VKZ: MTV hat zuerst Matchbälle, aber TVV gewinnt

Faustballer machen es spannend – 18 Sätze in zwei umkämpften Spielen

Erstellt: Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, 31. Juli 2017

 

Vaihingen (rkü). Für die Faustballer des TV Vaihingen war der Saisonabschluss am Wochenende eine kräftezehrende Aktion. Erst kämpften sie in Rosenheim den gastgebenden MTV mit 5:4 nieder, der seinerseits schon Matchbälle gehabt hatte. Gestern folgte ein weiteres Neun-Satz-Match gegen den TV Schweinfurt-Oberndorf. Dieses Mal gewannen die Gastgeber. Dem TV Vaihingen bleibt in der Abschlusstabelle der 1. Bundesliga Süd Rang fünf mit dem ausgeglichenen Verhältnis von 14:14 Punkten.

 

„Am Sonntag war es eine seltsame Konstellation“, berichtet TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr. „Beim Tabellenführer TSV Pfungstadt hat sich Hauptangreifer Patrick Thomas verletzt. Damit bleibt Pfungstadt natürlich trotzdem Erster, aber Wünschmichelbach und Schweinfurt wollten beide Dritter werden.“ Denn als Dritter in der Südstaffel der 1. Bundesliga ist man bei der DM-Endrunde mit dem Süd-Ersten zusammen in einer Gruppe – dem momentan deutlich geschwächten TSV Pfungstadt. So spielten die Männer des TV Schweinfurt-Oberndorf gestern gegen Vaihingen zunächst mit angezogener Handbremse. „Der Platz war schwer bespielbar und wir haben oft gewechselt“, berichtet Lochmahr von dieser Partie. Und obwohl die Gastgeber nicht die volle Leistung zeigten, schafften es die Vaihinger nicht, sich in der Anfangszeit entscheidend abzusetzen. Die Sätze eins und drei verloren sie mit 7:11 und 8:11, die Sätze zwei und vier gewannen sie dagegen mit 12:10 und 13:11. Dann ging der TVV sogar in Führung, als er mit 11:5 erneut einen Satz für sich entschied, musste aber postwendend den Ausgleich hinnehmen. „Beim Stand von 3:3 in Schweinfurt stand es auch schon 3:3 in Rosenheim“, sagt Lochmahr über das Spiel des TV Wünschmichelbach in Bayern. „Da war klar, dass Schweinfurt Tabellendritter ist, egal wie das Spiel ausgeht. Von dem Moment an war es wieder ein offenes Spiel, das auch wieder attraktiven Faustball geboten hat.“ Am Ende war Vaihingen knapp geschlagen.

 

Das hatte am Vorabend noch anders ausgesehen. In Rosenheim war der Platz nach heftigen Regenfällen aufgeweicht. „Tiefen Boden gibt es da eigentlich immer“, sagt Lochmahr. „Aber im ersten Teil des Spiels war eine Seite fast nicht zu bespielen. Keine Mannschaft, die auf dieser Seite gewesen ist, auf der der Ball nicht springt, hat ihren Satz gewonnen.“ Das änderte sich erst im Lauf des sechsten Durchgangs, als die Sonne etwas Zeit gehabt hatte, den Boden zu trocknen. Bereits im fünften Satz hatte Vaihingen auf der schlechten Seite mit 10:12 schon ein achtbares Ergebnis geholt. Rosenheim gewann mit 13:11 erstmals einen Satz auf dem zuvor völlig aufgeweichten Geläuf und führten so mit 4:2 Sätzen. Kurze Zeit später hatten die Gastgeber sogar mehrmals Matchball, als sie im achten Durchgang mit 11:10 und 13:12 führten. Doch Vaihingen wehrte ab und machte auch beim Stand von 14:14 den entscheidenden Punkt.

 

„Ich glaube, es hat denen zu schaffen gemacht, dass wir drei Matchbälle entschärfen konnten“, sagt Lochmahr. „Die nächsten zwei Sätze haben wir relativ unkompliziert durchgebracht.“ Zwar brauchten auch die Vaihinger drei Anläufe, bis ein Matchball verwertet war, doch sie hatten auch genügend Vorrat. Bei 10:6-Führung im Entscheidungsdurchgang musste nur einer der nächsten fünf Punkte an Vaihingen gehen – der dritte brachte ihnen beim Stand von 11:8 den Sieg.

 

TV Vaihingen: Kolja Meyer, Marc Krüger, Marco Lochmahr, Jakob Kilpper, Max Winkler, Tobias Rommel, Daniel Wörsinger.


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