[VKZ] Aufstieg in 2. Bundesliga ist perfekt

Die Faustballer des TV Vaihingen II gewinnen bei den Aufstiegsspielen zum verspäteten Ende der Feldsaison vier ihrer fünf Begegnungen. Die Vorbereitung auf die Hallensaison muss jetzt entsprechend knackig ausfallen.

Von Ralph Küppers Erstellt: 5. Oktober 2021
 
 
 

Faustball. Als die Vaihinger Faustballer am Sonntagmorgen ihren 3:0-Sieg gegen den TSV Unterpfaffenhofen unter Dach und Fach hatten, fiel der Jubel noch etwas verhalten aus. „Wahrscheinlich reicht es“, sagte TVV-Trainer Marc Krüger. „Aber das entscheidet sich erst im nächsten Spiel.“ Die zweite Männermannschaft des TV Vaihingen hatte bei den Aufstiegsspielen in Dagersheim das ihre getan. Nachdem anschließend auch der TV Eibach gegen den ASV Veitsbronn mit 3:0 gewonnen hatte, war der Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd perfekt.

 

Fünf Spiele waren am Wochenende zu absolvieren – drei samstags in der Vorrundengruppe, dann am Sonntag die Überkreuzspiele der Gruppenersten und -zweiten. Die Vaihinger zeigten an beiden Tagen eine beeindruckende Konstanz. „Sie haben sich für eine tolle Saison belohnt“, sagte Krüger. „Sie waren voll fokussiert und haben sehr wenig Schwankungen gezeigt. Und sie hatten richtig Lust – das haben sie im Training schon gezeigt.“

 

Dass sie Faustball auf hohem Niveau spielen kann, hat die Bundesliga-Reserve des TVV schon während der gesamten Feldsaison in der Schwabenliga gezeigt. Sieben Siege aus sieben Spielen – auch der Tabellenzweite TSV Grafenau wurde mit 3:0 geschlagen – sprechen für sich. Und während Grafenau sich bei den Aufstiegsspielen mit zwei knappen 2:3-Niederlagen nach der Vorrunde verabschiedete, behielten die Vaihinger am Samstag ihre weiße Weste. 3:0 gegen den Langebrücker BSV, 3:2 gegen den ASV Veitsbronn und schließlich wieder 3:0 gegen den TuS Frammersbach bedeuteten den Spitzenplatz in der Gruppe. „Wir haben kurzzeitig überlegt, ob ein Weiterkommen als Gruppenzweiter besser wäre“, berichtete Krüger. „Aber als Erster durften wir am Sonntag gleich früh um zehn Uhr spielen.“ Und davon erhoffte er sich für sein technisch starkes Team auf voraussichtlich nassem Rasen durchaus Vorteile.

 

Während die beiden Gruppengegner, die der TVV jeweils mit 3:0 geschlagen hatte, am Sonntag nicht mehr dabei waren, nahmen die Vaihinger das knappe 3:2 aus ihrem Spiel gegen den bisherigen Zweitligisten Veitsbronn in die Endrunde mit. „Das war aber nicht schlimm, weil in der anderen Gruppe der TV Eibach auch nur mit 3:2 gegen den TSV Unterpfaffenhofen gewonnen hatte“, sagte der TVV-Trainer. „Gegen Veitsbronn ist es am Samstag phasenweise nicht so gut gelaufen. Es waren alles nur Kleinigkeiten, aber die Summe der Kleinigkeiten hat für die Satzverluste gesorgt. Wichtig war, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.“ Wie wichtig der in die Endrunde mitgenommene Sieg war, zeigte sich am Sonntag. Beide Gruppenersten, die jeweils ein knappes 3:2 aus der Vorrunde bereits auf dem Konto hatten, setzten sich am Ende durch und steigen in die 2. Bundesliga auf.

 

Richtig Kalkuliert hatte TVV-Trainer Krüger auch, was die morgendliche Nässe auf dem Dagersheimer Rasen angeht. „Wir haben eine stabile Abwehr und einen schnellkräftigen Schlag“, berichtete er. „Da hatten wir auf dem feuchten Rasen Vorteile.“ Die Abwehr sei der von Unterpfaffenhofen aber auch so überlegen gewesen, glaubt Krüger: „Wir legen im Training sehr viel Wert auf Technik.“ Gleichwohl musste sein Team in den ersten zwei Sätzen eine ganze Weile kämpfen, um die Oberhand zu behalten. „Unserem Gegner war aber auch klar, dass er gewinnen musste, wenn er überhaupt noch eine Chance auf den Aufstieg haben wollte“, sagte der Vaihinger Übungsleiter. Das habe für einen ganz anderen Druck auf die Spieler gesorgt. Der erste Satz ging mit 11:9 an den TV Vaihingen II, der zweite sogar nur mit 12:10. „Da haben wir uns mit dem Ball vom Gegner etwas schwerer getan“, berichtete Krüger. Doch von da an war es ein Schaulaufen der Vaihinger. Kein Wunder – Unterpfaffenhofen musste noch mehr Risiko gehen, durfte sich keinen Satzverlust mehr erlauben. „Wenn man mehr Risiko geht, gibt es zwei Möglichkeiten“, sagte Krüger. „Entweder es klappt. Oder es passiert das, was passiert ist.“ Der eine oder andere Fehler beim Gegner sorgte dafür, dass Vaihingen II überdeutlich mit 11:3 gewann.

 

Von da an hätte nur noch der ASV Veitsbronn mit einem klaren Sieg gegen Eibach dafür sorgen können, dass nochmals die Rechenschieber rausgeholt werden müssten. Doch Eibach bezwang den Zweitliga-Vertreter ebenfalls in drei Sätzen, so dass der TVE und der TVV vor dem abschließenden direkten Aufeinandertreffen bereits als Aufsteiger feststanden. Da wollte Krüger kein Risiko mehr gehen und ließ Michael Knodel auf der Bank. „Es hat ein bisschen Überzeugungsarbeit gebraucht“, berichtete der Trainer. „Aber er hatte wieder Probleme mit einer Zerrung, die er sich vor zwei Wochen geholt hatte.“ Und weil in vier Wochen schon die Saison der 2. Bundesliga beginnt, war für den Hauptangreifer Schonzeit angesagt. Jakob Mahn übernahm den Hauptschlag, die übrigen Positionen deckten Jan Bontrup, Pirmin Neuberger, Maximilian Zöhrer und Paul Jantzen ab. Es setzte ein 0:3 (7:11, 7:11 und 11:13) für den frischgebackenen Aufsteiger. „Wir sind jetzt einfach happy“, sagte Krüger. „Aber wir haben jetzt eine sehr kurze Vorbereitungszeit auf die Hallensaison.“ Doch die lasse sich verschmerzen, schob Krüger nach. „Unser erster Gegner in der Halle ist Unterpfaffenhofen. Und die Mannschaft war ja auch ewig draußen.“


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