VKZ: „Wir haben einen Schritt in Richtung Abstieg getan“


Von Michael Nachreiner Erstellt: 13. Juni 2016

4:5-Niederlage der Faustballer gegen TV Segnitz nach 4:1-Führung – Am Tag darauf folgt 0:5-Pleite beim Serienmeister TSV Pfungstadt

 

Fassungslosigkeit bei den Faustballern des TV Vaihingen. Sie verloren am Samstag ihr Heimspiel der 1. Bundesliga Süd gegen Aufsteiger TV Segnitz nach 4:1-Führung noch mit 4:5. „Wir haben damit einen Schritt in Richtung Abstieg gemacht“, erklärt TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr. Am Sonntag folgte dann ein 0:5 beim TSV Pfungstadt.

 

Vaihingen. Nach dem 4:5 (11:9, 11:5, 10:12, 12:10, 11:9, 9:11, 9:11, 9:11 und 11:13) gegen den TV Segnitz hat es bei den Faustballern des TV Vaihingen erst einmal eine Krisensitzung gegeben. Mehr als eine Viertelstunde besprach die Mannschaft, wie es zu der Niederlage in der 1. Bundesliga Süd kommen konnte. Eine Erklärung fand Marco Lochmahr dennoch nicht. „Vielleicht hätten wir einen Tick eher Kolja Meyer für Marc Krüger einwechseln sollen. Kolja hat dann zwei, drei Bälle gebraucht, um reinzukommen“, sagt der TVV-Spielertrainer. Der Wechsel auf der Angreiferposition erfolgte im entscheidenden neunten Satz beim Stand von 8:5 für die Segnitzer. „Wenn wir Kolja zum Beispiel schon beim Seitenwechsel, also beim 5:6 aus unserer Sicht, gebracht hätten, dann wäre vielleicht der Rückstand nicht auf 5:10 angewachsen. Aber der nasse Boden – das sind nicht Koljas Bedingungen, da er nicht so einen harten Schlag hat“, berichtet Lochmahr. „Wir haben zwar noch einmal eine Aufholjagd gestartet.“ Doch gereicht hat es nicht mehr. Die Vaihinger wehrten im neunten Durchgang zwar fünf Matchbälle ab und glichen bei 10:10 aus. Auch den sechsten Matchball verwerteten die Segnitzer nicht. Doch dann kam Johann Kaemmer zweimal durch und machte mit dem 13:11 die Überraschung perfekt. Die Segnitzer feierten anschließend den Sieg auch wie den Titelgewinn bei einer deutschen Meisterschaft inklusive Erinnerungsfoto vor der Anzeigetafel. „Das ist eine ganz bittere Niederlage. Das war ein Vier-Punkte-Spiel“, ist sich auch Spielertrainer Lochmahr der Bedeutung der Partie bewusst.

 

Die Begegnung verloren haben die Vaihinger aber nicht im neunten Satz. Sie hatten genügend Möglichkeiten, den Sack schon vorher zuzumachen. Nach Anfangsschwierigkeiten – im ersten Satz lagen sie schon mit 2:6 zurück – kamen die Gastgeber auf und gewannen den ersten Satz noch mit 11:9 und den zweiten dann souverän mit 11:5. Einen ersten Dämpfer erhielten die Vaihinger dann im dritten Durchgang, den sie mit 10:12 abgeben mussten.

 

Doch nach der Pause schienen sich die Vaihinger von dem Dämpfer erholt zu hbaen. Marc Krüger und Johannes Jungclaussen jeweils im Rückschlag brachten die Gastgeber mit 5:1 und 7:3 in Front. Doch dann schlichen sich die Fehler ein. Da landete eine Angabe oder ein Rückschlag mal im Aus oder in der Leine. Und in der Abwehr rutschte mal der eine oder andere Ball über den Arm. Die Segnitzer kamen Punkt um Punkt heran, hatten bei 10:9 sogar einen Satzball. Doch Krüger behielt die Nerven und brachte den Durchgang noch nach Hause. Auf nun nassem Boden – kurz vor Ende des dritten Satzes hatte es stark angefangen zu regnen – nahmen die Fehler bei den Vaihingern zunächst zu. Doch letztlich stellten sie sich auf die neuen Bedingungen ein und holten sich durch ein 11:9 eine 4:1-Satz-Führung.

 

Dass die Segnitzer den nächsten Durchgang holten, war kein Beinbruch. Die Vaihinger hakten das 4:2 auch als Ausrutscher ab. Im siebten Satz zogen sie schnell wieder auf 5:1 davon. Doch damit schienen sie die Partie abgehakt. Denn sie ließen die Segnitzer wieder ins Spiel kommen, die sich in einen wahren Rausch spielten. Vor allem Felix Gernet auf der Mitteposition war kaum noch zu überwinden. „Er hat sehr gut gespielt“, zollt Lochmahr dem TVS-Zuspieler Respekt. „Doch er darf eigentlich gar nicht an den Ball kommen. Wir müssen so spielen, dass der Ball schnell auf dem Boden ist. Auf dem matschigen Untergrund springt er unkontrolliert ab. Wir haben es aber zu oft lang durch die Mitte probiert.“

 

Einen Tag nach dem deprimierenden 4:5 gegen Segnitz mussten die Vaihinger eine 0:5 (5:11, 5:11, 5:11, 11:13 und 9:11)-Niederlage beim Serienmeister TSV Pfungstadt hinnehmen. Und obwohl die Hessen im vierten und fünften Durchgang ihren Hauptangreifer Patrick Thomas schonten, gelang kein Satzgewinn. „Die Pfungstädter haben nur mit Nick Trinemeier im Angriff gespielt. Doch uns haben am Ende irgendwie die Körner gefehlt. Im vierten Satz waren wir schon mit 5:1 vorne, im fünften mit 7:3“, berichtet TVV-Mannschaftskapitän Daniel Wörsinger. „Wir haben es nicht geschafft durchzuziehen. Wir brechen irgendwann ein. In diesen Phasen häufen sich dann auch immer die Fehler. Und zwar nicht nur auf einer Position.“

 

Allerdings probierten die Vaihinger auch einiges aus. Kolja Meyer, der in dieser Saison bisher relativ wenig Spielpraxis gesammelt hat, übernahm von Marc Krüger den Hauptschlag. Nach der ersten Pause kam dann der etatmäßige Hauptangreifer für Tobias Rommel und übernahm die Vorne-rechts-Position. Johannes Jungclaussen rückte auf die Mitte und Jaro Jungclaussen von dort nach rechts hinten. „Wir wollten das testen, da Tobi Rommel nächstes Wochenende gegen Rosenheim verhindert ist“, berichtet Wörsinger.

 

TV Vaihingen: Krüger, Johannes Jungclaussen, Jaro Jungclaussen, Tobias Rommel, Wörsinger, Lochmahr, Meyer.


Kommentare

Kommentar verfassen