VKZ: Mit Sieg gegen den TSV Pfungstadt auch Klassenerhalt perfekt

Vaihinger Faustballer haben am Samstagabend doppelten Grund zu ausgelassenem Jubel – Spektakuläres Spiel begeistert Zuschauer

Von Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 29. Januar 2018

Die Faustballer des TV Vaihingen haben gegen den TSV Pfungstadt eine starke Leistung gezeigt und damit dem Seriensieger bei deutschen Meisterschaften den Schneid abgekauft. In eigener Halle knüpften die Vaihinger an die Erfolge aus alten Zeiten an, zeigten packende Ballwechsel und behielten schließlich mit 5:3 die Oberhand. Damit war zugleich der Klassenerhalt in der 1. Bundesliga Süd unter Dach und Fach.

 

Vaihingen. „Parallel zu uns hat der TV Hohenklingen gespielt und mit 2:5 gegen den TSV Calw verloren“, berichtet TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr von der Tabellensituation. „Das bedeutet, dass wir nicht mehr absteigen können. Theoretisch haben wir auch noch eine sehr kleine Chance auf die Teilnahme an der DM-Endrunde.“ Doch die sei so klein, dass man sich jetzt mit dem „Platz im Nirwana der Tabelle“ zufriedengibt, sagt Lochmahr. „Ab jetzt richten wir den Fokus auf das Training der U 18.“ Denn die Vaihinger Jugend musste so lange zurückstecken, bis bei den Männern die Entscheidung über Klassenerhalt oder DM-Teilnahme gefallen war. Jetzt gilt es, die A-Junioren des TVV fit zu machen für die süddeutsche und die deutsche Meisterschaft.

 

Am Samstagabend kamen Faustballliebhaber in der Halle am Alten Postweg voll auf ihre Kosten. Zwei in der aktuellen Besetzung gleich starke Mannschaften boten einen aboluten Leckerbissen. Von Anfang an schenkten sie sich nichts. 12:10 für Pfungstadt, dann zwei Mal in Folge 12:10 für Vaihingen – an Spannung waren die Sätze so wenig zu überbieten wie viele der Ballwechsel. Auffällig war während der gesamten Partie, dass viele der hart geschlagenen Angriffe von den Armen der Abwehrspieler bis an die Decke der Halle am Alten Postweg prallten. „Das ist nicht normal“, bestätigt Lochmahr. „Man versucht, den Ball auf ungefähr zwei Drittel der Hallenhöhe zu spielen. Dann ist genug Schwung rausgenommen.“ Zumindest in Hallen wie der am Alten Postweg sei das ratsam, sagt der TVV-Trainer. Denn durch die Ecken und Kanten des Hallendachs lasse sich die Flugbahn des zurückprallenden Balls nicht berechnen. „Das ist in anderen Hallen mit glattem Dach nicht so schlimm“, berichtet er. „Aber auch wenn bei uns dieses Mal wahnsinnig viele Bälle ans Dach gegangen sind, haben wir es im Zuspiel sehr gut korrigiert.“ Überhaupt stimmte beim TVV die Kette von Abwehr, Zuspiel und druckvollem Angriff an diesem Abend recht zuverlässig. „Pfungstadt hat aber auch überraschend viele Fehler produziert“, relativiert Lochmahr. „Das Zuspiel war da das große Problem. Das hat den Angreifern große Probleme gemacht. Gerade auch weil Steve Schmutzler und Johannes Jungclaussen relativ klein gewachsene Angreifer sind, war die Streuung beim Zuspiel so problematisch.“

 

Nach der ersten Pause kamen die Gäste aus Hessen etwas besser ins Spiel. Egal ob Max Winkler in der Abwehr den Ball noch vom Boden kratzte oder ob Jakob Kilpper vorne das Leder nur noch regelkonform über die Leine brachte, weil er sich ganz lang machte – jeder in der Vaihinger Mannschaft versuchte auszubügeln, was bei einem anderen schiefgegangen war. Dennoch reichte es im vierten Durchgang nur zu einem 6:11 und damit Gleichstand nach Sätzen. Doch das Blatt wendete sich wieder. Vaihingen führte schnell mit 3:0 und 7:4, brachte sich aber durch Eigenfehler um den Vorsprung. Letztlich war das Glück in diesem Satz aber auf Seiten der Gastgeber. Erst schlug Schmutzler einen Angriff an die Wand, dann blockte Kolja Meyer einen seiner Angriffe. Der Ball prallte von den Händen des Vaihingers mit der riesigen Reichweite zurück und fiel kurz vor der Hallenwand gerade noch ins Feld der Gäste. Kurz drauf war der Satz mit 11:9 gewonnen. Und auch im sechsten Durchgang ließen die Vaihinger nichts anbrennen, führten nach einem weiteren 11:9-Erfolg – erneut war eine 7:4-Führung egalisiert worden – mit 4:2 nach Sätzen. Der Jubel war schon in der entscheidenden Phase dieses Satzes riesig.

 

Erneut tat die Pause den Gastgebern weniger gut als ihren Gästen. Vaihingen legte die ersten zwei Punkte vor, geriet dann aber mit 4:9 in Rückstand. Auch eine Umstellung brachte nichts, als der zuletzt angeschlagene Marc Krüger kurzzeitig für Jakob Kilpper aufs Feld kam. Von den Gegenspielern sofort als Zielscheibe genommen, konnte er den Satzverlust mit 7:11 nicht mehr verhindern. Das war es aber für die Hessen gewesen. Bis zum Entscheidungssatz ließen es die Vaihinger nicht mehr kommen. Der achte Durchgang begann mit einem Rückschlag von Schmutzler ins Aus, einem Ball, der viel zu weit vorgespielt war und einem Rückschlag von Jungclaussen direkt an die Hallenwand. Derweil versenkte Meyer einen Preller und noch einen. Mit 11:6 waren Sieg und Klassenerhalt geschafft.


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