[VKZ] Auf fast allen Positionen Alternativen

Die Personalrochaden bei den Faustballerinnen des TV Vaihingen am letzten Hauptrundenspieltag der 2. Bundesliga West haben gut funktioniert, freut sich Trainer Carsten Reitschuster. Der TVV gewinnt gegen Bretten und gegen Tiefenthal jeweils mit 3:0.

 

Faustball.Von Michael Nachreiner

Mit einem 3:0 (11:2, 11:4 und 11:9) gegen den TV Bretten sowie ein 3:0 (11:6, 12:10 und 11:0) gegen die TSG Tiefenthal haben die Faustballerinnen des TV Vaihingen ihren knappen Vorsprung von am Ende drei Sätzen gegenüber dem ärgsten Konkurrenten TV Waibstadt verteidigt und den Titel in der 2. Bundesliga West perfekt gemacht. Die Ergebnisse standen gegen den Vorletzten Bretten und den Viertletzten Tiefenthal aber nicht im Mittelpunkt. Vielmehr ging es TVV-Trainer Carsten Reitschuster darum, personelle Umstellungen zu testen. Und diese Experimente liefen zur vollen Zufriedenheit des Übungsleiters. So zog er unter anderem Allrounderin und Zweitschlagfrau Merle Bremer in vier der sechs Sätze von hinten links nach vorne rechts. In der Abwehr kamen zudem Leoni Modenese, die rund drei Monate nach einer Knie-OP ihr Comeback feierte, und Lisa Knodel zum Einsatz. Knodel durfte einen Durchgang lang auch zeigen, dass sie auf der Mitteposition eine Alternative ist.

 

„Das hat alles gut funktioniert“, berichtet Reitschuster. „Merle ist vorne rechts defensiv unheimlich stark. Aber in einem Satz haben die Absprachen nicht ganz so gut geklappt. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass sie uns mit ihrer Erfahrung hinten mehr bringt. Die Wechsel in der Abwehr haben aber gezeigt, dass wir flexibel sind und dass wir keinen Qualitätsverlust haben, wenn wir durchwechseln.“

 

Das macht Mut für die Aufstiegsspiele am 20. Februar beim TV Stammheim. Dann werden die Vaihingerinnen wahrscheinlich auch ein bisschen mehr gefordert als bei diesem Spieltag in der Sporthalle am Alten Postweg. Vor allem der TV Bretten stellte die Gastgeberinnen kaum vor ernsthafte Probleme. Dennoch ist Reitschuster nicht zu 100 Prozent zufrieden. Vor allem der zweite Satz ließ ihn etwas kopfschüttelnd zurück. Obwohl die Vaihingerinnen schnell komfortabel mit 7:2 führten, wurde es noch einmal spannend. „Da waren wir nicht mehr ganz so präsent. Fast jede leistete sich in der Phase einen dummen Fehler. Auch die Absprachen haben nicht so gestimmt. Und im Zuspiel waren wir nicht mutig genug“, berichtet der TVV-Trainer. „Das hat Unruhe in unser Spiel gebracht. Doch wir brauchen einen konsequenten Aufbau und Ruhe in unserem Spiel.“

 

Noch mehr Paroli hat die TSG Tiefenthal den Vaihingerinnen geboten, auch wenn es für die Rheinland-Pfälzerinnen nicht zu einem Satzgewinn gereicht hat. Mit Durchgang eins war Reitschuster aber noch zufrieden. Über den zweiten Abschnitt würde er aber am liebsten den Mantel des Schweigens legen. „Da sage ich: so nicht. Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht. Die Mädels haben das zwar auf den ungewohnten Ball geschoben, den sie nicht so mögen. Aber darauf muss man sich einstellen und kann nicht so auf den Ball draufhauen wie gewohnt. Er segelt weiter. Wenn man da mit Kraft schlägt und nur ein bisschen mit der Hand abrutscht, ist er weg“, ärgert sich der Übungsleiter der Gastgeberinnen. „Allerdings hatten wir auch einige unkonzentrierte Phasen. Es ist an so einem Spieltag gegen zwei Mannschaften aus der unteren Hälfte der Tabelle aber auch nicht so einfach, die Konzentration dauernd hochzuhalten.“

 

Zumindest gibt es etwas Positives, was Reitschuster aus dem Durchgang mitnimmt. „Bei 9:10-Rückstand haben wir die Angabe nicht nur ins gegnerische Feld reingeworfen. Wir sind weiter mutig geblieben und haben den richtigen Grad zwischen Risiko und Sicherheit genommen. Belohnt wurden wir auch mit einem Ass“, erklärt der TVV-Übungsleiter und fügt hinzu: „Das ist mir auch sehr wichtig.“

 

Nach dem knappen 12:10 nach Verlängerung im zweiten Satz zeigten die Vaihingerinnen in Abschnitt drei dann, was sie zu leisten vermögen. Wieder mit Lea Schmidt vorne rechts und Bremer hinten links – also „zurück in unserer ursprünglichen Aufstellung“ (Reitschuster) – gaben die Vaihingerinnen keinen einzigen Punkt ab. „In dem Durchgang hatten wir aber auch viele Bälle direkt auf der Leine liegen, was zu fünf oder sogar sechs Prellern führte. Besser geht es nicht“, lobt Reitschuster.


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