VKZ: „Der Angriff ist noch nicht eingeschliffen“

TVV gewinnt gegen Offenburg mit 5:3, verliert aber in Calw mit 4:5

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 13. November 2017

Die Faustballer haben schon im zweiten Saisonspiel in der 1. Bundesliga Süd in der Halle Federn lassen müssen. Sie verloren am Freitagabend beim TSV Calw mit 4:5 (9:11, 13:11, 9:11, 12:10, 11:6, 8:11, 8:11, 11:9 und 6:11). Den Ausrutscher machten sie aber am Sonntag beim 5:3 (11:9, 4:11, 11:8, 11:13, 11:4, 5:11, 13:11 und 12:10) gegen den FBC Offenburg wieder wett.

 

Vaihingen. „Allein diese beiden Ergebnisse, aber auch alle anderen aus der Staffel zeigen, dass in der 1. Bundesliga Süd kein Team außer Stammheim auf einen Abstiegsplatz oder die DM-Endrunde abonniert ist. Die Klasse ist extrem ausgeglichen. Von Platz eins bis sieben kann jeder gegen jeden gewinnen“, berichtet TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr. Letztlich waren es Kleinigkeiten, die den Vaihingern gegen den FBC Offenburg das bessere Ende bescherten. „Wir haben uns hinten weit außen positioniert, da Sven Muckle es mit seinen Angaben heute hauptsächlich über die Diagonale versucht hat. So haben wir seine Angaben gut im Griff gehabt“, erklärt Lochmahr.

 

Dass die Vaihinger dann nicht ohne Satzverlust gewonnen haben, lag am Angriff, mit dem der Übungsleiter nicht ganz zufrieden war. „Wir haben in der Offensive Schwierigkeiten, die Bälle gleich zu verwerten oder wenigstens so viel Druck aufzubauen, so dass der Gegner nicht wieder aufbauen kann“, berichtet Lochmahr. „Vorne ist uns bestimmt über die Jahre etwas Durchschlagskraft verloren gegangen. Aber die Abstimmung bei den drei Kontakten ist auch noch nicht so flüssig, wie ich das aus der Vergangenheit gewohnt bin. Das ist noch nicht eingeschliffen.“

 

Außerdem zeigte Stefan Konprecht, der Offenburger Hauptangreifer, ein „ganz starkes Spiel“, erklärt Lochmahr und fährt fort: „Er ist sowieso schwierig zu lesen, da er sehr fintenreich schlägt. Außerdem spielte er heute präzise auf die Lücke. Ihn haben wir nicht wirklich in den Griff bekommen.“

 

So war es gegen Offenburg ein Spiel zweier Kontrahenten auf Augenhöhe. Kaum einmal gelang es einer der beiden Mannschaften, sich abzusetzen. Und wenn, dann hatte der Vorsprung meist nicht lange Bestand. Im vierten Satz holten die Vaihinger beispielsweise einen 1:6-Rückstand wieder auf. Im achten Durchgang hielt dagegen eine 8:3-Führung des TVV nicht.

 

Schon am Freitag in Calw hatten die Vaihinger „zu wenige eigene Punkte gesetzt“, bemängelt Lochmahr. „Allerdings ist uns die Halle nicht gelegen. Die Bälle müssen hoch abspringen, damit wir unsere großgewachsenen Angreifer Kolja Meyer und Marc Krüger gut in Szene setzen können. Doch in Calw ist der Ball halb liegen geblieben. Und auch die Decke ist sehr niedrig. So kam eins zum anderen.“

 

Zudem zeigten die Calwer, die nach dem Aufstieg ihr ersten Erstligaspiel in der Halle gegen die Vaihinger bestritten, keine Nervosität. „Mit dem Schweizer Nationalangreifer Raphael Schlattinger und Bernd Bodler im Zweitschlag, der in Unterhaugstett viele Jahre in der 1. Bundesliga gespielt hat, ist das auch nicht ganz so verwunderlich“, berichtet TVV-Spielertrainer Lochmahr. Nach der ersten Pause drehten die Vaihinger einen 1:2-Satz-Rückstand in eine 3:2-Führung. „Die Durchgänge bis dahin waren immer richtig knapp. Ich hatte aber die Hoffnung, dass wir den Schwung mitnehmen würden, nachdem wir das erste Mal nach Sätzen in Führung gegangen waren. Doch sie hat uns keine Sicherheit gegeben“, erklärt Lochmahr. „Das entscheidende Quäntchen hat gefehlt. Wenn die Calwer den Ball zu uns rübergespielt haben, haben wir es nicht geschafft, den Angriff mit unseren drei Kontakten flüssig aufzubauen.“

 

Dennoch war im neunten und entscheidenden Durchgang beim Seitenwechsel – die Vaihinger lagen mit 5:6 zurück – noch alles drin. Doch dann gelang den Enzstädtern im weiteren Spielverlauf nur noch ein Punkt. Lochmahr: „In diesen Ballwechseln spiegelt sich die gesamte Partie wieder. Wir sind nicht aus der Angabe gekommen, nicht weil uns die Calwer die Bälle um die Ohren geschlagen haben, sondern weil wir in den extrem langen Ballwechseln nicht gepunktet haben.“

 

TV Vaihingen: Kolja Meyer, Marc Krüger, Daniel Wörsinger, Marco Lochmahr, Tobias Rommel, Jakob Kilpper, Max Winkler.


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