Mit breiter Brust, aber ohne zu verkrampfen zur DM

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 4. März 2016


 

Faustballerinnen des TV Vaihingen kämpfen an diesem Wochenende in Selsingen um die nationale Krone

Die Anspannung ist da. Doch dieses Mal scheint sie nicht ins Negative umzuschlagen. „Die Stimmung ist ganz gut. Wir sind aber nicht so angespannt wie vor unserer letzten deutschen Meisterschaft in der Halle in Bad Staffelstein“, erklärt Marie-Therese Rothmaier. Für die Faustballerinnen des TV Vaihingen um ihre Spielertrainerin geht es in Selsingen um nationales Gold.

Selsingen/Vaihingen. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren haben sich die Faustballerinnen des TV Vaihingen für eine deutsche Meisterschaft in der Halle qualifiziert. Im Frühjahr 2014 verkrampften die Vaihingerinnen beim Turnier in Bad Staffelstein aber. Nachdem sie im Feld ein halbes Jahr zuvor Silber gewonnen hatten, hatten sie sich wohl zu viel vorgenommen. In dieser Saison sind sie relaxter – und haben schon bewiesen, dass sie mit Druck umgehen können. Souverän haben sie als Tabellenzweiter vorzeitig das Ticket für die nationalen Titelkämpfe in Selsingen an diesem Wochenende gelöst. Und auch kurz vor der Abfahrt nach Niedersachsen spürt man nur positive Anspannung. „Der Spieltag in Niedernhall beispielsweise, bei dem wir uns gegen den gastgebenden TSV nach 0:2-Satz-Rückstand zurückgekämpft haben, stimmt uns positiv. Wir sind aber nicht überheblich“, berichtet TVV-Spielertrainerin Marie-Therese Rothmaier.

Dennoch ist das Ziel der Vaihingerinnen klar. „Wir wollen natürlich ins Halbfinale. Jede von uns will am Sonntag noch spielen“, erklärt Rothmaier. Dabei haben es die Enzstädterinnen als Südzweiter der Hauptrunde bei der DM in ihrer Vorrundengruppe mit dem Norddritten, dem Ahlhorner SV, und dem Nordersten, dem Gastgeber MTSV Selsingen, zu tun. Im ersten Spiel der Gruppe treffen Selsingen und Ahlhorn aufeinander. „Auf der einen Seite ist das ein Vorteil vor allem für die Ahlhornerinnen gegen uns, da sie schon eingespielt sind. Außerdem kennen sie die Halle aus der Runde. Wenn die Ahlhornerinnen aber gegen die Selsingerinnen verlieren, könnte das auch ein Vorteil für uns sein“, erklärt die TVV-Spielertrainerin.

Und auf Zweiteres hofft Rothmaier. „Ich bin der Meinung, dass der Weg ins Halbfinale über den Norddritten führt, wenn es einen Weg gibt“, sagt sie. Der Fokus bei den Vaihingerinnen liegt also auf dem Duell mit dem Ahlhorner SV, auch wenn es die Spielertrainerin nicht eingestehen möchte: „Wir konzentrieren uns nicht auf den ASV.“ Bei ihrer ehemaligen Mannschaft hat Rothmaier aber einige Schwachpunkte ausgemacht. „Annika Lohse und Celina Minx haben aufgehört. Für Celina ist Nachwuchsspielerin Pia Neuefeind in den Kader gerückt. Ob sie bei so einem großen Turnier schon ihre Nerven im Griff hat, ist fraglich. Und Imke Schröder ist läuferisch nicht so stark“, berichtet die TVV-Spielertrainerin. Doch alles Wissen kann hinfällig sein, wenn man es nicht aufs Feld bekommt. „Natürlich weiß ich, wie man gegen die Ahlhorner Mädels spielen muss. Aber man muss es auch umsetzen“, erklärt Rothmaier.

Als Vorbereitung auf die DM-Endrunde haben sich die Vaihingerinnen Unterstützung ins Boot geholt. Marco Lochmahr, Spielertrainer der TVV-Männer, übernahm das Training. „Er ist sehr erfahren und kennt die Spielerinnen und weiß damit, wie er mit uns umgehen muss“, zollt Rothmaier Lochmahr Respekt. „Außerdem haben wir wieder Hendrik Besserer als Trainingspartner aktiviert, der gegen uns geschlagen hat. Und dann haben wir noch Testspiele gegen Schwieberdingen und Ötisheim absolviert.“


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