[VKZ] Eine Freundschaft, die über Jahre hält

Meyer, Marx, Rink und Rothmaier-Brüder lassen vielleicht erfolgreichstes Faustballteam des TVV bei Männern 35 wieder auferstehen

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 18. Mai 2019

Andreas und Daniel Rothmaier sind Faustballrentner. Nachdem die Zwillingsbrüder Anfang der 2010er Jahre ihre Bundesligalaufbahn beim TV Vaihingen beendet hatten, hat „man sie meist nur noch auf Freizeitturnieren im Trikot getroffen“, berichtet Michael Marx. Doch nun greifen sie wieder an – in der Verbandsliga der Männer 35.

Vaihingen. Kolja Meyer, Michael Marx, Björn Rink sowie Andreas und Daniel Rothmaier haben zusammen „die größten Erfolge, die die Faustballabteilung des TV Vaihingen erreicht hat, gefeiert“, berichtet Andreas Rothmaier, bis Rink und die beiden Rothmaier-Brüder Anfang der 2010er Jahre ihre aktive Laufbahn beendet haben. Sie wurden als Kern der TVV-Mannschaft mehrmaliger Deutscher Meister in der Halle und im Feld sowie Europapokalsieger. „Damals haben wir mehrmals in der Woche viel Zeit auf dem Trainingsplatz verbracht und waren auch die Wochenende eigentlich immer zusammen unterwegs zu irgendwelchen Spielen“, erinnert sich Andreas Rothmaier. „Wir waren alle auf einer Wellenlänge.“ Und sein Zwillingsbruder Daniel Rothmaier ergänzt: „Da ist eine enge Freundschaft entstanden.“ Die hat auch heute noch Bestand. „Man trifft sich auch mal außerhalb des Sportplatzes“, erklärt Daniel Rothmaier. Und Andreas Rothmaier präzisiert: „Kolja und ich gehen zum Beispiel zusammen auf Klettersteige. Und bei Geburtstagen trifft man sich in der Regel auf jeden Fall.“

Deshalb war es naheliegend, in den Altersklassen das erfolgreiche Team von damals wieder auferstehen zu lassen. „Wir liebäugeln aber schon seit Langem damit, mit der alten Mannschaft wieder was zu starten“, berichtet Daniel Rothmaier. „Schon zu aktiven Zeiten haben wir uns darüber unterhalten, dass wir bei den Männern 35 noch mal angreifen wollen und haben spekuliert, wie das wohl werden könnte.“ Dazu haben die Vaihinger noch Michael Krauß, der in den vergangenen Jahren ein Leistungsträger der Bundesligamannschaft war, und die ehemaligen Schweizer Nationalspieler Manuel Sieber und Dominik Gugerli rekrutiert. „Die Idee, die beiden Schweizer zu fragen, hat Kolja irgendwann bei einem Festle aufgebracht. Die beiden hatten schon hin und wieder in der Schweiz-Turnierwoche ausgeholfen. Außerdem kennt man sich vom Jugendalter an aus verschiedenen Nationalmannschaften und hat sich immer gut verstanden. Auch da hat sich etwas Tieferes entwickelt“, erzählt Daniel Rothmaier.

An diesem Sonntag (ab 10 Uhr) steht unterm Kaltenstein die Premiere in der Verbandsliga der Männer 35 an. Und das Ziel ist klar: Die Qualifikation zunächst für die süddeutschen und dann auch für die deutschen Meisterschaften soll geschafft werden. Das sollte auch kein Problem darstellen, ist sich Andreas Rothmaier sicher. „Ganz ehrlich, mit Kolja Meyer und Michael Krauß, die in der Hallensaison noch 1. Bundesliga gespielt haben, und Michael Marx, der in der 2. Bundesliga auch noch bis zuletzt auf einem hohen Niveau gespielt habe, mache ich mir keine Sorgen“, erklärt der 35-Jährige.

Das Manko könnte aber die Abstimmung werden, da die Vaihinger kaum zusammen trainieren können. Viele haben bereits Familie. Einige hat es wie beispielsweise Andreas Rothmaier beruflich von der Enz an den Bodensee verschlagen. „Man darf aber nicht vergessen, wie viele Jahre wir alle hochklassig Faustball gespielt haben. Das wird sich schnell wieder einschleifen bei der Klasse, die wir alle haben“, ist sich Daniel Rothmaier sicher. Wie gut die Vaihinger noch miteinander harmonieren, hat man auf dem Frühlingsturnier, dem Vorbereitungsturnier des TVV, gesehen. Die Männer-35-Mannschaft wurde erst im Halbfinale vom späteren Turniersieger TSV Calw gestoppt. Am Ende sprang Rang drei heraus. „Im Faustball passiert viel über die Schlagmänner“, berichtet Andreas Rothmaier. Und da haben die Vaihinger mit Kolja Meyer und Michael Krauß zwei Spieler, die den TVV in der Hallensaison noch ins Finale der DM-Endrunde geführt haben.

In der Verbandsliga der Männer 35 treffen die Vaihinger aber vor allem mit dem TV Waldrennach und dem NLV Vaihingen durchaus auf ernstzunehmende Konkurrenz. „Zwar gibt es Gerüchte, dass Philipp Brüggemann und Gregor Glaser aus Bretten den Waldrennachern nicht zur Verfügung stehen. Aber die Mannschaft ist unter anderem mit Björn Gumbinger und Volker von Dawen immer noch mit ehemaligen Bundesligaspielern gespickt“, berichtet Daniel Rothmaier. „Und auch der NLV Vaihingen kann praktisch das komplette Bundesligateam von früher um die Brüder Christian und Markus Löwe auffahren.“


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