[VKZ] „So weit gekommen zu sein, ist schon ein Erfolg“

U-18-Faustballerinnen des TVV gehen mit einem Durchschnittsalter von 15,8 Jahren ohne Druck in die DM in Schneverdingen.

Von Michael Nachreiner | Erstellt: 19. September 2020
 
 

Schneverdingen/Vaihingen. Dass der TV Vaihingen mit seinen Jugendteams an den deutschen Meisterschaften der jeweiligen Altersklasse teilnehmen wird, darüber hat schnell Einigkeit in der Abteilungsleitung bestanden. „Wir wollten es den Jugendlichen einfach ermöglichen zu spielen“, berichtet Abteilungsleiter Carsten Reitschuster, der zusammen mit Christina Koch auch für alle Mannschaften im weiblichen Bereich als Trainer verantwortlich ist. „Außerdem hat man nun gesehen, dass das Hygiene- und Sicherheitskonzept funktioniert, das beispielsweise der VfL Kellinghusen bei der DM der Männer und Frauen umgesetzt hat.“

Und auch die Erleichterung war groß, dass die Deutsche Faustball-Liga (DFBL), der Dachverband, beschlossen hat, dass die nationalen Titelkämpfe in der Halle praktisch auf dem Feld nachgeholt werden. „Es hat einfach etwas gefehlt. Mal eine, zwei oder auch drei Wochen nicht auf dem Faustballplatz zu sein, ist okay. Aber es waren ja rund zweieinhalb Monate“, erklärt Koch. „Beim ersten Training nach der Corona-Zwangspause hat man nur in strahlende Gesichter gesehen.“

Der Vorbereitungsfahrplan der U-18-Faustballerinnen, die an diesem Wochenende in Schneverdingen um den nationalen Titel kämpfen, war mehr oder weniger dreigeteilt. Am Anfang konzentrierten sich die Vaihingerinnen sehr auf die Technik. Kondition und Kraft konnten dagegen nach der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs vernachlässigt werden. „Das haben die Mädels während des Lockdowns regelmäßig trainiert. Wir haben Online-Workouts zusammen absolviert“, erklärt Koch. In der zweiten Phase der Vorbereitung stand das Stellungsspiel im Mittelpunkt. Und zuletzt achteten die beiden Trainer Koch und Reitschuster darauf, dass viel gespielt wurde. „Wir hatten auch zwei Testspiele – in Stammheim und beim NLV Vaihingen“, erzählt die Übungsleiterin. „Das war ein großer Schritt zurück zur Normalität. Aber man hat dennoch die lange Pause gemerkt. Faustball ist aber schon ähnlich wie Fahrradfahren. Man verlernt es nicht. Aber die Präzission verliert man.“

Trotz der intensiven Vorbereitung gehen die Vaihingerinnen ohne direktes Ziel in die DM. „Wir wollen Klara Kilpper, Lea Schmidt, Eva Winkler, Lisa Burger, Ricarda Stübbe, Lisa Knodel, Leoni Modenese und Isabel Grau nicht unter Druck setzen. Mit einem Altersdurchschnitt von 15,8 Jahren war es schon ein Riesenerfolg, dass wir überhaupt soweit gekommen sind“, berichtet Koch, ergänzt aber: „Wir wollen auch kein Kanonenfutter sein.“ Da aber Spielerinnen eingesetzt werden dürfen, die eigentlich schon nach der Hallensaison aus der Jugend rausgekommen wären, treffen die Vaihingerinnen vermutlich auf 18- und 19-jährige Gegnerinnen. „In der Abwehr macht der Altersunterschied nicht so viel aus. Aber im Angriff merkt man doch, dass manche Spielerinnen bis zu drei Jahren mehr positionsbezogenes Training und damit auch mehr Erfahrung haben“, erklärt Reitschuster.


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