sehe ich unter die ersten 6 zu kommen. Wenn wir es jedoch schaffen unser Potential in den entscheidenden Augenblicken abzurufen, kann an so einem Saisonhighlight alles passieren und es wäre möglich uns ganz weit vorn zu platzieren. Aber letzendlich wird es auf die Tagesform ankommen, welche Teams sich vorne einreihen.


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