[VKZ] Vaihingen hält Hohenklingen auf Distanz

TVV hat vor letztem Spieltag zwei Punkte Vorsprung auf TVH, weil er gegen Unterhaugstett siegt, während Knittlingen gegen TVU verliert

Von Michael Nachreiner | Erstellt: 3. Februar 2020
 
 

Die Faustballer des TV Vaihingen haben den Ausrutscher beim Schlusslicht TV Stammheim vor zwei Wochen ausgemerzt. Nach dem 5:3 gegen den TV Unterhaugstett am Samstag und dem 1:5 gegen den TV Käfertal gestern haben die Enzstädter wieder zwei Punkte Vorsprung auf den TV Hohenklingen, der ebenfalls gestern eine 3:0- und 4:2-Satz-Führung gegen Unterhaugstett noch aus der Hand gab.

 

Vaihingen. Die Ausgangslage am Sonntagabend gegen 16.45 Uhr war klar: Die Faustballer des TV Vaihingen haben am nächsten Samstag (19 Uhr) im alles entscheidenden Duell um den Klassenerhalt gegen den TV Hohenklingen alles selbst in der Hand. „Es geht nur um uns beide – Vaihingen oder Hohenklingen. Wir sind auf niemanden anderen angewiesen und brauchen am Ende auf niemanden anderen sauer sein, sollte es nicht klappen mit dem Klassenerhalt“, berichtet TVV-Trainer Markus Knodel. Doch rund anderthalb Stunden später hat sich die Ausgangslage der Vaihinger deutlich verbessert. Sie dürften sich gegen Hohenklingen sogar eine Niederlage leisten. Ihnen würden zwei gewonnene Sätze reichen, um die Klasse zu halten. Bei mindestens einer 2:5-Niederlage hätten die Enzstädter im Satzverhältnis einen Durchgang Vorsprung auf die Hohenklingener – bei dann Punktgleichheit.

 

Denn die Vaihinger machten ihren Ausrutscher beim Schlusslicht TV Stammheim vor zwei Wochen durch einen 5:3 (11:4, 9:11, 11:8, 11:6, 8:11, 6:11, 11:3 und 11:9)-Erfolg am Samstag gegen den TV Unterhaugstett wieder wett. Einen Tag darauf schlugen sie sich zwar achtbar gegen den TV Käfertal, standen aber bei der 1:5 (5:1, 5:11, 3:11, 11:8, 8:11 und 4:11)-Niederlage auf verlorenem Posten, wenn man den Spielverlauf betrachtet. Der TV Hohenklingen musste am Wochenende dagegen zwei Niederlagen hinnehmen. Erst verloren die Knittlinger beim TV Waibstadt mit 3:5 (4:11, 11:5, 7:11, 12:10, 6:11, 1:11, 11:5 und 11:13), was den Kraichgauern den Klassenerhalt einbrachte. Dann nutzten sie gegen den TV Unterhaugstett eine 3:0- und 4:2-Satz-Führung nicht und unterlagen mit 4:5 (12:10, 11:9, 11:3, 5:11, 10:12, 12:10, 8:11, 5:11 und 5:11). Dadurch verteidigten die Vaihinger ihren Zwei-Punkte-Vorsprung in der Tabelle auf die Hohenklingener.

 

Geschlossene Teamleistung über alle acht Sätze gegen Unterhaugstett

„Zu Hause läuft es besser als auswärts – zum Glück“, erklärt Markus Knodel erleichtet. „Wir haben uns beim 5:3 gegen Unterhaugstett acht Sätze lang zusammengerissen.“ Zwar war der TVV-Übungsleiter mit der ersten Abwehr nicht immer zufrieden. „Wir haben viel an die Decke abgewehrt und uns dadurch selbst unter Zugzwang gebracht“, berichtet der Vaihinger Trainer. „Aber wir haben auch immer einige Chancen bekommen.“

 

Als sich dann beim Stand von 1:1 nach Sätzen im dritten Durchgang Unterhaugstetts Hauptangreifer Michael Ochner auswechseln ließ, sah Markus Knodel sein Team schon im Vorteil. „Doch dass Robin Gensheimer alles geschlagen hat, hat uns sogar mehr Probleme bereitet“, berichtet der TVV-Übungsleiter. Warum das so war, kann er sich selbst nicht wirklich erklären. „Vielleicht haben wir auch selbst etwas nachgelassen“, erklärt er. Die Vaihinger brachten den dritten Satz aber noch nach Hause. Und auch nach der Pause ging der erste Durchgang an die Gastgeber, die dadurch mit 3:1 nach Sätzen in Führung gingen. Doch dann gewannen die Unterhaugstetter zwei Durchgänge in Folge und glichen nach Sätzen auf 3:3 aus.

