VKZ: Vaihingen kommt mit Drucksituation besser klar

Nach 1:3 gegen Landshut gewinnt TVV mit 3:0 gegen Obernhausen

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 22. Januar 2018

Vaihingen. Ein Sieg aus dem Erstliga-Doppelspieltag gegen die TG Landshut und den TV Obernhausen ist das Ziel der Faustballerinnen des TV Vaihingen gewesen. Und das haben Stefanie Späth und Co. auch erreicht. „Allerdings ist alles anders ausgegangen als vorher von uns erhofft“, berichtet die TVV-Mannschaftsführerin. Denn die Vaihingerinnen mussten sich zunächst der TG Landshut mit 1:3 (7:11, 11:9, 9:11 und 13:15) geschlagen geben, gewannen dann aber mit 3:0 (11:8, 12:10 und 11:6) gegen den TV Obernhausen. Dazwischen fertigte die TGL den TVO mit 3:0 (11:3, 11:2 und 11:4) ab. Damit liegen nun in der Tabelle der TVV (17:25 Sätze), Landshut (18:28), Obernhausen (15:26) sowie der SV Tannheim (14:27) mit 8:16 Zählern punktgleich auf den Plätzen fünf bis acht. „Vielleicht ist das gar nicht schlecht, dass die Landshuterinnen beide Spiele gewonnen haben. Sie haben schon jeweils zwei Mal gegen den TSV Dennach und den TSV Calw gespielt, gegen die wahrscheinlich niemand punkten wird. Deshalb ist anzunehmen, dass sie vielleicht ein paar Punkte mehr noch holen werden als die anderen Teams“, berichtet TVV-Abwehrspielerin Corinne Meyer.

 

Geglänzt haben die Vaihingerinnen bei ihrem 3:0-Erfolg gegen Obernhausen allerdings nicht. „Das war ein Arbeitssieg“, erklärt Späth. Nach dem verlorenen Duell mit Landshut standen die Vaihingerinnen genauso wie die Obernhausenerinnen unter Druck. Das merkte man beiden Mannschaften im ersten Durchgang an. „Wir brauchen aber sowieso immer fast einen Satz, um ins Spiel zu kommen“, sagt die TVV-Mannschaftsführerin. „Erst dann weiß wirklich jede, wer zu welchem Ball laufen muss.“ Keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Erst, als Eva Grözinger zwei Mal in Folge aus dem Rückschlag punktete, nachdem die Obernhausenerinnen die Hauptangreiferin des TVV, Marie-Therese Rothmaier, mit der Angabe aus dem Spiel genommen hatten, hatten die Gäste aus dem Badischen keine Antwort mehr parat. Mit zwei Fehlern beendete Lea-Marie Henn den Satz zu Gunsten des TVV.

 

Zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die Vaihingerinnen dann aber komplett von der Rolle. „Henn hat viele gute Bälle geschlagen und hat oft die Lücke zwischen Marie und Corinne getroffen“, berichtet Späth. „Wir wussten zunächst nicht, was wir machen sollten.“ Schnell lagen die Gastgeberinnen mit 0:5 und 1:7 zurück. Doch nach einer Vaihinger Auszeit drehte sich das Blatt. Punkt um Punkt kamen die Enzstädterinnen heran, glichen bei 10:10 aus und nutzten gleich den ersten Matchball nach einer Leinenangabe von Henn durch Grözinger zum 12:10. Späth: „Ich weiß auch nicht, wie wir das geschafft haben. Ich war selbst überrascht. Denn eigentlich ist es nicht unsere Stärke, Spiele zu drehen.“

 

