[VKZ] Von schlechtester zu bester Saisonleistung

Obwohl TVV bei Aufstiegsspielen zur zweiten Liga am ersten Tag noch nicht mal Normalform erreicht, werden Faustballer Erster

Von Michael Nachreiner | Erstellt: 17. Februar 2020
 
 
 

Die dritte Faustball-Mannschaft des TV Vaihingen hat die Voraussetzungen geschaffen, dass zumindest ein Team des TVV in der nächsten Hallenrunde in der 2. Bundesliga Süd spielt. Sie hat die Aufstiegsspiele in Grafenau als Erster abgeschlossen. Damit können die Vaihinger in Ruhe abwarten, ob der MTV Rosenheim nun sein Team zurückzieht oder nicht.

 

Grafenau/Vaihingen. Dass die Faustballer des TV Vaihingen III am Ende des Turniers um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd in Grafenau vor dem punktgleichen TV Segnitz und TSV Grafenau ganz vorne stehen würden, das haben sie nach dem ersten Tag nicht gedacht. „Die Leistung am Samstag war nicht platz-eins-würdig“, sagt TVV-Zuspieler Pirmin Neuberger. „Wir können besser spielen. Eigentlich braucht man seine Topleistung, wenn man bei den Aufstiegsspielen bestehen will. Doch wir haben noch nicht mal unsere Normalform am ersten Tag erreicht.“ Auch Marc Krüger zeigt sich nicht zufrieden. „Den Samstag kann man nicht schönreden“, erklärt der Vaihinger Spielertrainer. „Das war unsere schlechteste Saisonleistung.“

 

Dennoch verloren die Enzstädter von den ersten drei Spielen nur eins. Sie mussten sich dem TSV Grafenau in ihrem ersten Spiel des Turniers mit 2:3 (9:11, 6:11, 11:8, 11:9 und 7:11) geschlagen geben. „Die Grafenauer haben gut gespielt und verdient gewonnen“, berichtet Krüger. „Dennoch würde ich eher uns die Niederlage anrechnen, als dass die Gastgeber uns bezwungen haben. Wir waren immer relativ weit weg. Und auch ich habe am Schlag immer so sechs Fehler pro Satz produziert. Das sind einfach zu viele.“ Allerdings hatten die Vaihinger auch so ihre Probleme mit der Halle. „Der Ball ist nicht so hoch abgesprungen. Das brauchen wir aber, da Marc Krüger recht groß gewachsen ist“, sagt Neuberger. Eine Alternative wäre das Schusszuspiel gewesen. Doch in die Position dazu kamen die Enzstädter kaum. „Für ein Schusszuspiel muss die Abwehr den Ball auf drei Meter vorbringen. Doch wir hatten den Ball nur selten vorne. Es hat überall gehakt“, bemängelt der TVV-Zuspieler. Besser wurde es erst, als die Vaihinger bei Angabe Grafenau Krüger nach hinten in die Abwehr gezogen haben. „Weil die Gastgeber mich anspielen wollten, waren das praktisch Einwürfe, die wir gut aufbauen konnten. Und auch der Zweitschlag hat besser gepunktet“, berichtet der Spielertrainer der Gäste. Zum Sieg hat es dem TVV dennoch nicht gereicht, weil die Grafenauer diesen Schachzug der Vaihinger besser im Griff hatten.

 

Doch so schlecht die Leistung der Enzstädter am ersten Turniertag auch war, sie kamen mit einem blauen Auge davon. Denn die drei Sätze bei der Niederlage gegen Grafenau waren die einzigen, die sie am Samstag abgegeben haben. „Der SV Kubschütz und der SV Zeulenroda waren aber auch die vom Niveau her schlechtesten Teams im Turnier“, berichtet Neuberger. Dennoch ist Krüger froh, dass der TVV gegen Kubschütz mit 11:9, 11:9 und 11:7 sowie gegen Zeulenroda mit 11:1, 11:6 und 11:6 gewonnen hat. „Wenn wir Sätze abgegeben hätten, hätte uns das einholen können“, erklärt der TVV-Spielertrainer. „Das war am Ende das Problem der Grafenauer. Sie haben am Sonntag gegen Zeulenroda und Kubschütz jeweils nur mit 3:1 gewonnen, so dass sie aufgrund des schlechtesten Satzverhältnis der drei punktgleichen Teams an der Spitze nur Dritter geworden sind.“

 

Eine 180-Grad-Wende haben dagegen die Vaihinger am zweiten Turniertag hingelegt. „Der Sonntag war unsere beste Saisonleistung“, lobt Krüger. „Und es ist nicht einfach, nach so einem ersten Tag so zurückzukommen.“ Die Vaihinger schlugen zunächst den ASV Veitsbronn mit 3:1 (6:11, 11:4, 15:13 und 11:8). „Da sind wir nicht gut ins Spiel gekommen. Wir hatten noch mal gewechselt. Lars Thormeyer kam ins Team. Aber an ihm lag es nicht. Er hat super reingefunden“, berichtet Krüger. „Und im Großen und Ganzen haben wir auch gut gespielt.“ Danach setzten sich die Vaihinger auch gegen den TV Segnitz mit 3:1 (15:13, 11:6, 11:13 und 11:8) durch. „Das Spiel hätten wir eigentlich sogar ohne Satzverlust gewinnen müssen. Im dritten Durchgang waren wir mit 10:7 vorne, bekommen den Satz aber nicht zu“, bemängelt Krüger. „Das hat mich als Trainer geärgert.“ Den Ausrutscher machten die Vaihinger aber sofort wieder wett. In Abschintt vier führten sie schnell mit 5:0 und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

 

Und letztlich hatten die zwei Satzverluste gegen Veitsbronn und Segnitz keine Auswirkungen. Die Vaihinger standen schon vor dem abschließenden Duell zwischen dem TSV Grafenau, der bis zu diesem Zeipunkt ohne Niederlage war, und dem TV Segnitz, der nur gegen die Enzstädter verloren hatte, als Aufsteiger fest. „Wir waren auf jeden Fall mindestens Zweiter“, erklärt Krüger. „Deshalb konnten wir das letzte Spiel in Ruhe genießen.“ Die Segnitzer machten die Vaihinger mit ihrem 3:1-Sieg sogar noch zum Turniersieger.

 

Nun können die Enzstädter in Ruhe abwarten, wie sich der MTV Rosenheim erklärt. Für die Feldsaison 2020 haben die Oberbayern nicht gemeldet, obwohl sie im vergangenen Jahr Vizemeister der 2. Bundesliga Süd geworden sind. Und es kursieren Gerüchte, dass die Rosenheimer eventuell auf für die Hallensaison kein Team melden werden. „Ich glaube, bis Mitte März müssen sie sich erklärt haben“, berichtet Krüger. Doch wie auch immer die Entscheidung des MTV ausfällt, der TVV ist auf jeden Fall in der zweiten Liga in der Hallenrunde 2020/2021 dabei. Melden die Rosenheimer ein Team, nimmt der TV Vaihingen III sein Aufstiegsrecht war. Ziehen sich die Oberbayern zurück, hält der TV Vaihingen II die Klasse, der als Vorletzter eigentlich abgestiegen ist.

 

TV Vaihingen: Marc Krüger, Carsten Reitschuster, Jan Bontrup, Pirmin Neuberger, Linus Brauer, Felix Schindler, Marco Schön und Lars Thormeyer.


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