[VKZ] Von Favoritenrolle will TVV nichts wissen

Vaihinger U-18-Faustballerinnen haben sich ohne Niederlage und mit nur einem abgegebenen Satz für die süddeutsche Meisterschaft unterm Kaltenstein qualifiziert. Vor allem vor dem TV Stammbach hat Betreuer Carsten Reitschuster Respekt.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 23. Juli 2021
 
 

Vaihingen. Gerade mal einen einzigen Satz haben die U-18-Faustballerinnen des TV Vaihingen im bisherigen Verlauf der Feldsaison 2021 abgegeben – bei den württembergischen Meisterschaften gegen den TV Unterhaugstett. Dadurch darauf zu schließen, dass der TVV bei der süddeutschen Meisterschaft dieser Altersklasse an diesem Samstag (ab 10 Uhr) auf dem heimischen Sportplatz am Alten Postweg der absolute Favorit sei, davon will Carsten Reitschuster nichts wissen, der Trainerin Christina Koch beim Coaching unterstützt. „Die Vorrunde ist eigentlich nicht aussagekräftig für diese Titelkämpfe. Besser geeignet sind die Erfahrungen der letzten Jahre, um uns einzuschätzen“, erklärt der TVV-Betreuer.

 

Doch auch die sprechen für die Vaihingerinnen. „Im letzten Sommer waren wir hinter dem Ahlhorner SV deutscher Vizemeister im Feld. Und der Kern des Teams von damals spielt auch jetzt noch zusammen, auch wenn es einige personelle Veränderungen gegeben hat“, erklärt Reitschuster.

 

Als größten Konkurrenten sieht er den TV Stammbach. „Die Oberfränkinnen sind bei diesen Jahrgängen ein langjähriger Konkurrent. Auch sie spielen gut“, berichtet der Vaihinger Betreuer, fügt aber gleich darauf hinzu: „Unsere Bilanz gegen die Stammbacherinnen ist aber gut, auch wenn wir in der Halle im letzten Jahr bei der süddeutschen Meisterschaft verloren haben.“

 

Den Stammbacherinnen können die Vaihingerinnen aber bis zum Endspiel aus dem Weg gehen. In der Gruppenphase trifft der TVV zunächst auf den ESV Dresden und den TV Herrnwahlthann, während es die Oberfränkinnen mit dem TV Segnitz und dem TV Unterhaugstett zu tun bekommen. Werden beide Teams jeweils Erster ihrer Gruppe, kreuzen sich ihre Wege frühestens im Finale. „Wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, würden wir allerdings nicht taktieren, um einer bestimmten Mannschaft im Turnier aus dem Weg zu gehen“, berichtet Reitschuster.

 

Denn die Vaihingerinnen gehen mit ganz viel Selbstvertrauen in die Meisterschaft. Lea Schmidt, Leoni Modenese, Eva Winkler und Ricarda Stübbe haben erst vor Kurzem als Stammspielerinnen den Titel in der 2. Bundesliga West der Frauen geholt. Und Klara Kilpper sowie Lisa Knodel sind Stützen der Vaihinger Reserve, die in der Bezirksliga Nord der Frauen kurz vor dem Titelgewinn steht. Dazu kommt am Samstag noch Julie Schlemme, die auch in der zweiten Vaihinger Mannschaft auflaufen würde, wenn sie nicht zu jung wäre, um bei den Frauen spielberechtigt zu sein.

 

„Wir haben ein Level erreicht, bei dem viele Jugendteams nicht die größte Herausforderung darstellen“, erklärt Reitschuster. Vor allem die Erfahrung in den Frauenmannschaften des TVV hat dazu beigetragen. „Man muss variabler sein. Während man in den Jugendklassen noch mehrere Male hintereinander mit dem gleichen Schlag erfolgreich sein kann, stellen sich Erwachsenenmannschaften irgendwann auf bestimmte Bälle ein, indem sie zum Beispiel in der Abwehr verschieben. Außerdem sind die Schläge bei den Erwachsenen kraftvoller, was es schwieriger macht, sie abzuwehren. Und man muss die Konzentration länger hochhalten – die Ballwechsel können länger sein“, berichtet der TVV-Betreuer.

 

Als Vorbereitung auf die süddeutsche Meisterschaft arbeiteten die Vaihingerinnen noch mal intensiv an den Rückschlägen – vor allem, um Variabilität und Druck zu erhöhen. „Das sind die letzten Punkte, die uns noch unberechenbarer machen – jetzt, wo es in die heiße Phase der Saison geht“, erklärt Reitschuster. „Außerdem lässt sich durch manche Schläge Kraft sparen, während sie die Gegner zermürben. Das könnte hilfreich sein, wenn es am Samstag heiß wird.“


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