[VKZ] TVV gewinnt einen Durchgang zu wenig

Aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses scheitern die Vaihinger Faustballerinnen bei den Aufstiegsspielen bereits in der Vorrunde.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 16. August 2021
 
 
 

Bad Staffelstein/Vaihingen. Die Frauenmannschaft des TV Vaihingen hat noch riesiges Entwicklungspotenzial. Hauptangreiferin Ricarda Stübbe beispielsweise ist gerade einmal 16 Jahre alt. Dennoch ist die Enttäuschung bei den Faustballerinnen nach dem Scheitern in der Vorrunde bei den Aufstiegsspielen in die 1. Bundesliga Süd riesengroß. Der TVV gewann zwar mit 3:1 (7:11, 11:5, 11:2 und 11:6) gegen den TSV Gärtringen, verlor aber mit 0:3 (5:11, 14:15 und 9:11) gegen den SV Energie Görlitz und musste nach dem 3:2 (11:13, 11:3, 11:6, 6:11 und 11:7) der Gärtringerinnen gegen die Görlitzerinnen mit Platz drei in der Vorrundengruppe vorlieb nehmen.

 

„Der Schmerz sitzt schon tief. Letztlich hing es an einem Satz, dass wir die Qualifikation für die Endrunde am zweiten Turniertag verpasst haben. Eigentlich war es sogar nur ein Punkt. Denn den zweiten Satz gegen den SV Energie Görlitz verloren wir mit 14:15. Hätten wir diesen Durchgang gewonnen – oder einen anderen –, wären wir in der Endrunde dabei gewesen“, berichtet TVV-Trainer Carsten Reitschuster.

 

Dort wäre es allerdings extrem schwer geworden. Denn bei einem Weiterkommen hätten die Vaihingerinnen das Ergebnis der Partie gegen Görlitz mitgenommen. Und das lautete 0:3. Für die nächste Erstligasaison im Feld qualifizierten sich der Gastgeber TSV Staffelstein und der TSV Gärtringen. Damit setzten sich die beiden bisherigen Erstligisten gegen die Herausforderer aus den jeweiligen zweiten Ligen durch.

 

Einen Platz in der Beletage hätten auch gerne die Vaihingerinnen ergattert. „Die erste Liga ist wirklich stark. Es wäre für uns klar nur darum gegangen, Siebter zu werden und den Klassenerhalt zu erreichen. Vor dem Hintergrund, dass wir eventuell wieder in die 2. Bundesliga West eingruppiert werden, wäre das aber dennoch gut gewesen. Denn eine weitere Saison kaum mit wirklichen Konkurrenten ist nicht gut für unsere Entwicklung. Und auch wenn wir ein sehr junges Team haben – in Staffelstein betrug unser Durchschnittsalter 19,2 Jahre –, hätten sich die Mädels in dem einen Jahr weiterentwickelt, bis die Feldsaison 2022 in der 1. Bundesliga begonnen hätte. Bis dahin tut sich viel bei uns“, erklärt Reitschuster.

 

Gegen Görlitz kamen die Vaihingerinnen nur schwer in die Partie. „Wir haben zu viele eigene Fehler gemacht. Darüber hinaus haben wir zu wenig Druck entwickelt. Wir haben zu zaghaft agiert“, bemängelt Reitschuster. Über verschiedene Aufstellungen und Aufgabenverteilungen – Stübbe übernahm beispielsweise nur die Angaben, während sich Merle Bremer um die Rückschläge kümmerte – versuchte der TVV-Trainer, seinem Team mehr Stabilität zu verleihen. „Das hat auch einen Dreiviertelsatz lang funktioniert. Doch dann hatten sich die Görlitzerinnen darauf eingestellt, und wir mussten teilweise fünf, sechs Mal anlaufen“, erklärt Reitschuster.

 

Im zweiten Durchgang hatten die Vaihingerinnen dann drei Satzbälle, machten den Satz aber nicht zu. In der entscheidenden Phase der Verlängerung gerieten sie ins Hintertreffen. „Aber auch, wenn wir immer vorne waren, ging es knapp zu. Wir haben nie mal mit zwei, drei Bällen geführt“, erinnert sich der TVV-Trainer.

 

Das Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich auch in Abschnitt drei fort. Reitschuster: „Wir haben es nie geschafft, mal mehrere Punkte in Folge zu erzielen. Wir hatten aber auch zu oft Probleme mit dem Zuspiel. Und dann haben wir oft Fehlentscheidungen getroffen. Wir haben Druck gemacht, wenn es gar nicht notwendig war.“ Dagegen sind die Vaihingerinnen in der Defensive kompakt gestanden. „Hier und da fehlt noch etwas die Cleverness, Schläge noch früher zu antizipieren. Aber so etwas lernt man nur in solchen Spielen. Deshalb sind die für uns so wichtig“, erzählt der Übungsleiter.

 

Gegen Gärtringen waren die Vaihingerinnen dann nach der glatten Niederlage gegen Görlitz zu Beginn verunsichert. „Man hat gemerkt, dass die Mädels vom Kopf her nicht ganz frei aufgelaufen sind. Aber sie haben sich selbst untereinander aufgebaut, den Kampf angenommen und sind so in einen Rhythmus gekommen“, berichtet Reitschuster. „Und da wir defensiv wieder bockstark standen – auch das Abdecken hat geklappt, wenn schwierige Bälle kamen –, sind wir ins Rollen gekommen. Wir haben die Bälle immer sauber nach vorne gelegt und unsere Chancen genutzt.“

 

Durch die Niederlage gegen Görlitz und den Sieg gegen Gärtringen waren die Vaihingerinnen aber auf einen Sieg von Görlitz gegen Gärtringen im letzten Gruppenspiel angewiesen. Und den gab es nicht. „Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass wir von den drei Teams in Gruppe A das einzige waren, das ein positives Ballverhältnis hatte“, zieht Reitschuster als Fazit.


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