VKZ: Fünf Sätze fehlen zur DM-Endrunde

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 20. Februar 2017

 

TVV fängt nach 5:4-Sieg in Offenburg Schweinfurt-Oberndorf nicht mehr ab und wird im Süden Dritter

 

Die Faustballer des TV Vaihingen haben zwar beim FBC Offenburg mit 5:4 (14:12, 6:11, 8:11, 5:11, 11:4, 11:7, 11:6, 3:11 und 11:5) gewonnen. Das DM-Ticket haben sie aber verloren. Denn schon ein verlorener Satz in Offenburg war gleichbedeutend mit der Qualifikation des TV Schweinfurt-Oberndorf für die DM-Endrunde in Rosenheim.

 

Offenburg/Vaihingen. Die Enttäuschung war den Vaihingern nach der Partie in Offenburg anzumerken. Mit hängenden Köpfen schlichen sie aus der Sporthalle am Sägeteich in Offenburg. „Zuallererst ist man natürlich enttäuscht“, berichtet TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr. „Wir hatten bis zuletzt die Hoffnung, dabei zu sein.“ Nur ein um fünf besseres Satzverhältnis – und die Vaihinger hätten mit dem TV Schweinfurt-Oberndorf in der Südstaffel der 1. Bundesliga die Plätze getauscht. Dann wären sie Zweiter gewesen und wären zur DM-Endrunde nach Rosenheim gefahren. So bleibt ihnen nur der dritte Platz und die Zuschauerrolle, wenn es am zweiten Märzwochenende in Oberbayern um den nationalen Titel geht. Denn da der MTV Rosenheim als Gastgeber beim Endturnier gesetzt ist, qualifizierten sich aus dem Süden nur noch zwei Mannschaften sportlich – der Deutsche Serienmeister TSV Pfungstadt, der sich auch in dieser Hallenrunde bisher keine Blöße gegeben hat, und der TV Schweinfurt-Oberndorf mit dem Auricher Jaro Jungclaussen.

 

„Mit dem Abstand einer Nacht sieht man aber, was für eine tolle Runde das war“, fährt Lochmahr fort. „Mit dieser Saison kann man zu 100 Prozent zufrieden sein. Das Ziel war der Klassenerhalt. Und von den Abstiegsplätzen sind wir meilenweit entfernt. Wir sind sogar mit großem Abstand vor Rosenheim Dritter geworden – punktgleich mit dem Zweiten.“

 

Die Last des Mit-5:0-Gewinnen-Müssens lastete in Offenburg allerdings schwer auf den Schultern der Vaihinger. „Wir haben im ersten Satz zu wenige Punkte aus dem Rückschlag gemacht und fast nur von Fehlern der Offenburger gelebt“, erzählt der TVV-Spielertrainer. Gerade noch mit 14:12 sicherten sich die Vaihinger den Durchgang. Die Rückschläge und damit die Punktequote sei zwar im zweiten Abschnitt besser geworden. Doch genau dann schlug FBC-Angreifer Sven Muckle seine besten Angaben. „Sie haben bei ihm in diesem Satz am besten funktioniert. Und wir haben hinten zu wenige Bälle rausgeholt“, berichtet Lochmahr. „Dann ist so ein Durchgang auch mal ganz schnell weg.“

 

Nach dem 6:11 in Satz zwei war klar, dass die Vaihinger nicht zur DM fahren würden. Da hätte auch der TSV Pfungstadt in Schweinfurt mit 5:0 gewinnen können – letztlich gaben auch die Hessen beim 5:1-Sieg einen Durchgang ab, so dass die Vaihinger definitiv nicht zur DM-Endrunde gefahren wären. Das Satzverhältnis sprach nun zugunsten der Unterfranken. „Bei uns war erst mal die Enttäuschung groß. Wir haben dann auch Max Winkler für mich auf der Mitteposition eingewechselt, damit er noch einmal Bundesligaspielpraxis für die U-18-DM sammeln kann. Im Spiel ging es ja eigentlich um nichts mehr“, erklärt Lochmahr.

 

Bis sich die Vaihinger wieder gesammelt hatten, hatten sie zwei weitere Sätze mit 8:11 und 5:11 verloren. Doch dann packte der TVV-Spielertrainer seine Mannschaftskameraden bei der Ehre. Lochmahr: „Ich sagte ihnen, dass wir die Saison nicht mit einer Niederlage beenden werden.“ Auf der anderen Seite der Leine hatten die Offenburger dagegen die Partie schon abgehakt. „Sie hatten wohl gedacht, dass wir uns aufgegeben haben und das Spiel austrudeln lassen würden. Dadurch schlich sich bei ihnen vor allem im Angriff der Schlendrian ein. Ihnen unterliefen viele Fehler. Und diese Schwächephase hat uns wieder ins Spiel gebracht. Wir haben gemerkt, dass wir das Spiel doch noch gewinnen können“, erzählt Lochmahr.

 

Plötzlich waren die Vaihinger das bessere Team. Mit 11:4, 11:7 und 11:6 holten sie sich die nächsten Abschnitte zur 4:3-Satz-Führung. Doch in Durchgang acht war wieder der Wurm drin. Die Vaihinger starteten in diesen Satz mit vier Angabenfehlern – und schenkten ihn mit 3:11 her. Doch im entscheidenden Durchgang waren sie wieder bei der Sache. „Wir haben im Satz davor zum Ende hin die Ballwechsel genutzt, um wieder ins Spiel zu finden und im neunten Durchgang gut zu starten“, erklärt Lochmahr. Zwar war der Beginn des Abschnitts hart umkämpft. Doch bei 4:7-Rückstand war der Wiederstand der Offenburger gebrochen. Mit 11:5 holten sich die Gäste den Satz und damit die Partie.

 

TV Vaihingen: Meyer, Krüger, Lochmahr, Wörsinger, Tobias Rommel, Max Winkler, Johannes Jungclaussen.


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