VKZ: Favoritenschreck von der Enz bei der U-14-DM

Von Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 21. März 2017

 

Faustballjugend des TV Vaihingen spielt als eine der jüngsten Mannschaften unbekümmert gegen die Spitzenteams – Bronzemedaille ist der Lohn

 

Es hätte kaum besser laufen können für die Vaihinger Faustballmannschaft, deren Trainer Markus Knodel vor der DM schon allein das Erreichen der nationalen Titelkämpfe als Erfolg gewertet hatte. Jetzt kommen die U-14-Spieler des TVV mit Bronzemedaillen dekoriert nach Hause. Bei der deutschen Meisterschaft haben sie bis auf das Halbfinale gegen Dennach alle Spiele gewonnen.

 

Waldkirchen/Vaihingen. „Es hat soweit alles gepasst“, sagt Markus Knodel am Tag nach der Rückkehr aus Waldkirchen. „Es gab keinen Krach, es war ein rundum gelungenes Wochenende.“ So nüchtern lässt sich umschreiben, dass die U 14 des TV Vaihingen die drittbeste Faustballmannschaft ihrer Altersklasse in ganz Deutschland ist. Wobei Knodel, der gemeinsam mit Pirmin Neuberger für die jungen Faustballer verantwortlich ist, allein in Württemberg mehrere ebenbürtige Mannschaften ausgemacht hat, so dass die Qualifikation seiner Jungs bereits das erste Erfolgserlebnis darstellte. Der erste Wettkampftag hielt weitere bereit. Allerdings mussten die Vaihinger zunächst ein wenig kämpfen, bis sie in den Turniermodus gefunden hatten. „Unsere Mannschaft ist so jung, die Hälfte war noch nie dabei. Man übernachtet auswärts, die Halle sieht anders aus und es sind Zuschauer da“, zählt der Trainer Faktoren auf, die auf die Talente beeindruckend wirkten. So kam es, dass der TV Waibstadt, eigentlich ein schlagbarer Gegner, die Vaihinger im ersten Satz in die Verlängerung zwang. Dann setzte sich der TVV mit 13:11 und 11:9 durch. Im zweiten Spiel gegen TuS Wickrath lief es mit 11:7 und 11:9 etwas glatter. „Wickrath ist Dauergast bei Meisterschaften, aber Vaihingen gewinnt immer“, beschreibt Knodel die Kräfteverhältnisse. „Nach dem klaren ersten Satz, in dem Wickrath einige Eigenfehler hatte, haben wir uns im zweiten zu sehr darauf verlassen.“ So wurde es etwas enger als es hätte sein müssen. Immerhin: Vier gewonnene Sätze zu Turnierbeginn gaben dem TVV die beruhigende Gewissheit, mindestens Gruppendritter zu sein – das Ziel, sich für die Spiele um die Plätze eins bis sechs zu qualifizieren, war erreicht.

 

Es folgte das Duell mit der Berliner Turnerschaft, die Knodel als Favorit in der Vorrundengruppe ansah. „Die Berliner haben zwei große Angreifer, aber wir haben ein richtig tolles Spiel gemacht“, berichtet der TVV-Trainer. Sein Team gewann den ersten Satz mit 12:10. Nach diesem Erfolg kam er Einbruch. Im zweiten Durchgang lagen die Vaihinger ruckzuck 0:5 hinten. „Punkte weg, Stimmung tot“, sagt Knodel und nahm eine Auszeit. „Bis dahin war es schlecht, aber ab dann wieder ein Riesenkompliment – wir hatten beim Stand von 10:9 sogar einen Matchball.“ Doch Berlin erkämpfte sich mit einem 12:10 das Unentschieden. Letzter Vorrundengegner war der TSV Lola, den die Vaihinger mit zweimal 11:8 besiegten und als ungeschlagener Gruppenzweiter den Tag abschlossen, den ihr Trainer als „gigantischen Samstag“ bezeichnet.

 

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Auch der Sonntag begann „sensationell“, sagt Knodel. Denn im Qualifikationsspiel gegen den Dritten der anderen Vorrundengruppe, Gastgeber SG Waldkirchen, legte der TVV einen 11:1-Sieg im ersten Satz vor. Im zweiten Durchgang lagen die Vaihinger zwar schnell mit 1:4 hinten. „Aber dann haben sie sich super raus gerettet, 11:7 gewonnen und immer noch kein Spiel verloren“, sagt ihr Trainer anerkennend. Der Einzug ins Halbfinale war damit geschafft. Allerdings gegen genau den Gegner, den Knodel für am wenigsten schlagbar hielt – den TSV Dennach. „Aber wir haben die Dennacher erwischt, wie wir sie wollten – sie hatten an dem Morgen noch keinen Satz gespielt“, berichtet er. Die Vaihinger dagegen waren vom Qualifikationsspiel schon warm und brachten den haushohen Favoriten im ersten Satz in arge Bedrängnis. Beim Stand von 10:9 hatten sie sogar einen Satzball. „Der wäre knapp ins Aus gegangen“, sagt Knodel über den Ball, der aber doch angenommen wurde. Die Chance war vertan, Dennach machte die nötigen Punkte und gewann den ersten Durchgang mit 12:10. Im zweiten folgte ein 11:8 für die Schwarzwälder. „Gegen Dennach so zu verlieren, ist keine Schande“, sagt Knodel. „Außerdem hat jeder von uns gesehen, dass Dennach eine Supermannschaft ist. Da ist eine Niederlage nicht so schlimm.“

 

Die Jungs des TV Vaihingen trafen im kleinen Finale auf ihren Angstgegner Ahlhorner SV. Knodel: „Die Mannschaft hat keine Schwäche. Sie hat zwar nicht den einen superharten Angreifer, aber sie bringt jeden Ball wieder rüber.“ Nur nicht im ersten Satz gegen Vaihingen. Der TVV spielte konzentriert, machte keine Eigenfehler und gewann mit 11:6. „Mir war schon klar, dass die Ahlhorner zu gut sind, als dass ihnen das zweimal passiert“, warnte Knodel. Sie wehrten im zweiten Satz beim Stand von 9:10 einen Matchball mit einem Angaben-Ass ab, erspielten sich noch einen Punkt, beendeten das Turnier aber mit einer Angabe weit ins Aus – Vaihingen war Dritter und wurde mit Bronzemedaillen dekoriert.

 

TV Vaihingen: Julian Fanz, Andreas Knodel, Bruno Rosenau, Jakob Walliser, Felix Schmidt, Luca Engelhard, Max Staudenecker.


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