VKZ: Vaihingen dominiert Faustball-Südderby


von: Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, 06.05.2016

TVV gewinnt zum Bundesliga-Auftakt mit 5:0 in Stammheim und steigt als Tabellenführer in die Freiluftsaison ein

Besser hätte es kaum laufen können. Die Faustballer des TV Vaihingen haben das Derby der 1. Bundesliga Süd gegen den TV Stammheim mit 5:0 gewonnen. Damit sind sie der erste Tabellenführer der Feldsaison, die gestern für alle acht Teams begonnen hat. Doch gleich der erste Satz stand auf Messers Schneide – Vaihingen gewann 13:11.

Stammheim/Vaihingen. Als die Vaihinger Faustballer gestern zum ersten Punktspiel der Freiluftsaison in Stammheim den Rasen betraten, hatten sie die Sonne im Rücken. „Noch entscheidender ist aber die Windrichtung“, erläutert Johannes Jungclaussen. „Und den Wind hatten wir gegen uns. Daran haben wir uns erst einmal gewöhnen müssen.“ Der Wind blies recht kräftig, so dass der Ball, wenn er nach der Annahme hoch in die Luft flog, ordentlich verblasen werden konnte. „Das ist wichtig, weil der Ball ja nah an die Leine gespielt werden soll“, sagt der jüngste Spieler des Vaihinger Bundesliga-Teams. Doch kaum hatte sich die Mannschaft auf die Windverhältnisse eingestellt und den ersten Satz mit etwas Glück gewonnen (13:11), wurden die Seiten gewechselt. „Da hatten wir dann das Problem, dass der Ball zu schnell nach vorne kam“, sagt Johannes Jungclaussen und ergänzt: „Die Stammheimer hatten aber genau die gleichen Probleme wie wir.“ Doch gerade die äußeren Verhältnisse machen für ihn den besonderen Reiz des Feldfaustballs aus. „In der Halle ist dafür das Stellungsspiel viel wichtiger als draußen“, sagt er.

Satz Nummer zwei – gegen die Sonne, aber mit dem Wind – ging mit 11:4 an den TV Vaihingen. Das war der deutlichste im ganzen Spiel. Aufsteiger Stammheim, bei dem die zwei Vaihinger Maximilian und Christian Gayer mitspielen, hat als Saisonziel, erstklassig zu bleiben. „Da ist die Niederlage gegen Vaihingen nicht schlimm“, sagt Christian Gayer. „Es gibt andere Mannschaften, gegen die wir gewinnen müssen. Aber ein Satzgewinn wäre natürlich schon ein guter Start gewesen, wo wir schon so nah dran waren.“ Und auch nach dem deutlichen Ergebnis im zweiten Durchgang steckten die Gastgeber nicht auf, gestalteten den dritten wieder ausgeglichen und unterlagen nur knapp mit 9:11.

Der TV Vaihingen spielte auch nach der Pause konzentriert weiter, lautstark unterstützt von Trainer Marco Lochmahr an der Seitenlinie. Er feuerte die Jungs vor allem dann an, wenn sich einer über einen vergebenen Ball ärgerte. Oder wenn Jaro Jungclaussen mitten aus dem Feld den Ball einfach nur lang über die Leine spielte. „Perfekt“, lobte Lochmahr. „Mehr braucht ihr gar nicht zu machen.“ Für knallharte Schläge war von Haus aus Marc Krüger zuständig, allerdings nur dann, wenn er nicht von den Stammheimern aus dem Spiel genommen wurde. Spätestens mit seinen Angaben holte er zuverlässig Punkte, schlug gestern sogar einige Asse.

Die Sätze vier und fünf gingen jeweils mit 11:8 an die Gäste aus Vaihingen. Dabei blieb es jeweils bis kurz vor Schluss spannend, ehe der TVV die entscheidenden Punkte machte. Abwehrspieler Daniel Wörsinger, der die Kapitänsbinde trug, rannte und hechtete sich den Bällen hinterher, was je nach Windverhältnissen allerdings auch schon mal ein aussichtsloses Unterfangen war. Als sein Team im fünften Satz den Punkt zum 7:6 machte – vorher hatte Maximilian Gayer für Stammheim den Ausgleich geholt – rief Wörsinger: „Auf, Brust raus, das ist jetzt die wichtigste Phase!“ Beim Stand von 10:8 hatte der TV Vaihingen zwei Matchbälle. Krüger verwandelte gleich den ersten. Als er den Ball an die Leine gespielt bekam, gab er ihm eine extreme Richtungsänderung, nämlich genau der Leine entlang. Da hatten die Stammheimer keine Chance.

„Die Absprache in der Abwehr müssen wir noch ein bisschen verbessern“, analysiert Johannes Jungclaussen. „Die Stimmung ist aber einwandfrei. Das hat Spaß gemacht.“ Zum Schluss klatschten die Vaihinger Spieler nicht nur mit der gegnerischen Mannschaft, sondern auch mit deren Maskottchen ab.

TV Vaihingen: Krüger, Johannes Jungclaussen, Jaro Jungclaussen, Wörsinger, Tobias Rommel.


Kommentare

Kommentar verfassen