TVV marschiert ohne Satzverlust ins DM-Finale – Im Endspiel unterliegen Vaihinger aber dem Leichlinger TV mit 8:11, 11:9 und 10:12
„Nach dem Spiel war die Enttäuschung groß, weil wir schon die Hand am Pokal hatten. Aber wir sind sehr zufrieden. An dem Tag war halt ein Team in Deutschland besser als wir.“ Der Frust hat bei TVV-Trainer Markus Knodel bereits in Stolz umgeschlagen. Er wurde mit den U-14-Faustballern des TV Vaihingen Deutscher Vizemeister.
Waldrennach/Vaihingen. Auf den ersten Blick haben die U-14-Faustballer des TV Vaihingen DM-Gold verloren. Im dritten Satz des Finales gegen den Leichlinger TV hat die Mannschaft von Trainer Markus Knodel bei 9:6 den Ball auf der Leine. Doch Julian Fanz schlug das Spielgerät in die Begrenzung zwischen den beiden Spielhälften. Der nächste Ball von Andreas Knodel landete dann knapp im Aus. Und plötzlich lagen die Vaihinger mit 9:10 zurück. Zwar kamen sie noch einmal zum 10:10-Ausgleich. „Da habe ich gedacht, wir bringen den Satz jetzt nach Hause“, berichtet Markus Knodel. Doch mit zwei Schlagfehlern beendeten die Vaihinger alle Hoffnungen auf die Goldmedaille.
„Die Leichlinger haben das aber auch super gemacht. Sie haben nie aufgesteckt und uns so unter Druck gesetzt, d
ass wir letztlich auch die Fehler begangen haben“, zollt der TVV-Übungsleiter dem neuen Deutschen Meister Respekt. „Außerdem hätten wir auch schon den zweiten Satz verlieren können. Da hatten wir etwas Glück, dass es überhaupt einen dritten Durchgang gab.“ Denn in den ersten beiden Abschnitten waren die Vaihinger überhaupt nicht ins Spiel gekommen. „Uns unterliefen viele Fehler. Nach dem 8:11 lagen wir auch im zweiten Satz mit 5:7 hinten. Doch irgendwie haben wir den Durchgang noch gedreht“, berichtet Markus Knodel. „Das war eine tolle Leistung von uns. Man muss aber auch sehen, dass die Leichlinger in dieser Phase etwas nachgelassen haben.“
Der DM-Titel wäre für die Vaihinger die Krönung eines fast perfekten Turniers gewesen. Die Vorrunde überstanden sie ohne Satzverlust. „Den ersten Tag haben wir fast fehlerfrei gespielt – vor allem auch Julian Fanz am Schlag“, berichtet Markus Knodel. Dabei wurden die Vaihinger ein bisschen von einer Euphoriewelle nach dem 2:0 (11:9 und 11:7)-Auftaktsieg gegen den TSV Dennach getragen. „Gegen so eine starke Mannschaft glatt zu gewinnen – es kann nicht besser laufen“, freut sich der TVV-Trainer.
Die hohe Konzentration und die Anspannung nahmen die Vaihinger auch in die folgenden Partien gegen den Großenasper SV (11:5 und 11:6), gegen den Ahlhorner SV (11:4 und 12:10) und mit Abstrichen auch gegen den TV Waibstadt (11:7 und 11:6). „Da waren wir schon sicher durch. Da hat etwas der nötige Ehrgeiz gefehlt“, erklärt Markus Knodel. „Ein Satz hat uns noch gefehlt, um Gruppenerster zu werden. Und das war das Ziel, um das Qualifikationsspiel mit einem starken Gegner der anderen Gruppe zu umgehen. Ich denke nämlich, es wäre für uns eine Nachteil gewesen, hätte Julian Fanz auch noch das Spiel in den Armen gehabt.“
Letztlich war es noch aus einem zweiten Grund ein Vorteil, nicht ins Qualifikationsspiel gehen zu müssen. Nach Regenfällen in der Nacht auf Sonntag und den ganzen Sonntag über waren es „teilweise fast irreguläre Bedingungen“ (Markus Knodel), unter denen die Mannschaften am zweiten Turniertag spielen mussten. „Auf dem Feld eins, auf dem wir das Halbfinale gegen den TSV Dennach gespielt haben, gab es auf einer Feldseite richtige Pfützen und Matschlöcher. Da ist der Ball nicht mehr gesprungen, sondern liegen geblieben“, berichtet der Übungsleiter. „Da war es fast unmöglich, den Ball zurückzuspielen. Jeder Ballwechsel war eine Lotterie.“
Wenigstens durften die Vaihinger auf der besseren Seite des Spielfeldes beginnen. Dennoch schlichen sich viele Unsicherheiten und Fehler ein. „Die Dennacher haben gar nicht so viele Punkte gemacht. Wir haben uns selbst in Bedrängnis gebracht. Da hat man gemerkt, dass der erste Turniertag lang und anstrengend war“, erklärt Markus Knodel. Bei 9:6-Führung des TSV nahm der Betreuer der Nordschwarzwälder allerdings eine „katastrophale Auszeit“, ist sich Markus Knodel sicher und ergänzt: „Danach haben wir einen Angabenpunkt gemacht und die Dennacher zweimal die Angabe verschlagen. Wir waren dann im Fluß, da hat es gepasst.“
Auf der schlechteren Spielfeldseite minimierten die Vaihinger zunächst ihre Fehler auf null. Markus Knodel: „Irgendwann ist es aber doch passiert und die Dennacher gingen mit zwei Punkten in Führung. Doch wieder nahm deren Betreuer eine Auszeit, worauf wir wieder rankamen.“ In der Folge ging es bis zum 11:11 hin und her. Beim Ballwechsel, der die 12:11-Führung für die Vaihinger brachte, verletzte sich dann der Dennach Angreifer. „Damit war das Spiel entschieden, auch wenn wir den zweiten Satz verloren hätten. Der Mittelmann, der die folgende Angabe übernahm, hat diese dann aber einen Meter unter der Leine durchgeschlagen“, berichtet Markus Knodel. „Dennoch ist es etwas blöd, so ins Finale einzuziehen.“
TV Vaihingen: Julian Fanz, Andreas Knodel, Zöhrer, Paul Jantzen, Friedrich Toberer, Lucas Engelhard.
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