[VKZ] Leistungssteigerung am zweiten Tag

TVV spielt in K.o.-Spielen richtig stark und sichert sich Gold bei der DM der U-16-Faustballer.

Von Michael Nachreiner | Erstellt: 29. September 2020
 
 

Stuttgart-Vaihingen/Vaihingen. Zwar ist einer der Mitfavoriten auf den Titel bei der DM der U-16-Faustballer wegen Corona-Verdachts nach dem ersten Turniertag abgereist (siehe „Ahlorner SV reist nach Corona-Verdacht im Team ab“). „Ohne den Ahlhorner SV war es einfacher. Wenn die Niedersachsen auch den zweiten Tag gespielt hätten, wären wir bereits im Viertelfinale auf unseren Finalgegner TV Unterhaugstett getroffen“, berichtet Michael Knodel, der zusammen mit Jakob Mahn den TV Vaihingen als Trainer betreut. „So hatten wir den TV Bretten im Viertelfinale und die Berliner TS im Halbfinale. Beide Teams waren gut schlagbar.“ Den Titelgewinn der Vaihinger in Stuttgart-Vaihingen schmälert es aber in keinster Weise. „Wir haben am Sonntag stark gespielt“, erklärt Michael Knodel.

Der Übungsleiter des TVV weiß aber auch: „Hätte es am zweiten Turniertag auch wie am ersten geregnet, hätten wir das Finale deutlich verloren.“ Doch so setzten sich die Vaihinger knapp mit 12:10, 5:11 und 12:10 gegen die Unterhaugstetter durch. „Im ersten Satz war es ein Hin und Her. Es war ein großer Kampf, der Ball ging vier, fünf Mal über die Leine“, berichtet Michael Knodel. „Den Durchgang hätten beide Mannschaften gewinnen können. Am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite.“ Der verlorene Satz machte den Unterhaugstettern aber gar nichts aus. „Sie sind stark in Durchgang zwei gestartet. Wir haben uns aber auch auf dem gewonnen ersten Satz etwas ausgeruht“, erklärt Michael Knodel. Auch im dritten Abschnitt lief zunächst nicht viel bei den Vaihingern zusammen. Über 0:3 und 3:6 beim Seitenwechsel liefen sie bis zum 4:7 einem Rückstand hinterher. „Dann haben wir eine Auszeit genommen. Und alle haben noch einmal aufgedreht“, erzählt der TVV-Übungsleiter. Die nächsten sechs Punkte gingen an die Enzstädter. Die Unterhaugstetter kamen zwar noch einmal auf 10:10 heran. Doch ein Leinenfehler der Bad Liebenzeller und ein kurzer Ball von Andreas Knodel brachten den Vaihingern letztlich die Goldmedaille.

In die Vorrunde kamen die Vaihingerinnen dagegen richtig schlecht rein. „Es lag auch an den Bedingungen. Zumindest im ersten Gruppenspiel gegen den MTV Wangersen hat es durchgeregnet“, erklärt der TVV-Trainer. Die Wangersener waren allerdings auch besser. Michael Knodel: „Wir haben den Angriff des MTV überhaupt nicht in den Griff bekommen.“

Auch ein Zeichen, dass die Vaihinger nur rund zweieinhalb Wochen Vorbereitung auf die DM hatte, nachdem erst kurz vor den Titelkämpfen überhaupt die Nachricht an der Enz eingetroffen war, dass der TVV bei den Titelkämpfen als Nachrücker dabei ist. „Die Technik war nicht mehr so da nach der langen Corona-Zwangspause“, erzählt Michael Knodel. „Gerade bei Nässe ist es wichtig, dass man einen ruhigen Arm hat.“

Dennoch gewannen die Vaihinger nach der 12:14, 11:8 und 8:11-Niederlage gegen Wangersen mit 11:5 und 11:8 gegen FB Kippenheim, mit 11:7 und 11:7 gegen den TuS Empelde sowie mit 11:9, 10:12 und 11:8 gegen den TV Waibstadt und qualifizierten sich als Gruppenzweiter für das Viertelfinale. „Wir hatten Glück, dass wir die leichtere Gruppe hatten“, berichtet Michael Knodel. Kippenheim und Empelde seien leistungsmäßig abgefallen. Und das Spiel gegen Waibstadt „haben wir zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Da leisteten wir uns viele Unkonzentriertheiten“, erzählt der TVV-Trainer. „Die Waibstadter spielten allerdings auch besser als angenommen. Sie haben gut dagegengehalten.“

Auch der TV Bretten im Viertelfinale war für den TVV beim 11:6 und 11:7 keine Hürde. Michael Knodel: „Die Brettener haben ein sehr junges Team. Sie waren nicht so erfahren und auch körperlich unterlegen.“ Und die Berliner TS hat sich beim 11:7 und 11:3-Sieg der Vaihinger „nicht so gewehrt“, erzählt der Übungsleiter und ergänzt: „Die Berliner haben viele Lücken offenbart, die Andreas getroffen hat. Und im zweiten Satz haben wir uns gleich auf 3:0 abgesetzt. Darüber hinaus haben wir richtig Stimmung gemacht, so dass auch die nächsten drei Punkte an uns gingen. Da waren die Berliner dann demoralisiert.“

 

INFO

Ahlhorner SV reist nach Corona-Verdacht im Team ab

Die U-16-Faustballer des Ahlhorner SV waren bei der DM in Stuttgart-Vaihingen auf dem besten Weg zu einer Medaille. Ungeschlagen und nur mit zwei Satzverlusten gewannen die Niedersachsen ihre Vorrundengruppe und hatten sich direkt für das Halbfinale qualiziert. Doch am Abend des ersten Turniertags kam die Nachricht, dass ein Klassenkamerad eines ASV-Spielers positiv auf Corona getestet worden war. Die Ahlhorner packten ihre Sachen und reisten ab. „Für sie ist es echt schade. Sie waren Mitfavorit“, berichtet TVV-Trainer Michael Knodel. Der Veranstalter NLV Stuttgart-Vaihingen informierte sich sofort bei zwei Ärzten. „Am Samstagabend wurde ich noch angerufen und gefragt, ob wir am zweiten Turniertag weiterspielen wollten“, berichtet Knodel. „Mir wurde aber auch gesagt, dass das Risiko einer Infektion praktisch ausgeschlossen ist. Denn der ASV-Spieler ist ja Erstkontakt, die Ahlhorner Mannschaft damit schon Zweitkontakt und alle Gegner – so auch wir – nur Drittkontakt.“ Eine kurze Umfrage innerhalb des TVV-Teams hat dann auch ergeben, dass „alle weiterspielen wollten. Zumal die DM auch draußen an der frischen Luft war“, berichtet Knodel. (nac)


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