Es schwappte eine Welle der Erleichterung durch die Kaltensteinhalle, als der erste Saisonsieg feststand. Durch einen klaren 5:0 (11:3, 11:4, 11:5, 11:5 und 11:6)-Erfolg gegen den NLV Stuttgart-Vaihingen hat der TV Vaihingen einen Fehlstart in die Hallenrunde der 1. Faustball-Bundesliga Süd abgewendet.
Vaihingen zieht den Gästen mit großer Intensität schon früh den Zahn.
„Die Erleichterung ist schon groß. Man hat nach der Niederlage in Stammheim ein bisschen an seinen Fähigkeiten gezweifelt“, gibt Johannes Jungclaussen zu. Der Hauptangreifer der Hausherren und seine Mitstreiter legten einen engagierten Start hin. Die Gäste aus Stuttgart wirkten fast über die gesamte Spielzeit überfordert. Dementsprechend deutlich gestalteten sich die ersten beiden Sätze. Beim TVV griff ein Rädchen ins andere. Eine stabile Abwehr bereitete meist präzise die Rückschläge von Johannes Jungclaussen vor. Dabei hatte die Mannschaft sich unter der Woche kaum einspielen können. „Die Trainingssituation war nicht so brillant, weil die Halle ja geschlossen war. Daher war es umso wichtiger, dass wir gut ins Spiel gekommen sind“, berichtet der Nationalspieler.
Der dritte Satz machte deutlich, dass für die Gäste in der Kaltensteinhalle nichts zu holen ist. Die Hausherren agierten mit großer Intensität. Bei einem Zwischenstand von 4:0 nahm Stuttgart eine Auszeit, die allerdings nicht half, den Jakob Kilpper legte sofort das 5:0 nach. Egal was der NLV auch versuchte, es klappte nur selten. Zunächst flogen die Bälle in Richtung von Felix Schindler, der hinten rechts verteidigte. Er ließ sich aber nicht überlisten und wehrte einen Großteil der Angriffe souverän ab. Dann wechselten die Gäste die Seite und beschäftigten Jacob Jungclaussen. Doch auch er agierte stabil und ließ nichts zu.
„Wir konnten gut spielen, weil uns der Gegner gelassen hat.“
Johannes Jungclaussen, TV Vaihingen
Die rund 120 Zuschauer feierten jede gelungene Abwehraktion. Eine solche bildete auch die Grundlage für den entscheidenden Satzpunkt. Dann kam Johannes Jungclaussen und verwandelte die Vorlage mit chirurgischer Präzision.
Der Spielverlauf setzte sich auch nach der Pause so fort. Stuttgart entblößte oft das Zentrum – für den Angriff des TVV ein gefundenes Fressen. Max Winkler ersetzte Jacob Jungclaussen hinten links und erwies sich für die Gäste ebenfalls als fast unüberwindbares Hindernis. Allerdings machte es sich der NLV bisweilen auch selbst schwer. „Wir konnten gut spielen, weil uns der Gegner gelassen hat. Stammheim hat in der letzten Woche keinen Fehler verziehen“, erklärt Johannes Jungclaussen. Zwei Leinenfehler brachten die Gäste gegen Ende des vierten Durchgangs in Bedrängnis, ehe erneut Kilpper für den Satzsieg sorgte.
Der NLV scheitert in der Schlussphase oft an der Leine.
Mit einem Leinenfehler der Gäste begann auch der fünfte Satz. Erneut zeigte sich, dass Stuttgart technisch zu limitiert war. Ungenaue Rückschläge und Stellungsfehler kennzeichneten ihr Spiel. Allerdings gelangen hin und wieder auch ordentliche Angriffe. Diese reichten aber nicht aus, um die Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Seine Mannschaft habe mehr Teamgeist gezeigt und mehr Kampfgeist, resümiert Johannes Jungclaussen. Allerdings betont er auch, dass die Leistung noch nicht am Optimum war. „Im Großen und Ganzen fand ich uns nicht besser als gegen Stammheim. Der Gegner hat eben diesmal mehr zugelassen. Sie haben viele Bälle zu weit gespielt oder zu früh aufgelöst“, analysiert der Angreifer.
Bericht: VKZ
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