 

Die Vaihinger ließen sich aber nicht beirren. Mit 11:3 sehr souverän holten sie sich die Satzführung zurück. Und auch im achten Durchgang behielten sie die Nerven, auch wenn der sehr umkämpft war. Eine 9:7-Führung verspielten die Enzstädter zunächt, die Unterhaugstetter glichen bei 9:9 aus. Doch dann gelangen den Gastgebern die nächsten beiden Punkte zum Satzgewinn. „Wenn mal einer bei uns eine schlechte Phase hatte, sprang immer ein anderer ein und machte ein paar Punkte. Und hin und wieder ist auch ein Fehler der Unterhaugstetter dazugekommen. Das war auch nicht unwichtig“, analysiert Markus Knodel.

 

Einen Tag darauf gab es für die Vaihinger beim 1:5 gegen den TV Käfertal, den deutschen Vizemeister von 2018 und Bronzemedaillengewinner der vergangenen Hallen-DM, praktisch nichts zu holen. Zumal sich die Enzstädter zwar viel vorgenommen hatten, das dann aber zumindest in den ersten drei Sätzen nicht umsetzten. „Es ist natürlich schwierig, gegen die Käfertaler zu spielen. Bei denen steht geballte Faustballkraft mit vier aktuellen Nationalspielern auf dem Feld“, berichtet Markus Knodel, bemängelt aber: „Wir waren zu ängstlich. Wenn man nicht läuft, nicht kämpft und nicht Einsatz zeigt, dann sieht es eben so aus wie in den Durchgängen bis zur ersten Pause.“ Die Käfertaler wehrten in der Regel die Bälle der Vaihinger ohne Probleme ab, bauten sie sauber auf, und Marcel Stoklasa schlug sie ihnen dann um die Ohren, wenn er das Spielgerät auf der Leine hatte. „Wenn so ein Ding mit 130 Sachsen anrauscht – und Marcel Stoklasa hat auch fast immer die Lücke sauber getroffen –, dann sind manche Bälle aber auch einfach nicht zu verteidigen“, erklärt Markus Knodel.

 

„Krasse Fehlentscheidung“ bringt TVV mächtig aus dem Konzept

Dazu kam eine „krasse Fehlentscheidung“ (Markus Knodel) von Schiedsrichter Alwin Oberkersch beim Stand von 4:4 im zweiten Satz. Eine Angabe von Käfertals Nick Trinemeier streifte nach Ansicht der Vaihinger deutlich die Leine, die daraufhin nicht weiterspielten. Trinemeier bot zwar eine Wiederholung an, gab aber einen Fehler nicht zu. Und Oberkersch stand auch zu seiner Entscheidung, keinen Leinenfehler gesehen zu haben. „Da spricht man immer von Faustballfamilie – aber nur, wenn es einen nicht selbst betrifft“, ärgert sich Markus Knodel. Dennoch hätte es nicht passieren dürfen, dass sich die Vaihinger darüber „die nächsten zehn Minuten aufregen“, erklärt der TVV-Trainer. Denn dann war der Satz schon weg.

 

Mit einer ganz anderen Körpersprache kamen die Vaihinger dann aus der Satzpause. Zwar gingen die Käfertaler in Durchgang drei wieder schnell mit 2:0 in Führung. Doch dann drehten die Vaihinger den Abschnitt und erarbeiteten sich selbst eine 9:3-Führung. Zwar kamen die Gäste noch mal etwas auf. Doch letztlich war der Vorsprung der Enzstädter zu groß. Auch im folgenden Durchgang war es ein Duell auf Augenhöhe. Nach einem Ass von Michael Knodel führten die Gastgeber mit 8:6. Doch dann gelang ihnen kein Punkt mehr. „Den Satz zu gewinnen wäre für die Moral gut gewesen. Und die Jungs hätten ihn sich auch verdient gehabt, denn wir haben gut gespielt“, erklärt Markus Knodel.

 

Der sechste Satz ging dann wieder mit 11:4 deutlich an die Käfertaler. Dennoch war der TVV-Trainer mit diesem Durchgang zufrieden. „Da war Zug in der Angabe. Einige sind dann leider einen Ticken zu lang gewesen“, berichtet er. „Aber gegen die Käfertaler muss man Druck machen, sonst passiert das: gute Abwehr, sauberes Zuspiel, und dann rauschst.“

 

TV Vaihingen: Jaro Jungclaussen, Michael Knodel, Max Winkler, Nils Hantke, Jacob Jungclaussen, Jakob Kilpper.


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