Die Obernhausenerinnen kamen auf jeden Fall nicht mehr zurück in die Partie. Satz drei holten sich die Gastgeberinnen relativ souverän mit 11:6. „Wenn man so deutlich in einem Satz vorne liegt wie die Obernhausenerinnen im zweiten Durchgang, den Satz aber noch verliert, dann verliert wohl jedes Team das Spiel. So etwas kann man nicht aus den Köpfen löschen“, sagt die TVV-Mannschaftsführerin. Allerdings spielten die Vaihingerinnen im dritten Abschnitt auch ihr bestes Faustball an diesem Tag. Sie ließen kaum Bälle durch, und in der Angabe sowie im Rückschlag leisteten sie sich kaum Fehler. Späth: „Irgendwann sind die Absprachen bei uns besser geworden. Wir waren dann gut drin. Und jede Spielerin hat auch mal einen Ball geholt, der nicht 100-prozentig ihrer war.“

 

Da war die 1:3-Niederlage gegen die TG Landshut in der ersten Partie des Spieltags fast schon wieder vergessen. Relativ deutlich waren die Bayerinnen mit 1:0 nach Sätzen in Führung gegangen. Späth: „Bei uns war in den Köpfen drin, dass wir eigentlich gewinnen mussten. Wenn das der Fall ist, dann spielen wir nie befreit. Doch zu Beginn des zweiten Durchgangs lief bei den Gästen erlativ wenig zusammen. Die Vaihingerinnen zogen über 4:1 auf 9:4 davon. Der Satz schien gelaufen. Doch mit dem Positionswechsel der beiden TVV-Angreiferinnen – Rothmaier ging nach rechts, Grözinger nach links – kamen die Landshuterinnen wieder in die Partie. Ihnen gelangen fünf Punkte aus sechs Ballwechseln – 9:10. Doch ein Rückschlag ins Aus von TGL-Angreiferin Sabine Bartsch ließ die Vaihingerinnen doch noch jubeln. „Zwischendrin sah es gut aus. Doch dann machen wir uns wieder das Leben selbst schwer. Da macht eine einen dummen Fehler, dann die nächste und plötzlich sind wir mit fünf Punkten hinten“, erklärt die TVV-Mannschaftsführerin.

 

Den Schwung des gewonnen zweiten Durchgangs nahmen die Gastgeberinnen mit in Abschnitt drei. Schnell führten sie mit 3:0. Doch dann riss wieder komplett der Faden. Bei 5:5 war der Satz wieder vollkommen offen. Und die Landshuterinnen legten nach, setzten sich auf 9:6 ab und hatten bei 10:8 zwei Satzbälle. Den ersten wehrten die Vaihingerinnen noch ab. Doch dann berührte Grözinger bei einem Rückschlag die Leine.

 

Auch in den vierten Durchgang kamen die Landshuterinnen zunächst besser rein als die Vaihingerinnen. Über 0:1 setzten sie sich auf 5:1 ab. Doch dann spielte vor allem Grözinger groß auf, die einige kurze und halblange Bälle in der Abwehr erlief und so eigene Punkte ermöglichte. Bei 6:6 waren die Vaihingerinnen wieder im Spiel. Nach einem Leinenfehler von Landshuts Kerstin Stäringer hatten die Vaihingerinnen bei 10:7 sogar drei Satzbälle. Diese machten sie sich aber selbst zunichte mit drei Fehlern in Folge. Auch den vierten bei 11:10 ließen die Gastgeberinnen ungenutzt. Doch auch die Bayerinnen hatten Probleme, ihre Matchbälle zu verwerten. Drei Mal wussten die Vaihingerinnen, sie abzuwehren. Doch bei 13:14 schlug Rothmaier einen Rückschlag in die Leine und beendete damit die Partie. „Es ist schade, dass wir uns im vierten Satz nicht belohnt haben. Wir haben uns super zurückgekämpft“, berichtet Späth. „Aber entscheidend war der dritte Satz. Da ist jede einen Schritt zu wenig gelaufen.“

 

TV Vaihingen: Marie-Therese Rothmaier, Eva Grözinger, Natalie Lochmahr, Stefanie Späth, Corinne Meyer.


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