[VKZ] Vaihingen III vor Durchmarsch in Liga zwei

TVV-Faustballer sichern sich ohne Niederlage Titel in der Schwabenliga – Wenn Gegner Schwächen erkannt hat, ist Spiel fast schon vorbei

Von Michael Nachreiner |  Erstellt: 8. Februar 2020
 
 
 

Erst Vizemeister der Landesliga Nord, ein Jahr später Titelträger der Verbandsliga und nun Meister der Schwabenliga – die dritte Mannschaft der Faustballer des TV Vaihingen hat einen Durchmarsch hingelegt, der seinesgleichen sucht. Ob Marc Krüger und Co. aber in der neuen Saison in der 2. Bundesliga Süd an den Start gehen, steht noch in den Sternen.

 

Vaihingen. Vieles steht und fällt gerade mit dem MTV Rosenheim. Gerüchten zufolge werden die Oberbayern in der Hallensaison 2020/2021 nicht mehr zum Spielbetrieb melden. Für die Feldrunde 2020 haben sie ihre Mannschaft schon zurückgezogen. Von der Entscheidung der Rosenheimer hängt nun alles beim TV Vaihingen ab. „Wenn wir bei den Aufstiegsspielen antreten, müssen wir auch aufsteigen, wenn wir uns das Recht erspielen. Unsere zweite Mannschaft bleibt aber in der 2. Bundesliga Süd, wenn die Rosenheimer für die Hallensaison nicht melden. Für zwei Teams in der zweiten Liga haben wir aber nicht genügend Spieler“, berichtet Marc Krüger, der Spielertrainer der dritten Mannschaft des TV Vaihingen, die sich souverän die Meisterschaft in der Schwabenliga gesichert hat. „Wir hätten definitiv Bock, die Aufstiegsspiele zu spielen. Aber wir werden nur teilnehmen, wenn Staffelleiter Rainer Frommknecht, der sowohl für die Schwabenliga als auch für die 2. Bundesliga Süd zuständig ist, uns zusagt, dass wir nicht aufsteigen müssen.“

 

Denn die Vaihinger haben durchaus die Qualität, den Sprung in die zweite Liga zu schaffen. Im bisherigen Saisonverlauf sind sie ungeschlagen geblieben, haben lediglich drei Mal unentschieden gespielt. „Ich kann mich nicht erinnern, ob wir überhaupt mal einen Durchmarsch hingelegt haben. Wenn, dann muss das mal zu Bundesligazeiten in Vaihingen gewesen sein“, erklärt Krüger, fügt aber gleich hinzu: „In der Schwabenliga ist uns natürlich zugutegekommen, dass es die Unentschiedenregel gibt. Wäre in jedem Spiel ein Sieger ausgespielt worden, hätten wir gegen eines der Teams auf den Plätzen zwei bis vier auch durchaus mal eine Partie verlieren können. Denn der TSV Grafenau, der TV Trichtingen und der TSV Gärtringen waren alle auf Augenhöhe.“

 

Doch was machte die dritte Mannschaft des TV Vaihingen mit Krüger, Carsten Reitschuster, Felix Schindler, Jan Bontrup, Pirmin Neuberger, Linus Brauer, Marco Schön, Andreas Knodel und Lars Thormeyer so gut? „Wir haben eine sehr kompakte Mannschaft. Wir haben nicht wirklich einen Schwachpunkt. Bis die Gegner Kleinigkeiten bei uns gefunden haben, wo sie uns wehtung können, ist das Spiel meist schon weit fortgeschritten. Außerdem sind die Teams in der Schwabenlige in der Regel nicht in der Lage, solche kleinen Schwächen konsequent auszunutzen“, berichtet der TVV-Übungsleiter. „Außerdem haben wir klasse Spieler.“ Krüger selbst ist ehemaliger A-Nationalspieler und Schindler trug das Trikot der deutschen U-18-Auswahl. Andreas Knodel steht aktuell im Kader der Nationalmannschaft dieser Altersklasse.

 

Vor der Saison haben die Vaihinger an so einen Coup aber noch nicht geglaubt. „Ganz oben haben wir uns nicht zugetraut. Wir wollten aber um das obere Drittel mitspielen“, erklärt Krüger. „Es hat aber keiner von uns in letzter Zeit in der Schwabenliga gespielt. Wir kannten also praktisch keinen der Gegner. Jeder Spieltag war sozusagen eine Überraschung für uns.“ Dass der Titel drin ist, haben die Vaihinger zur Hälfte der Saison realisiert. „Da war uns klar, selbst wenn wir noch ein, zwei Spiele verlieren, sollte es reichen“, berichtet der TVV-Spielertrainer. „Über die Saison gesehen haben wir sehr gute Leistungen gebracht. Wir haben viele Spiele mit 3:0 gewonnen. Und einige Male haben auch die Gegner mitgeholfen – wie beispielsweise beim Hinspiel gegen die Grafenauer. Sie waren nicht so viel schlechter als wir, haben aber im ersten Satz einen Haufen Fehler gemacht, so dass wir den mit 11:1 gewonnen haben.“ Ausrutscher gab es nur gegen die TG Biberach, gegen den späteren Vizemeister Grafenau sowie am letzten Spieltag gegen den TSV Gärtringen. „Das Unentschieden gegen Biberach kreide ich uns an. Da haben wir in den ersten beiden Sätzen die Angaben von Uwe Kratz nicht in den Griff bekommen. Und wir haben nichts aus dem Spiel gepunktet. Wenn wir selbst ein, zwei Zähler pro Satz gemacht haben, war das viel“, erinnert sich Krüger. „Gegen Gärtringen haben wir wegen ein paar kranker Spieler in einer ungewohnten Aufstellung gespielt. Außerdem war die Anspannung schon abgefallen, da wir bereits als Meister festgestanden sind.“

 

Die Meisterfeier ist bisher aber relativ ruhig ausgefallen. Die Vaihinger haben zwar mit dem isotonischen Durstlöscher aus Gersten und Malz auf ihren Titel angestoßen. „Wir haben auch überlegt, ob wir gemeinsam Essen gehen“, berichtet Krüger. „Aber wenn man sonntags Party macht, schießt man sich selbst ins Knie. Montags muss ja jeder wieder früh raus und arbeiten.“ Ausfallen wollen die Enzstädter die Meisterfeier aber nicht lassen. „Die wird auf jeden Fall noch nachgeholt“, ist sich der TVV-Übungsleiter sicher.


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