VKZ: Vaihinger Nachwuchs feiert erneut in eigener Halle

Süddeutsche Meisterschaft der U 18 wird zum Schaulaufen des Heimteams – Im Halbfinale gegen den NLV Vaihingen drei Satzbälle abgewehrt

Von Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 19. Februar 2018

Die Nachwuchsfaustballer des TV Vaihingen haben bei der süddeutschen U-18-Meisterschaft in heimischer Halle den erhofften Start-Ziel-Sieg geholt. Die Vorrunde schlossen die Vaihinger Jungs als Gruppensieger ab, im Halbfinale schlugen sie den NLV Vaihingen und im Endspiel zeigten sie gegen den TV Segnitz eine starke Leistung. Für die deutsche Meisterschaft hatten sie sich schon mit dem Finaleinzug qualifiziert.

 

Vaihingen. Zeitweise wurden gestern Erinnerungen an die deutsche Meisterschaft der U 18 wach, die vor knapp einem Jahr mit dem Titelgewinn für Gastgeber Vaihingen endete. Auch bei der süddeutschen Meisterschaft, bei der die drei DM-Startplätze der Süd-Turnerbünde – Schwaben, Bayern, Thüringen und Sachsen – vergeben wurden, zeigten die Jugendlichen des TV Vaihingen Faustball auf höchstem U-18-Niveau. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass sie im Süden das Maß der Dinge sind – vorausgesetzt, es läuft bei allen zur gleichen Zeit.

 

Ausgerechnet in dem Spiel, das über den Titel entscheidet, ist die Luft raus

 

Dass es bei den Vaihingern lief, war am Wochenende nicht zu übersehen. Gestern Nachmittag im Endspiel war ein bisschen die Luft raus. „Unser Nebenziel war der Titel“, verrät Kolja Meyer, der gemeinsam mit Alexander Perleß für die Mannschaft des TVV verantwortlich ist. „Das Hauptziel war die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft.“ Das hatten die Vaihinger zu diesem Zeitpunkt längst erreicht, ebenso ihre Finalgegner vom TV Segnitz. Darum nutzten die Trainer beider Teams die Chance, unter Wettkampfbedingungen denjenigen Spielpraxis zu geben, die zuvor nicht die allergrößten Einsatzzeiten bekommen hatten. „Segnitz hatte seine Ersatzspieler auf dem Feld stehen“, bestätigt Meyer, der bei 7:0-Führung im ersten Satz des Endspiels ebenfalls wechselte. „Ich habe die Einsatzzeiten aufgeteilt, wollte aber auch Aufstellungsvarianten ausprobieren. Von Maximilian Zöhrer hatte ich zum Beispiel vorher noch relativ wenig sehen können. Im Finale hat er dann eine super Leistung gezeigt.“ Dass der TV Vaihingen beide Sätze mit jeweils 11:4 gewann, war am Ende des Tages schön, aber nicht die Hauptsache. Viel wichtiger war es der Mannschaft, sich für die DM qualifiziert zu haben, die am 24. und 25. März in Waibstadt ausgerichtet wird.

 

Die Qualifikation erkämpfte sich der TV Vaihingen im Halbfinale gegen den NLV Vaihingen. Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt kam besser ins Spiel. Sie hatte als Gruppenzweiter gestern früh allerdings auch schon im Überkreuzspiel gegen den TSV Calw um den Einzug ins Halbfinale kämpfen müssen, während die TVV-Mannschaft als Erster der anderen Gruppe fürs Halbfinale gesetzt war. Als es dann aber 10:7 für die Stuttgarter stand, nahm Meyer eine Auszeit. Auf den Zuschauerrängen wurde schon geflachst. „Wart ab, die gewinnen noch mit 12:10“ und „Es wird so lange gespielt, bis die Roten gewonnen haben“, gingen in die gleiche Richtung. Einen unwiderstehlichen Schlag des TVV und zwei Fehler des NLV später stand es 10:10, dann 11:10 für die Gastgeber. Der erste Satzball wurde noch abgewehrt, der zweite zum 13:11 aber verwandelt. Im zweiten Durchgang schien der Widerstand gebrochen, der TVV führte schnell mit 7:3. Der NLV kam zwar noch einmal auf 6:8 heran, verlor dann aber mit 6:11.

