[VKZ] Die Null steht weiterhin

Durch das 3:5 gegen Augsburg und das 1:5 gegen Offenburg ist der Abstieg des TV Vaihingen aus 1. Bundesliga nicht mehr zu verhindern

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 1. Juli 2019

Den Faustballern des TV Vaihingen ist kein Sieg in der 1. Bundesliga Süd vergönnt. Zum Auftakt der Abstiegsrunde verlor das Team von Trainer Markus Knodel gegen den TV Augsburg nach 3:1-Satz-Führung mit 3:5 (11:2, 15:13, 5:11, 11:9, 4:11, 8:11, 4:11 und 6:11). Einen Tag darauf musste es sich auch dem FBC Offenburg mit 1:5 (3:11, 9:11, 7:11, 11:13, 11:2 und 9:11) geschlagen geben.

Vaihingen. Waren die Vaihinger im Hinspiel in Augsburg noch ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange gestanden, kamen sie im Rückspiel richtig gut in die Partie. „Wir haben am Anfang zwar unsere ein, zwei Schlagfehler gemacht. Aber alles andere hat funktioniert“, berichtet TVV-Trainer Markus Knodel. Die logische Konsequenz: Von den ersten vier Sätzen holten die Vaihinger drei. Auch ein Verdienst von Jakob Kilpper. Der defensivstarke Zweitschläger „hat vorne rechts unheimlich viel Ruhe reingebracht. Das hat den anderen Jungs eine ganz andere Sicherheit gegeben“, erklärt Markus Knodel. „Er ist halt ein Spieler, der schon einige Erfolge gefeiert hat, andere auch mal anleiten und die anderen mitziehen kann. Er war der Garant, dass wir die drei Sätze gewonnen haben, und wenn es manchmal nur wegen der Stimmung auf dem Feld war.“

Doch dann machte sich langsam bemerkbar, dass fünf von den acht TVV-Spielern am Vormittag bei den württembergischen U-18-Meisterschaften beim NLV Vaihingen im Einsatz waren und bereits vier Spiele in den Knochen stecken hatten. „Das hätte optimaler laufen können. Und ich will nicht ausschließen, dass das auch eine Rolle gespielt hat, obwohl ich bei den U-18-Titelkämpfen viel durchgewechselt hatte“, erklärt Markus Knodel. Dazu kam, dass Jakob Mahn im Stuttgarter Süden ausgerutscht war, worauf sein Knie angeschwollen ist. „Damit fehlte eine gute Option am Schlag – vor allem bei den Temperaturen“, berichtet Markus Knodel.

Denn mit zunehmender Spieldauer schlichen sich wieder „viel zu viele Flüchtigkeitsfehler“, bemängelt der TVV-Übungsleiter, ein. Mal rutschte ein vermeintlich leichter Ball einem Abwehrspieler über den Arm. Dann war das Zuspiel zu ungenau, so dass der Schlagmann aus dem Hohlkreuz schlagen musste. Und wenn das Spielgerät doch einmal sauber auf der Leine lag, schlug der Angreifer in die Leine oder ins Aus. „Das sieht man, dass es noch keine Bundesligamannschaft ist, sondern dass die Jungs alle noch Zeit brauchen“, berichtet Markus Knodel. „Wenn der Gegner den Ball abwehrt, habe ich allerdings auch das Gefühl, dass meine Angreifer denken, jetzt muss ich noch härter und noch härter schlagen. Dabei wäre manchmal ein platzierter Ball besser.“

Allerdings steigerten sich die Augsburger auch. „Sie haben ab dem fünften Satz kaum noch einen Abwehrfehler gemacht und auch viele schwierge Bälle sauber abgewehrt. Und fast jeden Ball hatten sie perfekt auf der Leine“, erklärt der Vaihinger Trainer. „Deshalb darf man auch nicht alles schlechtreden. Wir haben ein echt gutes Spiel gemacht, auch wenn es hintenraus etwas abgeflacht ist.“

Einen Tag darauf folgte dann schon das Duell mit dem FBC Offenburg. „Man hat den Jungs angemerkt, dass sie geschlaucht waren. Da kamen zu den üblichen Unkonzentriertheiten noch ein paar mehr dazu“, berichtet Markus Knodel. Dennoch wäre mehr drin gewesen als das 1:5, ist sich der TVV-Übungsleiter sicher. Im vierten Abschnitt führten die Vaihinger beispielsweise bereits mit 10:7 und hatten bei 11:10 einen vierten Satzball. Der Durchgang ging aber an den FBC. „Da kam dann die Klasse der Offenburger durch. Sie haben zwei Mal wirklich klasse abgewehrt“, berichtet Markus Knodel. „Dazu kamen von uns zwei Leichtsinnsfehler.“ Und auch im sechsten Durchgang hätten die Vaihinger sich einen Satzgewinn verdient gehabt. „Man hat gemerkt, dass bei den Offenburger Angreifern nicht mehr alles so lief. Die Hitze hat sie auch ganz schön geschlaucht“, berichtet der TVV-Trainer. Doch es fehlte das Quentchen Glück. Markus Knodel: „Wenn die Offenburger ihr Spiel aufziehen mit jedem Ball auf der Leine, ist das phänomenal. Aber wir haben nicht schlecht gespielt. Mit etwas mehr Glück hätten wir vielleicht den sechsten Satz holen können. Vielleicht hätten wir die Offenburger dann noch mal ein bisschen in die Bredouille bringen können.“

TV Vaihingen: Tobias Knodel, Michael Knodel, Jakob Kilpper, Jacob Jungclaussen, Tobias Maurer, David Fanz, Maximilian Zöhrer, Jakob Mahn.


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