VKZ: Zwei Sätze gehen komplett in die Hose


Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 23. Januar 2017

 

Wenn Rothmaier an Wand spielt, ist TVV schlecht – 1:3 gegen Calw – Zuvor 3:0 gegen Unterhaugstett

 

Vaihingen. Die Faustballerinnen des TV Vaihingen bleiben weiter auf Kurs DM-Endrundenteilnahme. Beim Heimspieltag in der Sporthalle am Alten Postweg gewannen sie gestern zunächst ungefährdet mit 3:0 (11:4, 11:0 und 11:2) gegen den TV Unterhaugstett, mussten sich anschließend aber mit 1:3 (10:12, 3:11, 11:5 und 5:11) dem TSV Calw geschlagen geben. Damit bleiben die Vaihingerinnen aufgrund des um einen besseren Satzverhältnisses vor dem punktgleichen TV Eibach Dritter in der 1. Bundesliga Süd. Spitzenreiter TSV Dennach und der Zweite TSV Calw können dagegen fast schon die Tickets zur DM-Endrunde buchen. Dennach hat noch kein Spiel verloren. Und Calw rangiert mit 18:2 Punkten auch schon sechs Zähler vor den Vaihingerinnen und Eibacherinnen – bei noch sechs ausstehenden Partien.

 

Viel hatten sich die Vaihingerinnen gegen Calw vorgenommen. Sie wollten den TSV zumindest ärgern, wenn nicht sogar für eine Überraschung sorgen. Letztlich ist das nicht ganz geglückt. Denn in zwei Sätzen kamen die Gastgeberinnen überhaupt nicht zurecht. „Wenn ich wie in den Durchgängen zwei und vier an der Wand stehe, dann sind wir zurzeit schlecht“, berichtet TVV-Spielertrainerin und -Hauptangreiferin Marie-Therese Rothmaier. „Ich kann es mit nicht erklären. Vielleicht liegt es daran, dass man mir auf dieser Seite nicht so viele Bälle ablaufen kann.“

 

In beiden Sätzen haderte Rothmaier aber auch mit sich selbst. In der Abwehr sprang ihr der eine oder andere Ball über den Arm. Und auch bei den wenigen Angabenfehlern lamentierte sie mit sich selbst. Aus dem Spiel ließ sie sich dadurch aber nicht nehmen. „Ein Fehler ist aber kein Weltuntergang. Wenn ich jedes Mal darüber nachdenken würde, dann würde ich auch die nächsten fünf Bälle verhauen“, berichtet die Angreiferin. Dennoch hatten die Calwerinnen im zweiten durchgang schnell eine 4:0-Führung herausgespielt. Und bei 10:2 hatten sie Satzbälle. Rothmaier wehrte den ersten zwar mit einem direkten Punkt aus der Angabe ab. Doch die darauf folgende Angabe von Calw Henriette Schell führte ebenfalls zu einem direkten Punkt. Auch im vierten Satz waren die Gäste schnell auf 6:1 davongezogen. Zwar kamen die Vaihingerinnen noch einmal zurück ins Spiel. Bei 5:7 hatten sie den Anschluss geschafft. Doch die Wende gelang nicht mehr.

 

Dass die Gastgeberinnen auch ganz anders können, bewiesen sie im ersten und im dritten Durchgang. Bei 4:2 und bei 7:5 hatten sich die Vaihingerinnen in Satz eins jeweils einen kleinen Vorteil erarbeitet. Doch bei 8:9 war dieser wieder dahin. Dann spielte Rothmaier eine ihrer berüchtigten kurzen Angaben. Die Calwerinnen hatten Mühe, diese schon im Spiel zu halten. Rothmaier, in der Überzeugung, der Ball hätte zweimal den Boden berührt, drehte sich bereits ab, um mit ihren Mannschaftskameradinnen den erneuten Ausgleich zu feiern. Doch die Schiedsrichterin ließ weiterspielen. Laura Kühner bekam den zurückgespielten Ball gerade noch so. Und letztlich schlug Rothmaier den Rückschlag ins Aus. „Der Ball hatte zweimal den Boden berührt. Ich hätte den Punkt eingestanden oder wenigstens den Rückschlag versemmelt“, ärgert sich die TVV-Spielertrainerin. „Das war auch ein Knackpunkt. Es gab aber auch ein, zwei Unstimmigkeiten. Wenn man zweimal zwei Punkte vorne ist, muss den Satz gewinnen.“

 

Im dritten Satz ließen die Vaihingerinnen die Calwerinnen fast überhaupt nicht ins Spiel kommen. „Das war bei uns auf allen Positionen gut“, lobt Rothmaier und fährt fort: „Man merkt das aber bei allen Schlagleuten. Wenn man hinten liegt, dann macht man einen anderen Druck, als wenn man vorne ist. So auch Henriette Schell. Sie hat aus den Angaben weniger Druck erzeugt, so dass wir sauber aufbauen konnten. Und Eva Grözinger hat vorne rechts auch ein paar Bälle super rausgeholt.“

 

Zuvor hatten die Vaihingerinnen mit dem TV Unterhaugstett beim 3:0 leichtes Spiel. Rothmaier: „In Abwehr sowie Zuspiel waren wir sehr konzentriert und haben auch konsequent abgeschlossen. Oft brauchten wir keinen zweiten Anlauf. Am Ende haben die Unterhaugstetterinnen mit fünf Abwehrspielerinnen gespielt, weil sie nicht mehr wussten, was sie machen sollten.“

 

TV Vaihingen: Rothmaier, Grözinger, Lochmahr, Späth, Kühner, Meyer, Frölich.


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