[VKZ] Ein Wochenende zum Vergessen

U-18-Faustballer des TV Vaihingen werden bei DM Sechster.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 28. September 2021
 
 
 

Faustball. „Weniger als der Halbfinaleinzug ist eine Enttäuschung“, hat Michael Knodel vor der deutschen Meisterschaft der U-18-Faustballer der TV Vaihingen in Wangersen erklärt. Doch genau damit mussten sich die Enzstädter abfinden. Sie scheiterten im Qualifikationsspiel um den Halbfinaleinzug am TV Unterhaugstett und verloren auch das Spiel um Platz fünf gegen den TuS Empelde.

 

„Wir haben ein ganz schlechtes Wochenende erwischt. Keiner der Jungs hat auf seinem Leistungsniveau gespielt. Es gab lauter Unkonzentriertheiten. Leichte Bälle haben wir unsauber abgewehrt. Dadurch hatten wir keinen stabilen Aufbau. Und wenn wir doch mal den Ball vorne auf er Leine hatten, haben wir daraus keine Punkte gemacht“, berichtet TVV-Trainer Knodel, der die Mannschaft zusammen mit Jakob Mahn betreut. „Das Team hat einfach nicht zusammen funktioniert. So kann man nicht gegen Gegner gewinnen, die sich wehren. Und das haben die Teams bei der DM gemacht. Die Titelkämpfe waren stark besetzt. Da hat keiner was geschenkt bekommen.“ Deutscher Meister wurde der Gastgeber MTV Wangersen, der sich im Finale mit 11:5 und 11:8 gegen den TSV Burgdorf durchsetzte.

 

Das fing schon im ersten Spiel in der Vorrunde gegen den TV Waibstadt an. Zwar gewannen die Vaihinger mit 13:15, 11:8 und 11:5. „Dass wir den ersten Durchgang verloren haben, geht gar nicht. Die Waibstadter haben ein sehr junges Team. Die sollte man eigentlich mit 2:0 Sätzen überfahren“, erklärt Knodel, fügt aber hinzu: „Große Gedanken haben wir uns allerdings nach dem Spiel nicht gemacht. Es war unsere erste Partie bei der DM. Und im Auftaktspiel einer Meisterschaft war unsere Leistung noch nie wirklich gut.“

 

Sie sei aber auch nicht wirklich besser geworden. Gegen den späteren Deutschen Meister Wangersen ist zwar „eine leichte Steigerung“ (Knodel) zu sehen gewesen. Die Vaihinger zwangen den MTV im ersten Durchgang in die Verlängerung. Am Ende mussten sie sich aber mit 13:15 und 6:11 geschlagen geben. „Wir waren insgesamt zu inkonsequent“, ärgert sich der TVV-Übungsleiter, zollt den Gastgebern aber auch Respekt: „Die Wangersener haben es richtig gut gemacht. Sie sind verdient Deutscher Meister geworden.“

 

Auch gegen den späteren Vizemeister TSV Burgdorf mussten die Vaihinger eine Niederlage hinnehmen – 6:11, 11:7 und 9:11. „Die Burgdorfer haben die Dinger abgewehrt, die sie abwehren mussten, und dann Druck gemacht“, berichtet Knodel.

 

Damit standen die Enzstädter vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen den VfK Berlin schon mit dem Rücken zur Wand. Sie hatten das Weiterkommen sogar noch nicht einmal mehr in den eigenen Händen. Wenn der TV Waibstadt im parallelen Gruppenspiel den MTV Wangersen geschlagen hätten, hätte der TVV am zweiten Turniertag nur noch um die goldene Ananas gespielt. Doch die Gastgeber drehten nach dem verlorenen ersten Satz noch die Partie gegen die Kraichgauer und setzten sich mit 10:12, 11:9 und 11:4 durch. „Davon haben wir aber nichts mitbekommen, obwohl die Satzzwischenstände durchgesagt wurden. Aber wir haben uns auf unser Spiel konzentriert“, erzählt Knodel. Und die Vaihinger machten auf dem Nebenplatz wenigstens ihre Hausaufgaben und schlugen „den schwächsten Gegner der Gruppe“ (Knodel), den VfK Berlin, mit 11:8 und 11:6.

 

Mit neuer Motivation ging es am Morgen des zweiten Turniertags ins Qualifikationsspiel um den Einzug ins Halbfinale gegen den TV Unterhaugstett. „Das war unser bestes Spiel. Wir hatten viele guten Phasen“, erklärt Knodel. „Aber wir haben beide Durchgänge hergeschenkt. Wir hatten insgesamt drei Satzbälle – zwei im ersten und einen im zweiten Abschnitt. Und bei allen drei Satzbällen hatten wir den Ball auf unserer Seite, wir hätten ihn nur noch aufbauen und verwerten müssen.“ Doch die Vaihinger schafften es nicht, den Sack zuzumachen und verloren mit 11:13 und 10:12.

 

Damit war die Luft raus bei den Enzstädtern. „Wir haben noch versucht, dagegen zu wirken. Aber das Spiel um Platz fünf spielt niemand gern. Und letztlich war dann auch Schicht im Schacht“, berichtet Knodel. Die Vaihinger verloren gegen den TuS Empelde mit 9:11 und 8:11.

 

Die Vaihinger haben die DM aber schnell abgehakt. „Letztlich kann man nur einen Haken dahinter machen und sagen: So was passiert mal. Das war auch allen Spielern klar“, erklärt der TVV-Übungsleiter.


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