[VKZ] Chris Dabringhaus ist Nummer zu groß

TVV scheidet bei DM gegen Leichlingen mit dem Angreifer aus

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 1. Oktober 2019

 

Berlin/Vaihingen. Mit einer DM-Medaille haben sich die U-16-Faustballer des TV Vaihingen zwar nicht belohnt. Mit dem geteilten fünften Platz – wegen Unwetters wurden nur noch die Podestränge in Berlin ausgespielt – ist Michael Knodel aber zufrieden. „Wenn man bedenkt, dass in der U 16 insgesamt 24 Mannschaften an den deutschen Meisterschaften teilnehmen, ist Platz fünf eine starke Leistung“, erklärt der TVV-Trainer. Dabei haben sich die Vaihinger im Turnierverlauf deutlich gesteigert.

 

Unglücklicherweise aus ihrer Sicht trafen die Enzstädter bereits im Viertelfinale auf den haushohen DM-Favoriten, den Leichlinger TV. „In dieser Altersklasse ist der LTV nicht zu schlagen“, berichtet Michael Knodel. „Zu einem sehr großen Teil liegt das an Hauptangreifer Chris Dabringhaus.“ Der U-18-Europameister schlägt in der Regel bereits in der 2. Bundesliga auf. „Er ist es gewohnt, mit schwereren Bällen zu spielen als in der U-16-Altersklasse. Deshalb musste er sich bei der DM nicht ganz so anstrengen. Außerdem hat er eine gute Athletik und eine gute Technik“, zollt der TVV-Übungsleiter dem Leichlinger Angreifer Respekt.

 

Bis zum 7:7 im ersten Satz hielten die Vaihinger aber gut mit. „Andreas Knodel, eigentlich kein gelernter Angreifer, bei uns aber am Hauptschlag, hat gut gepunktet“, berichtet sein Bruder und Trainer Michael Knodel. Dann unterliefen den Enzstädtern aber zwei Angabenfehler. Den nächsten Ball bekamen sie auf dem nassen und rutschigen Rasen „um die Ohren gehauen“ , erklärt Michael Knodel und fügt hinzu: „Dann war der Satz ganz schnell weg.“

 

Im zweiten Durchgang legten die Leichlinger dann eine Schippe drauf, und „bei uns war etwas die Luft raus“, erzählt der TVV-Übungsleiter. Der Abschnitt ging relativ deutlich an den LTV, der sich auch im Halbfinale und dann im Endspiel gegen den VfK Berlin keine Blöße gab.

 

Die Plätze fünf bis zwölf wurden dann nicht mehr ausgespielt. Rang fünf teilten sich letztlich der TVV, der TuS Empelde, der Ahlhorner SV und der Güstrower SC. „Wegen des Unwetters wurden die Halbfinalpartien und die Platzierungsspiele um die Medaillen vorgezogen. Danach wurde der Platz gesperrt“, bedauert Michael Knodel, dass das Turnier für die Vaihinger nach dem Viertelfinale beendet war. „Das war sehr schade. Für mich war das einer DM auch nicht würdig – auch nicht, dass die Ränge 13 bis 24 teilweise nur mit Partien auf einen Satz ausgespielt wurden. Aber wenn es aufgrund des Wetters eben nicht anders geht, geht es eben nicht anders.“

 

Dass die Vaihinger noch bis ins Viertelfinale vordringen, war zu Beginn des DM-Turniers fast nicht abzusehen. „Wir haben anfangs sehr fehlerbehaftet gespielt. Es waren einfach Unkonzentriertheiten. Im Angriff haben wir zu wenig Druck gemacht. Und die Abwehr hat auch nicht funktioniert“, ärgert sich Michael Knodel. Prompt gaben die Vaihinger beim 1:1 (11:6 und 5:11 gegen den TSV Burgdorf zum Auftakt der Gruppenphase einen Satz ab und leisteten sich beim 0:2 (8:11 und 7:11) gegen den späteren Vizemeister VfK Berlin eine Niederlage. „Da alle Gegner bei uns in der Gruppe nicht als leicht einzustufen waren, war es blöd, dass wir nur mit einem Punkt aus den ersten beiden Spielen gestartet sind. Da waren wir direkt unter Zugzwang“, erklärt Michael Knodel. „Wir haben den Jungs aber erklärt, dass so etwas passieren kann. Es ist ein großes Turnier, da ist man anfangs etwas nervöser. Und dass es nicht unser Anspruch ist, so eine Leistung abzurufen.“

 

Und die Vaihinger schüttelten den Fehlstart ab. Durch ein 2:0 (11:7 und 11:9) gegen die SG Waldkirchen, ein 2:0 (12:10 und 11:4) gegen den TuS Oberbruch sowie ein 2:0 (11:3 und 15:14) gegen den SV Wacker Burghausen im weiteren Verlauf der Vorrunde qualifizierten sie sich als Gruppenzweiter hinter Waldkirchen, aber vor Berlin für das Qualifikationsspiel für das Viertelfinale.

 

Dort bekamen es die Vaihinger mit FB Kippenheim zu tun. „Das ist kein schlechter Gegner. Es ist zwar eine recht junge Mannschaft. Aber die Kippenheimer kämpfen um jeden Ball“, erklärt Michael Knodel. „Deshalb sind wir früh ins Bett und am nächsten Morgen frühzeitig wieder auf die Anlage gegangen.“ Und das hat gefruchtet. Die Vaihinger ließen kaum etwas anbrennen und zogen durch ein 2:0 ins Viertelfinale gegen den Leichlinger TV und Chris Dabringhaus ein.

 

TV Vaihingen: Andreas Knodel, Bruno Rosenau, Jakob Walliser, Jochen Michaelis, Lukas Bengsch, Max Staudenecker, Felix Schmidt.


Kommentare

Kommentar verfassen