[VKZ] Mit Heimvorteil zu einer Medaille bei der U-16-DM?

Faustballerinnen des TVV haben sich als Ziel gesetzt, aufs Podest zu kommen. Vaihingen springt für Ahlhorn als Ausrichter ein.

Von Michael Nachreiner | Erstellt: 25. September 2020
 
 

Vaihingen. Eigentlich hätten die U-16-Faustballerinnen an diesem Wochenende beim Ahlhorner SV um den deutschen Meistertitel gekämpft. Doch der Kreis Oldenburg hat die Austragung der Feld-DM verboten. Als diese Info beim TV Vaihingen bekannt wurde, stand schnell fest: Der TVV springt als Ausrichter ein, „wenn wir grünes Licht von der Stadt bekommen“, berichtet Christina Koch, die zusammen mit Carsten Reitschuster die weibliche U 16 aus Vaihingen als Trainerin betreut. Und das Okay der Verwaltung kam schnell. „Die Deutsche Faustball-Liga (DFBL) hatte ja schon ein Hygienekonzept erarbeitet. Das mussten wir nur noch auf unsere Gegebenheiten anpassen“, erklärt Koch.

Doch warum sich den Aufwand antun, in den aktuellen „nicht ganz einfachen“ Zeiten (Koch) eine DM auszurichten? „Dass die Jugendmeisterschaften aus der Halle im Feld nachgeholt werden, wurde ja von oben bestimmt. Und wir wollten einfach den Jugendlichen die Chance geben, auch wirklich um einen nationalen Titel zu spielen – und nicht in die Röhre zu schauen, bloß weil ein Ausrichter ausfällt“, erzählt die Vaihinger Übungsleiterin. Außerdem habe es schon davor Diskussionen in der Abteilungsleitung gegeben, ob der TVV einspringen soll, als bekannt wurde, dass der Großenasper SV als Ausrichter der DM für die männliche U 18 ausfällt. „Da kam uns dann aber der TSV Lola zuvor, bevor wir alles geklärt hatten“, berichtet Koch.

TVV will erlaubte Maximalzahl der Leute auf Sportplatz nicht ausreizen

Das Hygienekonzept sieht eine strenge Einlasskontrolle mit Nachverfolgung vor. „Laut Landesverordnung sind 500 Personen auf der Sportanlage erlaubt. An diese Grenze wollen wir aber gar nicht gehen. Man muss ja nicht alles bis zum Maximum ausreizen – schon alleine für den Fall, dass doch etwas passiert“, erklärt die TVV-Trainerin. „Deshalb haben wir die teilnehmenden Teams angeschrieben, mit wie vielen Personen sie jeweils anreisen. Schon da haben wir geschaut, dass nicht mehr als 20 Personen pro Mannschaft kommen. Das wären bei zehn Teams aber schon 200 Leute. Dazu sind noch ein paar Helfer auf der Anlage am Alten Postweg. Somit kalkulieren wir mit 200 bis 250 Zuschauern pro Tag.“ Eine Zahl, die die Übungsleiterin nicht wirklich glücklich macht. Koch: „Ohne die Corona-Pandemie wäre vieles besser. Dann wären bestimmt auch einige spontan vorbeigekommen zum Zuschauen.“

Auf dem Spielfeld wird aber alles so laufen wie vor der Covid-19-Pandemie auch. „Da ändert sich nichts“, erklärt Koch. Deshalb geht die TVV-Trainerin davon aus, dass die Vaihingerinnen durchaus einen Heimvorteil haben. „Wir kennen ja unseren Platz. Es muss nur anders aufgebaut werden. Und es gibt Einlassbeschränkungen“, sagt Koch. Und den Vorteil wollen Klara Kilpper, Lea Schmidt, Eva Winkler, Ricarda Stübbe, Lisa Knodel, Leoni Modenese und Julie Schlemme nutzen. „Das Ziel ist eine Medaille“, berichtet Koch. Am besten in einer anderen Farbe als im vergangenen Jahr mit diesen Jahrgängen. Damals wurde es bei der Feld-DM Bronze.

Topfavorit ist Ahlhorn, das Dritter bei U-18-DM mit U-16-Team wurde

Der Topfavorit ist allerdings der Ahlhorner SV. „Exakt das gleiche Team, das jetzt in der U 16 an den Start geht, wurde bei der U-18-DM in Schneverdingen am vergangenen Wochenende Dritter“, weiß Koch. „Außerdem sind die Ahlhornerinnen schon seit Jahren immer oben mit dabei.“ Dahinter tummeln sich in etwa auf gleichem Niveau der TV Stammbach, der MTV Wangersen und der TSV Pfungstadt, schätzt die TVV-Übungsleiterin, wobei nur die Pfungstädterinnen in der gleichen Vorrundengruppe mit den Vaihingerinnen sind. Ein Vorteil? „Auf eines der anderen starken Teams trifft man spätestens im Halbfinale“, erklärt Koch.

Um dort nicht gegen die Ahlhornerinnen spielen zu müssen (Koch: „Wenn alles normal läuft, wird der ASV in seiner Gruppe Erster.“), sollten auch die Vaihingerinnen ihre Vorrundengruppe gewinnen. Dann wäre auch der Weg offen für Kochs Traumfinale TV Vaihingen gegen Ahlhorner SV.

Die Gruppenspiele beginnen am Samstag um 10.30 Uhr. Die Vaihingerinnen haben es neben dem TSV Pfungstadt auch noch mit der TG Biberach, dem VfL Kellinghusen und zum Abschluss des Tages mit dem Hammer SC zu tun. Der zweite Turniertag beginnt im 9.30 Uhr mit den Platzierungsspielen um die Ränge sieben bis zehn. Anschließend finden dann die K.o.-Runden und die Platzierungspartien statt.


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