Faustballerinnen stehen vor einigen personellen Fragen – Lochmahr braucht Fuß-OP – Rothmaiers Schulter macht Probleme
Relativ souverän haben sich die Faustballerinnen des TV Vaihingen für die DM-Endrunde qualifiziert. In Bredstedt war dann zwar gegen den späteren Deutschen Vizemeister Ahlhorner SV gleich Endstation. Dennoch gehören die Vaihingerinnen zu den sechs besten Teams in der Republik. Doch wie lange noch? Die Mannschaft steht vor einem kleinen Umbruch.
Bredstedt/Vaihingen. Seit Marie-Therese Rothmaier, damals noch unter ihrem Mädchennamen Warnick, zur Hallensaison 2012/2013 vom Ahlhorner SV an die Enz gewechselt ist, hat sich der TV Vaihingen auch im Frauenfaustball zu einer festen Größe in Deutschland entwickelt. Wenn sich die Vaihingerinnen nicht für die DM-Endrunde qualifiziert hatten, dann kratzten sie zumindest am Ticket dafür. Mit einer Ausnahme: die Saison, in der Rothmaier eine Babypause einlegte. Der Höhepunkt war der Gewinn der Silbermedaille bei den deutschen Feldfaustballmeisterschaften 2013 in Ahlhorn.
Doch nun steht der erste kleine Umbruch an. Rothmaier muss wohl gezwungener Maßen kürzer treten. Die rechte Schulter, also die ihres Schlagarms, macht wieder vermehrt Probleme. Eine Hiobsbotschaft für eine Angreiferin. Zum Ende der regulären Runde in der 1. Bundesliga Süd dachte die Hauptangreiferin und Spielertrainerin des TV Vaihingen sogar über Rücktritt nach. Es wäre eine Vernunftsentscheidung. „Noch hat der Kopf allerdings nicht über das Herz gesiegt“, berichtet sie nun. „Ich kann mich noch nicht damit abfinden, dass ich ein Leben ohne Faustball führen soll.“
Allerdings wird sie wohl nur noch in Ausnahmefällen am Schlag auflaufen. Das würde ihre Schulter wohl nicht mehr lange mitmachen. „Ich kann aber immer noch in der Abwehr spielen“, erklärt die 30-Jährige. „Und vielleicht hält es die Schulter auch aus, wenn ich in kritischen Spielen schlage, in denen es gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt geht und in denen wir gewinnen müssen.“
Damit wird auf Eva Grözinger wieder mehr Verantwortung zukommen. Das Vaihinger Urgestein ist diese Rolle aber gewohnt. Bis Rothmaier an die Enz gewechselt ist, war sie für mehrere Spielzeiten die Hauptangreiferin beim TVV. In der Zwischenzeit hat sie auf fast jeder Position gespielt – meistens auf der der Zweitangreiferin. In einer Hallenrunde beorderte sie der damalige Trainer Kolja Meyer aber sogar auf die Abwehrposition hinter Rothmaier. Vorne rechts spielte in dieser Saison die gelernte Abwehrspielerin Corinne Meyer.
Eine weitere Hiobsbotschaft dürfte für die Vaihingerinnen sein, dass sie zumindest in der Hinrunde der Hallensaison komplett auf mindestens eine Spielerin verzichten müssen. Natalie Lochmahr muss sich einer Fuß-OP wegen eines Hallux unterziehen. „Sie wird frühestens im Dezember, vielleicht sogar erst wieder im Januar zum Team dazukommen“, berichtet TVV-Spielertrainerin Rothmaier.
Und auch bei Kim Reimers, Lochmahrs Ersatz, steht noch in den Sternen, wie es weitergehen wird. Die 24-Jährige verschlug ein Praxissemester von Schleswig-Holstein in den Süden der Republik. Doch das endet im Herbst. „Was sie dann macht, weiß ich nicht“, sagt Rothmaier. Reimers hatte zuletzt meist auf der Vorne-rechts-Position angefangen und war dann auf die Mitte-Position gewechselt, um Lochmahr eine Pause zu gönnen.
Kommentar verfassen