[VKZ] Augsburg leistet nur wenig Gegenwehr

Schlusslicht der 1. Bundesliga Süd spielt ab Beginn des zweiten Satzes praktisch ohne Angreifer, nachdem sich Michael Schäfer wieder verletzt hat. Das nutzen die Faustballer des TV Vaihingen, um sich souverän mit 5:0 durchzusetzen. Trainer Knodel sieht aber Mängel.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 6. Dezember 2021
 
 
 

Faustball. Viel deutlicher als von vielen erwartet haben sich die Faustballer des TV Vaihingen in der 1. Bundesliga Süd gegen den TV Ausgburg durchgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Markus Knodel fertigte das Tabellenschlusslicht in gerade einmal rund 75 Minuten mit 5:0 (11:9, 11:5, 11:3, 11:2 und 11:5) ab und sicherte sich damit mit großer Wahrscheinlichkeit schon einen Spieltag vor Ende der Hinrunde den Klassenerhalt. „Acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bei nur noch sieben Spieltagen – damit sind wir für mich sicher, auch wenn wir rechnerisch den Klassenerhalt noch nicht geschafft haben“, erklärt Knodel.

 

Der TVV-Übungsleiter war aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht unbedingt zufrieden. „Es hätte manches besser sein können. Vor allem beim Zuspiel – insbesondere beim Schusszuspiel – waren wir unkonstant. Die gingen mal nach rechts, mal nach links, mal zu weit, mal zu weit weg von der Leine“, bemängelt Knodel und ergänzt: „Bei einem 5:0-Sieg hört sich das hochtrabend an. Aber die Augsburger haben praktisch ohne Angreifer gespielt. Und wir haben einige Spieler, die den Anspruch haben, dass sie in eine Nationalmannschaft gehören. Und ich bewerte schließlich in erster Linie nicht das Ergebnis, sondern unser Spiel, wie wir die Dinge hinbekommen. Da habe ich von uns schon bessere Leistungen gesehen.“

 

Vor allem im ersten Satz taten sich die Vaihinger schwer. Zwei Angaben von Johannes Jungclaussen auf die linke Diagonale gingen ins Aus. Und im Rückschlag traf Johannes Jungclaussen ein Mal die Leine, und Jakob Kilpper zielte ein Mal ins Aus. Dennoch zogen die Gastgeber, die aber immer vorlegten, dann aber ihren kleinen Vorsprung wieder verspielten, nach 9:9-Gleichstand den Kopf noch aus der Schlinge.

 

Zu Beginn des zweiten Durchgangs lief dann erst mal aber überhaupt nichts mehr. Die Ausgburger gingen schnell mit 4:0 in Führung. Doch gerade, als der einzige anwesende Hauptangreifer der Augsburger, Michael Schäfer, – David Färber ist coronapositiv getestet worden – richtig ins Laufen gekommen war, nahm er sich komplett zurück. „Er hat bei einer Blocksituation wieder eine aufs Handgelenk bekommen“, berichtet Knodel, wodurch Schäfers Verletzung wieder Probleme bereitet hat, mit der er sich schon seit rund zwei Wochen rumschlägt.

 

In der Folge ging bei den Gästen nicht mehr viel. „Ich wüsste nicht, wie das bei uns aussehen würde, wenn Max Winkler oder Nils Hantke schlagen würden“, erklärt Knodel. „Der Angreifer ist beim Faustball halt der entscheidende Spieler. Und wenn wie jetzt bei Augsburg alle ausfallen, wird es schwierig.“

 

Dennoch foppte Andreas Schneeweis, der die Angaben und Rückschläge beim TVA übernahm, die Vaihinger Abwehr das ein oder andere Mal. „Das ist sehr ärgerlich“, berichtet Knodel. Letztlich waren es aber nur einige wenige Punkte, die der Augsburger Mittespieler und Kapitän so erzielte. „Von dem Punkt, als sich Michael Schäfer verletzt hat, war klar, dass wir gewinnen werden“, sagt Knodel, bemängelt allerdings: „Bei uns war ab da aber auch die Spannung ein stückweit weg, auch wenn ich versucht habe, dagegenzusteuern.“

 

Mit nun 10:2 Punkten verteidigten die Vaihinger den zweiten Tabellenplatz. Dennoch geht der Blick des TVV-Trainers weiter nach unten. „Wenn wir uns ein neues Ziel setzen wollten, könnte das nur die DM-Teilnahme lauten. Davon zu sprechen, wäre aber vermessen. Denn wir haben zwar bisher auch gegen alle richtig guten Teams bis auf Pfungstadt gewonnen. Doch wir werden in der Rückrunde unsere Niederlagen kassieren“, erklärt Knodel. „Deshalb freuen wir uns einfach, dass wir so weit oben stehen und hoffentlich noch ein bisschen da oben bleiben werden.“

 
 
 

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