[VKZ] Auftakt kommt zwei Wochen zu früh

Faustballer des TV Vaihingen haben vor dem Saisonstart in der 1. Bundesliga am Sonntag (15 Uhr) gegen den deutschen Vizemeister TV Käfertal erst fünf Einheiten in der Halle absolviert. Zutritt für Zuschauer zur Spielstätte am Alten Postweg nur mit 2G-Nachweis.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 29. Oktober 2021
 

Faustball. „Wir sind zwar nicht schlecht vorbereitet. Aber zwei Wochen mehr Zeit wäre nicht schlecht gewesen.“ Nach nur fünf Trainingseinheiten in der Halle müssen TVV-Trainer Markus Knodel und die Faustballer des TV Vaihingen zum ersten Mal in der Hallenrunde der 1. Bundesliga Süd ran. „Normalerweise sind wir immer schon nach den Sommerferien in die Halle gegangen“, berichtet Markus Knodel. „Doch unsere zweite Mannschaft hat erst am ersten Oktober-Wochenende noch im Feld um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd gespielt. Die Jungs waren also bis dahin noch komplett draußen. Und es hat sich ja auch gelohnt. Am selben Wochenende wurde in Schneverdingen der Nations-Cup ausgespielt – sozusagen die inoffizielle Europameisterschaft. Da waren mit Johannes und Jaro Jungclaussen auch zwei Spieler von uns dabei. Und ihnen konnten wir ja auch nicht sagen, es ist uns egal, wie ihr bei diesem Turnier drauf seid und ob ihr den Kader für die World Games schafft oder nicht.“

 

Faustball in der Halle ist praktisch ein ganz anderer Sport verglichen mit dem Feld

 

Die kurze Vorbereitung war aber suboptimal. „In der Halle ist es ein ganz anderes Spiel als im Feld“, sagt Markus Knodel. „Man muss anders zuspielen, man muss höher schlagen und man muss an der Leine blocken sowie dadurch mehr rotieren, um das Feld abzudecken. Dazu kommt, dass der Boden wieder ganz anders ist. Es braucht etwas, bis man das wieder drinhat.“

 

Markus Knodel nimmt den Saisonstart in die Hallenrunde an diesem Sonntag (15 Uhr) dennoch gelassen. Dann ist der TV Käfertal zu Gast am Alten Postweg. „Ich bin eigentlich entspannt. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Aber wir treffen zum Saisonauftakt auf den deutschen Hellenvizemeister mit zig Nationalspielern im Kader. Ich gehe davon aus, dass wir nicht viel holen werden, lasse mich aber von meinen Jungs eines Besseren belehren.“ Lapidar ausgedrückt ist das erste Saisonspiel des TVV für den Übungsleiter ein Testspiel unter Pflichtspielbedingungen. Markus Knodel: „Die Käfertaler werden auch in dieser Runde wieder um den Titel mitspielen, wir dagegen um den Klassenerhalt.“

 

Absteiger machen wohl Vaihingen, Augsburg und Waibstadt unter sich aus

 

Konkurrenten, die die Vaihinger hinter sich lassen müssen, sind dagegen der TV Augsburg und der TV Waibstadt. „Das sind die direkten Konkurrenten. Und es wäre viel schlimmer, wenn wir jetzt schon gegen einen von ihnen spielen müssten“, erklärt der TVV-Trainer. Denn eine mögliche Hypothek von 0:2 Punkten gegen einen der direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt würde schwer wiegen. Doch auch gegen den TV Schweinfurt-Oberndorf und den TV Unterhaugstett malt sich Markus Knodel etwas aus. „Bei den Schweinfurtern hängt viel davon ab, ob Angreifer Oliver Bauer regelmäßig spielen wird“, berichtet der TVV-Übungsleiter. „Und bei den Unterhaugstettern ist die Abwehr schon etwas in die Jahre gekommen.“

 

Da aber das vergangene Pflichtspiel in der Halle schon fast genau 630 Tage her ist, ist es schwer vorherzusagen, wie alle Mannschaften drauf sein werden. „Man muss abwarten, wie die Teams drauf sind und wie ernsthaft sie die Hallenrunde nach der langen Pause und in der aktuellen wieder Fahrt aufnehmenden Pandemielage angehen werden“, erklärt Markus Knodel.

 

Das Projekt Klassenerhalt in der ersten Liga gehen die Vaihinger mit dem gleichen Kader an, mit dem sie im Feld souverän in die Beletage des deutschen Faustballs zurückgekehrt sind. Auflaufen werden Jaro, Johannes und Jacob Jungclaussen, Max Winkler, Nils Hantke sowie Jakob Kilpper. Das Nachsehen haben noch die ein paar Jahre jüngeren Michael und Andreas Knodel, Jakob Mahn, Maximilian Zöhrer, Paul Jantzen oder Tobias Maurer, der vor der Hallensaison wieder von Erstligakonkurrent TV Waibstadt an die Enz gewechselt ist, wo er schon in der U 18 gespielt hat.

 

Die sechs Erstligaspieler des TVV sind eine Clique, unternehmen viel miteinander

 

„Bei den Älteren passt es genauso wie bei den Jüngeren einfach. Das ist eine Clique, die auch zusammen immer wieder etwas unternimmt“, berichtet Markus Knodel, fügt aber hinzu: „Die Jungen haben sich allerdings gut entwickelt und machen Druck auf die älteren Spieler. Doch noch ist es besser für ihre Entwicklung, wenn sie Stammspieler in der zweiten Mannschaft sind und nicht nur in der ersten auf der Bank sitzen.“

 

 

INFO

 

TVV-Faustballer setzen 2G-Regel für Heimspiele um

 

2G-Regel Wer in dieser Hallensaison ein Spiel der Faustballer des TV Vaihingen in der 1. Bundesliga Süd oder der Faustballerinnen in der 2. Bundesliga West anschauen will, der muss geimpft oder genesen sein. „Anders als mit der 2G-Regel ist ein Heimspieltag nicht machbar, wenn wir Zuschauer in die Halle lassen wollen“, sagt ein Mitglied der Abteilungsleitung, das namentlich nicht genannt werden will. „Der Gang oberhalb der Zuschauertribüne ist so schmal, dass man eigentlich einen Einbahnverkehr machen müsste, wenn man 3G anwendet. Wer also ein Getränk oder eine Speise holen will oder wer nur auf die Toilette muss, müsste eigentlich ein Mal um die Halle laufen.“ Und die Einhaltung wird streng kontrolliert. „Wir werden uns das Impf- oder Genesenzertifikat und den Personalausweis am Eingang zeigen lassen“, erklärt das Mitglied der Abteilungsleitung. „Denn von der Stadtverwaltung kam die klare Ansage: Es muss funktionieren, sonst war das die letzte Veranstaltung in der Halle.“

Definition genesen Als „asymptomatische Personen, die im Besitz eines auf sie ausgestellten Genesenennachweises“ sind, definiert die Bundesregierung Genese in einer Verordnung vom 4. Mai dieses Jahres. Dieser Nachweis soll eine Infektion mit dem Coronavirus belegen, die mindestens 28 Tage und höchstens sechs Monate zurückliegt. Zulässig ist auch ein positiver PCR-Test, der mindestens 28 Tage zurückliegt. Auch dieser gilt bis zu sechs Monate nach der Feststellung der Genesung. nac


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