[VKZ] Zurück in der 1. Bundesliga Süd

Faustballer des TV Vaihingen kehren ins deutsche Oberhaus im Feld zurück. Bei den Aufstiegsspielen unterm Kaltenstein reichen Siege gegen den TV Augsburg und den TV Stammheim, um das Turnier vor dem TV Waibstadt zu gewinnen, gegen den der TVV verliert.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 16. August 2021
 
 
 

Vaihingen. „Mission accomplished“, wie es im englischen Militärjargon heißt. Die Faustballer des TV Vaihingen haben ihr Saisonziel erreicht: Sie sind im Feld in die 1. Bundesliga Süd zurückgekehrt, nachdem sie bei den Aufstiegsspielen auf dem Sportplatz am Alten Postweg letztlich sogar Erster geworden sind. Das Turnier unterm Kaltenstein hat TVV-Trainer Markus Knodel allerdings das eine oder andere graue Haar mehr beschert. „Es war schwierig, da es so heiß war. Darüber hinaus hatten wir im Angriff mal wieder einige wechselhafte Phasen“, erklärt der Übungsleiter. Maximilian und Christian Gayer mussten mit dem TV Stammheim dagegen mal wieder in den viel beschriebenen Fahrstuhl steigen. Der Vaihinger und der Illinger stiegen mit dem TVS gefühlt in den vergangenen Jahren erst auf und dann wieder direkt ab. „So langsam nervt das richtig“, berichtet Angreifer Maximilian Gayer. Und sein Bruder, der Allrounder Christian Gayer, ergänzt: „In diesem Jahr ist es besonders bitter. Wir hatten einige Chancen, die Liga zu halten. Hätten wir in der Hauptrunde den TV Schweinfurt-Oberndorf geschlagen, statt mit 2:3 zu verlieren, wären wir als Vierter in die Endrunde eingezogen. In der Abstiegsrunde haben wir ebenfalls mit 2:3 gegen den TV Waldrennach verloren. Ein Sieg hätte uns den vorzeitigen Klassenerhalt beschert.“

 

Bei den Aufstiegsspielen lief es letztlich auf ein Endspiel zwischen dem TV Vaihingen und dem TV Stammheim hinaus. Beide hatten zunächst gegen den TV Augsburg gewonnen und gegen den TV Waibstadt verloren. „Als Sportler lebt man für diese Momente, in denen es um alles geht“, erklärt Markus Knodel. „Ich wäre aber lieber schon vorher durchgewesen.“ Gegen die Stammheimer machte seine Mannschaft aber zumindest in den ersten beiden Sätzen keine Gefangenen.

 

Taktisch geschickt spielten Johannes Jungclaussen und Jakob Kilpper die vordere Reihe der Stammheimer mit ihren Angaben immer wieder an. „Kurze, Kurze, Kurze – oder, wenn das nicht geht, dann Max Gayer anspielen“, lautete die Marschroute von Markus Knodel in einer Auszeit. „Wir bringen die Stammheimer nicht dadurch ins Spiel, dass wir sie durch spektakuläre Flugeinlagen der Abwehrspieler stark machen. Wenn jemand fliegt, sind es nur die vorderen Spieler.“ Dadurch gingen die ersten beiden Sätze mit 11:8 und 11:5 an den TVV.

 

Erst im dritten Durchgang stemmten sich die Stammheimer gegen die drohende Niederlage. „Wir waren in Satz drei zwar auf Augenhöhe. Den hätten wir auch holen können. Aber wirklich gut gespielt haben wir nicht“, analysiert Christian Gayer. Vielmehr wichen die Vaihinger von ihrer Taktik ab und ließen sich so beinahe die Butter vom Brot nehmen. Erst verspielten sie eine 8:4-, dann eine 10:8-Führung. In der Verlängerung beim Stand von 14:14 geriet ein Zuspiel auf Maximilian Gayer allerdings zu lang, so dass doch ein Sieg mit 3:0 Sätzen für die Vaihinger zu Buche stand.

 

Samit wurde am Ende für die Gastgeber noch alles gut. Denn direkt davor hatten sie gegen den TV Waibstadt mit 1:3 (11:5, 6:11, 8:11 und 8:11) verloren. „Die Niederlage gegen die Waibstadter hat aber nichts bedeutet. Wir wussten auch vorher, wir mussten gegen die Stammheimer gewinnen“, berichtet Markus Knodel. Dennoch trieb die Pleite dem TVV-Trainer die Zornesröte ins Gesicht. „Die Waibstadter haben ein popeliges X gespielt, die Seite war komplett offen. Wenn die Angreifer die Seite aber nur anwerfen, ist man verloren. Das bringt mich auf die Palme. Da müssen wir abgeklärter werden“, echauffiert sich der Übungsleiter. „Und dann wurde es ein typisches Spiel. Es ist warm, wir geraten in Rückstand und versuchen es nur gerade. Da steht aber der Mittelmann – so wie früher –, und wir sind ratlos. Dadurch haben wir die Waibstadter ins Spiel gebracht.“

 

Kein Gegner für die Vaihinger war gleich im Auftaktspiel der TV Augsburg, als der TVV mit 3:0 (11:6, 11:5 und 11:8) gewann. „Die Augsburger waren die gesamte Saison besser. Das war heute wahrscheinlich ihre schlechteste Leistung, seit ich sie kenne“, berichtet Markus Knodel.


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