[VKZ] Faustballer tanzen auf zwei Hochzeiten

Zwei Heimspiele in der Bundesliga-Abstiegsrunde und die württembergischen U-18-Meisterschaften

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 28. Juni 2019

Vaihingen. Das Wochenende wird für die Bundesligafaustballer des TV Vaihingen kein Zuckerschlecken. Zusammen mit Tobias Knodel, David Fanz und Jakob Kilpper kämpfen Michael Knodel, Jakob Mahn, Tobias Maurer, Jacob Jungclaussen und Maximilian Zöhrer zum einen in der Abstiegsrunde der 1. Bundesliga Süd um den ersten Saisonsieg. Am Samstag (16 Uhr) empfangen sie unterm Kaltenstein den Vorletzten TV Augsburg, der bisher nur den Hinrundensieg gegen die Vaihinger auf dem Konto hat. Am Sonntag (14 Uhr) folgt das Heimspiel gegen den FBC Offenburg, der nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses die Meisterrunde verpasst hat. Darüber hinaus sind Michael Knodel, Mahn, Maurer, Jungclaussen und Zöhrer zusammen mit Julian Fanz, Jan Schiller, Arthur Rosenau, Karl Toberer, Paul Jantzen, Till Hantke, Andreas Knodel, Robin Mezzanotte und Jochen Michaelis am Samstag in zwei Mannschaften bei den württembergischen U-18-Meisterschaften in Stuttgart-Vaihingen im Einsatz. „Natürlich könnte man auch ohne die Spieler spielen, die im Bundesliakader stehen, zumal wir als Ausrichter für die süddeutschen Meisterschaften gesetzt sind. Aber zum einen kann man sich nicht nur die Rosinen mit den süddeutschen und deutschen Titelkämpfen rauspicken. Zum anderen geht es um das Zusammengehörigkeitsgefühl und um die Gruppendynamik“, berichtet Trainer Markus Knodel.

Und dann steht da die vermaledeite Null auf der Habenseite der Vaihinger. Sieben Partien haben sie bisher in der Feldsaison der 1. Bundesliga Süd absolviert. Doch ein Sieg sprang bisher noch nicht heraus. „Zwei gewonnene Sätze sind kein befriedigendes Ergebnis für eine Runde“, erklärt Markus Knodel. „Natürlich fuchst das einen, und es wäre schön, wenn wir nicht mit null Punkten absteigen würden.“ Die größte Chance auf den ersten Sieg rechnet sich der TVV-Übungsleiter in der Abstiegsrunde gerade am Samstag gegen den TVA aus. „Die Augsburger sind zwar schlechter als alle anderen Teams in der Südstaffel der ersten Liga. Aber sie sind eine kompakte Mannschaft, die zwar keine richtige Stärke, aber auch keinen Schwachpunkt hat“, berichtet Markus Knodel. „Und wenn man das Hinspiel gesehen hat, sind wir von einem Sieg noch etwas weg.“

Dabei ist es nicht unbedingt eine Frage der Qualität beim TVV. Zwei der fünf U-18-Spieler haben den Sprung in die Jugendnationalmannschaft geschafft und kämpfen im Sommer um den EM-Titel. Zwei weitere waren zumindest bis zuletzt zu den Lehrgängen eingeladen. „Da wir bisher alles verloren haben, fehlt und das Selbstvertrauen“, erklärt Markus Knodel. „Vielleicht gibt der Turniersieg in Waibstadt an Pfingsten etwas Auftrieb. Da hat man gesehen, dass wir Spiele gewinnen können.“

Einen Tag darauf kommt dann auch noch der FBC Offenburg an den alten Postweg. Dieses Duell hat für Markus Knodel aber nur eine untergeordnete Rolle. „Wir konzentrieren uns auf Augsburg“, erklärt der TVV-Trainer. Den Schwaben will der Vaihinger mit seiner Mannschaft möglichst lange Paroli bieten. Im besten Fall springt ein Sieg heraus. „Das wird aber ein knapper, davon gehe ich zumindest aus“, berichtet Markus Knodel. „Und selbst wenn wir verlieren, hoffe ich, dass es nur eine knappe Niederlage wird.“ Die Akkus der TVV-Spieler dürften am Sonntag damit fast leer sein. Aber nicht nur deshalb dürften die Früchte gegen die Offenburger zu hoch hängen. „Mit Oliver Späth in der Abwehr steht ein erfahrener deutscher Nationalspieler im Kader. Und mit Vinicius Tavares haben sie einen Zuspieler, der sich mit Brasilien für die Wm im Sommer qualifiziert hat“, erzählt Markus Knodel.

Doch ganz chancenlos sieht er seine Mannschaft nicht. „Die Offenburger zeigen manchmal zwei Gesichter. Es kam schon vor, dass sie nicht mehr in Bestbesetzung angetreten sind, wenn sie durch waren“, erklärt der Vaihinger Übungsleiter. Damit rechnet er aber eher nicht. Vielmehr geht er davon aus, dass die Badener noch einmal beweisen wollen, dass sie eher in die Meisterrunde gehört hätten. Markus Knodel: „Es müsste viel zusammenlaufen, damit wir eine Chance auf den Sieg haben.“


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