 

Zwei Chancen zur Qualifikation für die DM – welche genutzt wird, ist dem Trainerteam egal

 

„Wir hatten zwei Chancen, uns für die DM zu qualifizieren“, betont TVV-Trainer Meyer immer wieder. „Es war egal, in welchem der beiden Spiele wir sie nutzen.“ Hätte sein Team das Halbfinale nicht gewonnen, dann hätte es im Spiel um Platz drei dem Druck standhalten und gewinnen müssen. So war die Aufgabe bereits im Halbfinale erledigt, obwohl „der NLV ein sehr gutes Spiel gemacht hat“, wie Meyer sagt. Gegen die offensivstarke Mannschaft hatte der TVV mit seiner überragenden Abwehr keine unlösbaren Probleme.

 

In der Gruppenphase hatten die Jungs vom TV Vaihingen ebenfalls nichts anbrennen lassen. Gegen den TSV Calw starteten sie mit einem klaren Zwei-Satz-Sieg ins Turnier (11:5 und 11:3). Gegen den TV Hallerstein ließen die Vaihinger einem überdeutlichen 11:2 im ersten Satz ein 11:8 im zweiten folgen. Im letzten Gruppenspiel war der Unterschied zwischen den Sätzen noch deutlicher. Da traf der TVV auf Mitfavorit SV Kubschütz. „Der erste Satz ist super gelaufen“, freut sich Meyer. „Der zweite nicht so perfekt.“ Mit dem 11:2 aus dem ersten Durchgang hatten sich die Vaihinger – weil Kubschütz bereits zuvor gegen Calw einen Satz abgegeben hatte – wie erhofft den Gruppensieg gesichert. „Trotzdem haben wir mit der gleichen Mannschaft weitergespielt“, sagt der TVV-Trainer. Doch Kubschütz drehte auf und holte sich den letzten Satz der Vorrunde mit 11:7.

 

Pechvögel verlieren knappe Spiele und machen schmerzhafte Bekanntschaft mit Halleneinrichtung

 

Die Pechvögel der süddeutschen Titelkämpfe kamen aus Vaihingen – allerdings aus Stuttgart-Vaihingen. Der NLV musste in seiner Vorrundengruppe um einen Punkt dem TV Segnitz den Vortritt lassen, der laut Meyer „das ganze Wochenende bis aufs Finale eine sehr gute Leistung gebracht hat“. Dann trafen die Vaihinger aus Stuttgart im Halbfinale auf die Vaihinger von der Enz. Drei Satzbälle reichten nicht, am Ende stand die 0:2-Niederlage. Im Spiel um Platz drei reichte es wieder nicht. Der SV Kubschütz, Landesmeister in Sachsen, setzte sich mit 8:11, 11:6 und 11:8 durch. „Es war ein extrem packendes, hochklassiges Spiel“, lobte Marco Lochmahr bei der Siegerehrung. „Der NLV hat eine sehr gute Meisterschaft gespielt“, sagt auch Meyer. „Die Mannschaft wäre bei der DM garantiert weit gekommen.“ Doch gestern war Kubschütz stärker und sicherte sich neben den beiden Finalisten das dritte Ticket für die nationalen Titelkämpfe.

 

Doch nicht nur sportlich hatten die Vaihinger aus Stuttgart Pech. Gleich zwei Mal geriet einer ihrer Akteure in den K.o.-Spielen bei ungestümen Rettungsaktionen in Konflikt mit der Halleneinrichtung. Im Halbfinale führte das zu Bein-, im Spiel um Platz drei zu Bauchschmerzen.

 

TV Vaihingen: Jakob Kilpper, Jakob Mahn, Jacob Jungclaussen, Nils Hantke, Nils Kersch, Simeon Müller, Maximilian Zöhrer.


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