[VKZ] „Beste und konstanteste Saisonleistung“

TVV-Faustballerinnen gewinnen Aufstiegsspiele durch 3:2 gegen den TV Hohenklingen und 3:2 gegen den TV Neugablonz

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 29. Juli 2019

„Als Reingerutschter den Aufstieg als Erster der Aufstiegsspiele perfekt zu machen, das ist nicht schlecht.“ Carsten Reitschuster, dem Trainer der Faustballerinnen des TV Vaihingen, war der Stolz anzumerken – zu recht. Seine Mannschaft löste mit zwei 3:2-Siegen gegen den TV Hohenklingen und den TV Neugablonz das Ticket für die zweithöchste deutsche Spielklasse.

Hohenklingen/Vaihingen. Eigentlich hatten die Faustballerinnen des TV Vaihingen die Chance auf den Aufstieg am letzten Spieltag der Schwabenliga verspielt, als sie gegen das damalige Schlusslicht TV Trichtingen verloren. Doch ihre nichtvorhandene Chance nutzten sie bei den Aufstiegsspielen in Hohenklingen, weil der Schwabenligameister TV Unterhaugstett II und der Drittplatzierte TV Böblingen ihr Aufstiegsrecht jeweils nicht wahrnahmen. Die Vaihingerinnen setzten sich erst gegen die Gastgeberinnen TV Hohenklingen mit 3:2 (7:11, 11:7, 5:11, 11:7 und 11:3) und direkt im Anschluss auch gegen den Bayernligameister TV Neugablonz mit 3:2 (7:11, 11:8, 9:11, 11:5 und 11:8) durch. Die Vaihingerinnen in die zweite Liga folgen werden die Hohenklingerinnen, die das dritte Spiel des Tages gegen Neugablonz mit 3:0 (15:14, 11:9 und 11:9) für sich entschieden. „Wir haben es auf den Punkt geschafft, unsere beste und konstanteste Saisonleistung abzurufen“, analysiert TVV-Trainer Carsten Reitschuster. „Wir waren immer fokussiert.“

Nachdem es über Nacht geregnet hatte, war der Platz nass. Das kam den Vaihingerinnen gegen die Hohenklingerinnen überhaupt nicht entgegen. „Die Gastgeberinnen greifen mit langen Bällen an“, berichtet Reitschuster. „Wir haben prompt auch anderthalb Sätze gebraucht, um die Angabe in den Griff zu bekommen.“ Vor allem auf einer Seite des Spielfeld – vom Vereinsheim abgewandt – hatten die Vaihingerinnen Probleme, denn auf dieser Seite war es etwas nässer als auf der anderen. „Da springen die Bälle schneller“, berichtet der TVV-Übungsleiter.

Und genau auf dieser Seite fingen die Vaihinger im ersten Satz an. Reitschuster: „Da haben die Hohenklingerinnen regelmäßig gepunktet.“ Nach dem Seitenwechsel wurde es im zweiten Satz besser. „Da haben wir einige Angaben abgewehrt. Außerdem hatten wir selbst eine hohe Punktequote“, erklärt Reitschuster. In Durchgang drei wieder auf der schlechteren Seite gingen die Vaihingerinnen etwas mehr Risiko. Das zündete aber nach hinten. Denn drei Angabenfehlern früh im Satz liefen sie dann permanent hinterher. Mit dem leichten Vorteil der besseren Seite glichen die Vaihingerinnen im vierten Durchgang aber wieder nach Sätzen aus. „Wir sind auch defensiv immer besser reingekommen“, lobt Reitschuster.

Den fünften Durchgang fingen die Vaihingerinnen dann wieder auf der leicht schlechteren Seite an. „Sollte es in die Verlängerung gehen, würden wir mehr Ballwechsel auf der besseren Seite spielen“, war Reitschusters Kalkül. Doch dazu kam es überhaupt nicht. Die Enzstädterinnen ließen kaum etwas anbrennen, führten beim Seitenwechsel schon mit 6:1 und machten den Sack souverän zu, auch weil die Hohenklingerinnen mehr Risiko gingen, aber deshalb auch mehr Fehler produzierten.

Den Schwung des Sieges nahmen die Vaihingerinnen nach einer Viertelstunde Pause direkt mit ins Duell mit Neugablonz. Doch mit zunehmender Spieldauer im ersten Satz verteilte die Angreiferin der Bayerinnen die Bälle geschickt vorne rechts und links oder war auch lang erfolgreich. Lautstark angetrieben von rund 40 Schlachtenbummlern ließen sich die Vaihingerinnen nicht einschüchtern. „Es war wichtig, dass wir immer Mut gegangen sind“, lobt Reitschuster. Der Mut wurde belohnt. Die Enzstädterinnen glichen nach Sätzen aus, mussten aber direkt anschließend wieder einen Rückstand hinnehmen. „Im vierten Satz hat man aber bei den Neugablonzerinnen gemerkt, dass sie nicht mehr so sauber aufbauen – vor allem ihre Mittespielerin, die viel machen musste“, berichtet Reitschuster.

Auch im Entscheidungssatz schien alles für die Vaihingerinnen zu laufen. Sie führten mit 6:3 beim Seitenwechsel. Doch dann bäumten sich die Neugablonzerinnen noch einmal auf und kamen auf 6:7 heran. Reitschuster: „In einer Auszeit haben wir uns dann noch einmal gesammelt.“ Danach lief es wieder. Die Enzstädterinnen konterten zum 9:6. „Das setzt dann auch den Gegner unter Druck, der mehr Risiko gehen muss“, berichtet Reitschuster. Damit aber auch mehr Fehler macht.

TV Vaihingen: Merle Bremer, Christina Koch, Lea Schmidt, Nienke Maisch, Leoni Modenese, Klara Kilpper, Isabel Grau, Lisa Burger, Claudia Schmidt.


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