[VKZ] Markus Knodel: „Uns fehlt aktuell die Durchschlagskraft“

Die Faustballer des TV Vaihingen fahren in Sachsen gegen den SV Kubschütz (3:2) und den ASV Veitsbronn (3:1) zwar zwei Siege ein, tun sich aber relativ schwer. Vor allem bei den Schlagleuten schleichen sich zu viele Fehler ein.

Von Michael Nachreiner Erstellt: 5. Juli 2021
 
 
 

Kubschütz/Vaihingen. Die Faustballer des TV Vaihingen haben ihre Aufstiegsambitionen beim Spieltag der 2. Bundesliga Süd in Kubschütz untermauert. Die Mannschaft von Trainer Markus Knodel schlug sowohl die Gastgeber vom SV Kubschütz mit 3:2 (7:11, 11:2, 11:6, 11;13 und 12:10) sowie den ASV Veitsbronn mit 3:1 (9:11, 11:5, 11:3 und 11:8). Zufriden ist Markus Knodel allerdings nicht. „Uns fehlt die Durchschlagskraft im Angriff. Wir brauchen zu viele Chancen, um Punkte zu erzielen, und streuen zu viele Fehler ein. Eigentlich hätten wir beide Spiele an diesem Wochenende mit 3:0 gewinnen müssen“, bemängelt der TVV-Übungsleiter. Doch gleich darauf gibt er sich versöhnlich: „Wichtig war, dass wir beide Spiele gewonnen haben. Wir haben nur einen Satz zu viel abgegben. Sonst wären wir bereits auf den zweiten Platz geklettert, der das Ticket für die Aufstiegsspiele bedeutet – unser Ziel. Aber vielleicht ist das nicht so schlimm, wenn wir nun alle unseren restlichen Partien gewinnen.“ Außerdem setzte sich Veitsbronn mit 3:1 (11:13, 11:9, 11:3 und 11:9) gegen Kubschütz durch. „Das habe ich nicht erwartet“, sagt Markus Knodel. „Ich hätte gedacht, die Kubschützer sind etwas stärker als die Veitsbronner.“

 

Vor allem gegen den SV Kubschütz wurden die aktuellen Probleme im Angriff offensichtlich. Markus Knodel zollt den Gastgebern aber auch Respekt: „Die Kubschützer haben es gut gegen uns gemacht.“ Zwar gingen die Vaihinger im ersten Satz direkt in Führung. Doch Johannes Jungclaussen, der sowohl Angabe als auch Rückschlag schultern musste, war nicht wirklich im Spiel. Das wurde erst besser, als Andreas Knodel Mitte des Durchgangs die Angaben übernahm. „Dadurch sind wir besser reingekommen, weil wir Johannes entlastet haben“, berichtet Trainer Markus Knodel. Dennoch ging der Abschnitt noch mit 7:11 verloren.

 

Erst in den beiden folgenden Durchgängen zeigten die Vaihinger, zu was sie fähig sind. Ohne Probleme verbuchten sie die beiden Sätze mit 11:2 und 11:6 für sich. Im vierten Abschnitt fielen die Enzstädter aber wieder mehr in alte Verhaltensmuster zurück. Nach 10:8-Führung gaben sie den Durchgang noch mit 11:13 ab. „Bei diesen sieben Punkten haben wir durch Schlagfehler hergeschenkt“, ärgert sich TVV-Übungsleiter Markus Knodel.

 

Im entscheidenden Satz übernahm Johannes Jungclaussen wieder beide Aufgaben – sowohl Angabe als auch Rückschlag. „Andy hat seine Sache hervorragend gemacht. Aber am Ende des vierten Durchgangs sind ihm einige Fehler unterlaufen“, erklärt Markus Knodel. Dennoch erspielten sich die Vaihinger von Anfang an einen kleinen Vorteil. Doch die Matchbälle konnten sie vorerst nicht verwandeln. Die Kubschützer glichen bei 10:10 wieder aus – das Spiel war wieder offen. „Mit Müh und Not haben wir dann das 11:10 geschafft. Und SVK-Angreifer Kai Mörbe hat anschließend eine Angabe knapp 20 Zentimeter ins Aus geschlagen, sonst wäre das auch wieder ein Ass gewesen“, erinnert sich Markus Knodel. Damit war der Sieg des TVV unter Dach und Fach.

 

Worauf die aktuelle Schwäche im Angriff zurückzuführen ist, weiß auch der Vaihinger Trainer nicht. Allerdings hat Johannes Jungclaussen beim TSV Pfungstadt in den vergangenen Jahren weniger Verantwortung getragen. „Es ist schon ein Unterschied, ob ich mich auf fünf oder sechs Bälle im Spiel konzentrieren oder eine ganze Partie gestalten muss. Als Zweitangreifer sind es immer praktisch Einzelereignisse. Doch wenn man Hauptangreifer ist, wiederholen sich die Schläge immer wieder. Und irgendwann stellt sich der Gegner auf das Repertoire an Schlägen ein“, berichtet Markus Knodel. „Da fehlt uns etwas die Variabilität. Das spreche ich vor den Spielen und in den Auszeiten auch immer wieder an. Aber so etwas kann man nicht durch einen Hinweis abstellen. So etwas muss man verinnerlichen.“

 

Im zweiten Spiel des Tages gegen den ASV Veitsbronn übernahmen in der Abwehr Nils Hantke für Max Winkler sowie Michael Knodel für seinen jüngeren Bruder Andreas und kümmerte sich um den Rückschlag. Letzteres „war auch der Grund, weshalb wir den ersten Satz verloren haben“, berichtet Markus Knodel. „Michi hat sich hinterher auch böse beschwert. Weil die Partie davor so lange ging und bei den Temperaturen auch anstrengend war, hat er sich nicht richtig einspielen können. Aber wenn man von den ersten Schusszuspielen fünf oder sechs kaputtmacht, dann ist das suboptimal.“ Schnell lagen die Vaihinger mit 1:7 zurück. Zwar kämpften sie sich noch einmal auf 9:10 heran. Doch ein Ass der Veitsbronner besiegelte den Satzverlust für den TVV.

 

In den folgenden Durchgängen erlaubten sich die Vaihinger aber keine Schwächen zu Beginn der jeweiligen Abschnitte. „Wir waren eigentlich immer vorne“, berichtet Markus Knodel. Doch wenn es darum ging, den Sack zuzumachen, haben wir die Veitsbronner immer wieder rankommen lassen. Zwar hatten sie ein paar wilde Bälle. Doch wenn sie immer wieder zweite Chancen bekommen, erhält man selbst halt irgendwann die Quittung.“ Mit 11:5, 11:3 und 11:8 fuhren die Vaihinger den Sieg aber dennoch relativ souverän ein.


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