[VKZ] „Wir haben es am Samstag gut gemacht“

Markus Knodel ist zufrieden mit der Leistung seiner U-18-Mannschaft bei der Süddeutschen

Von Ralph Küppers | Erstellt: 11. Februar 2020
 
 
 

Vaihingen. Für die Faustballer des TV Vaihingen war es schon vor der süddeutschen U-18-Meisterschaft klar, dass der Titel nur über einen Sieg gegen den TV Segnitz führen würde. Im Endspiel hatte es Gastgeber Vaihingen sogar in der Hand, sich selbst zu krönen. Doch das Finale ging mit 2:1 an den Bayrischen Meister.

 

Ob die Vaihinger Faustballer das Finale gewinnen oder verlieren, ja sogar nur Dritter werden, war TVV-Trainer Markus Knodel grundsätzlich egal. Denn jeder der drei vorderen Plätze hätte ausgereich, um sich für die deutsche Meisterschaft in Hannover am 21. und 22. März zu qualifizieren. Darum lässt sich das aus der Hand gegebene Finale verschmerzen – auch wenn die Gastgeber am Sonntagnachmittag deutlich näher am Sieg waren, als sie es sich vorher ausgerechnet hatten. Denn den ersten Satz gewann Vaihingen mit 11:9. Was dann folgte, war allerdings ähnlich überraschend. „Dass der zweite Satz so deutlich war, lag nicht an Segnitz, sondern an uns“, sagt Markus Knodel. „Wir haben allein fünf Angabenfehler gemacht.“ Durchgang Nummer zwei ging mit 11:2 an den TV Segnitz. Doch dann waren wieder die Vaihinger am Zug. „Da lagen wir schon mit 9:5 vorne, aber dann haben wir noch mit 9:11 verloren“, ärgert sich der Übungsleiter der Gastgeber. Sein Team hatte es in der Hand, die Überraschung perfekt zu machen – immerhin spielen in den Reihen der Segnitzer allein fünf Junioren-Nationalspieler – doch die letzten zwei Punkte gelangen einfach nicht.

 

Schon der Kampf um den Einzug ins Endspiel gestaltete sich sehr eng. Gegen den Sächsischen Meister SG Waldkirchen gewann der TV Vaihingen den ersten Satz nur mit 12:10 und schob dann einen 11:8-Erfolg nach. „Waldkirchen spielt mit einer reinen U-16-Mannschaft“, berichtet Markus Knodel. „Die Spieler machen das wirklich sehr gut.“ Und dadurch, dass sie noch zwei Jahre in identischer Besetzung zusammenspielen können, sieht er für die Zukunft gute Chancen. Allerdings lag es auch im Halbfinale nicht allein am Gegner des TVV, dass es so eng wurde. Im ersten Satz lagen die Vaihinger schon mit 7:3 vorne, ehe sie durch einige Eigenfehler Waldkirchen auf 7:7 herankommen ließen und es bis zuletzt spannend blieb.

 

Ganz anders war die Vaihinger Truppe am ersten Turniertag aufgetreten. „Wir haben es am Samstag gut gemacht“, sagt der TVV-Trainer anerkennend. Zwar seien die Gegner in der Gruppenphase nicht die stärksten gewesen, doch das Spiel der Vaihinger war auch gut. „Vor allem Segnitz spielt in einer ganz anderen Klasse als viele der anderen Mannschaften“, íst sich der TVV-Trainer sicher. Doch kurz dahinter kam sein eigenes Team. Gegen den TV Hohenklingen gelang gleich zum Einstieg ein Zwei-Satz-Sieg (11:4 und 11:8). Ebenfalls geschlagen wurde der SV Wacker Burghausen (11:8 und 11:6). Mit dem dritten Sieg an diesem Tag – zum Abschluss der Vorrunde kam der TV Neugablonz mit 11:3 und 11:3 unter die Räder – machten sich die Vaihinger verlustpunktfrei zum Gruppensieger.

 

„Es war gut, dass wir dadurch direkt ins Halbfinale gekommen sind“, sagt Markus Knodel. „Dadurch habe ich Michael Knodel für den Abend schonen können, an dem er im letzten Spiel der 1. Bundesliga zum Einsatz kommen wollte.“ Bei den Jugendlichen spielte der Angreifer nur am Sonntag im Endspiel.

 

„Wir haben jetzt fünf Wochen Zeit, um zu arbeiten“, sagt Markus Knodel mit Blick auf die deutsche Meisterschaft im März. „Auf jeden Fall müssen wir defensiv vorne stabiler werden. Und wir werden das Blocken üben müssen.“ Den Block bezeichnet der Trainer als „Hauptbaustelle“, die er allerdings bislang auch ganz bewusst nicht in Angriff genommen hatte. „Bis jetzt ist es um andere Schwerpunkte gegangen, auch weil wir nicht nur für die U 18, sondern auch für die Bundesligamannschaft trainiert haben.“, berichtet er. Und insbesondere bei Michael Knodel, der in den bisherigen Jugendmannschaften auf vorne rechts gespielt hatte, sieht er Nachholbedarf. „Vorne rechts blockt man nicht“, fasst Markus Knodel kurz zusammen. „Aber jetzt müssen wir da dringend ran.“

 

Für die nationalen Titelkämpfe ist dem TVV-Trainer nicht bange. „Die Abwehr steht kompakt, das Zuspiel kommt relativ gut“, zählt er auf. „Und ich hoffe, dass dann alle Spieler fit sind.“ Bei der süddeutschen Meisterschaft am Wochenende musste Maximilian Zöhrer krank ganz aussetzen und Michael Knodel ging angeschlagen ins Spiel. „Er hat sich für das Endspiel fit genug gefühlt“, sagt Markus Knodel. Doch als Vaihingen im dritten aussichtsreich vorne lag, war es vorbei mit der Herrlichkeit.

 

TV Vaihingen: Julian Fanz, Andreas Knodel, Paul Jantzen, Robin Mezzanotte, Karl Toberer, Michael Knodel, Jochen Michaelis.


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