VKZ: Auch im dritten Anlauf scheidet TVV in Vorrunde aus

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 6. März 2017

Bei DM-Endrunde verlieren Faustballerinnen erst gegen Dennach mit 1:3 und dann gegen Selsingen nach 2:1-Satz-Führung mit 2:3

 

Auch im dritten Anlauf hat es für die Faustballerinnen des TV Vaihingen bei einer DM-Endrunde in der Halle nicht zum Halbfinaleinzug gereicht. Dabei waren die Vaihingerinnen ganz dicht dran. Gegen den MTSV Selsingen führten sie bereits mit 2:1 Sätzen, verloren aber mit 2:3. Davor waren sie schon dem TSV Dennach mit 1:3 unterlegen.

 

Stammheim/Vaihingen. Es ist manchmal wie ein Fluch. Das weiß auch Michael Marx. „Man muss einmal die Hürde Halbfinaleinzug nehmen. Dann klappt es fast immer. Das war bei uns damals auch so. Nachdem wir das erste Mal ins Halbfinale eingezogen sind, haben wir eigentlich immer die Vorrunde überstanden“, berichtet der Weltmeister von 2015 und ehemalige Bundesligaspieler des TV Vaihingen. Doch einmal mehr hat es für die TVV-Faustballerinnen bei der DM-Endrunde in der Stammheimer Sporthalle nicht gereicht. Sie unterlagen zunächst dem Südersten TSV Dennach mit 1:3 (9:11, 11:6, 3:11 und 6:11). „Das Ziel war, sauber in die Meisterschaft reinzufinden. Das hat gut geklappt. Wir waren gut im Spiel. Die Bälle, die wir bekommen mussten, haben wir auch bekommen“, zieht TVV-Betreuer Marco Lochmahr ein positives Fazit für dieses Spiel.

 

Auch anschließend sah es gut für die Vaihingerinnen aus. Gegen den MTSV Selsingen schenkten sie zwar den ersten Satz ab, obwohl Schiedsrichterin Jessica Sitz einen von Laura Marofke wohl auf die Linie gespielten Ball aus gab. Doch in der Folge holten sich die Vaihingerinnen die Sätze zwei sowie drei und führten im vierten Durchgang mit 5:3. Dann kam es aber zum Bruch. Und die Vaihingerinnen verloren noch mit 2:3 (10:12, 11:6, 11:6, 6:11 und 8:11). Danach flossen bei einigen Vaihingerinnen Tränen. „Wir waren so dicht dran. Spielerisch waren wir mit den Selsingerinnen auf Augenhöhe, was die Offensiv- und Defensivleistung angeht. Der Unterschied war: Wir waren konditionell nicht so fit. Und dadurch hat uns die Beweglichkeit und die Schnelligkeit gefehlt“, erklärt Marco Lochmahr.

 

Gegen Dennach kamen die Vaihingerinnen richtig gut in die Partie. Selbst als die Nordschwarzwälderinnen dank ihrer Hauptangreiferin Sonja Pfrommer von 3:3 auf 8:5 davonzogen, resignierten die Vaihingerinnen nicht. Vielmehr glichen sie beim 8:8 wieder aus. Die Dennacherinnen erspielten sich dennoch den ersten Satzball. Und den nutzten sie gleich, da TVV-Hauptangreiferin Marie-Therese Rothmaier eine Angabe in die Leine schlug.

 

Den verlorenen ersten Satz steckten die Enzstädterinnen aber perfekt weg. Rothmaier und Eva Grözinger führten den TVV in Durchgang zwei über 2:2 und 7:4 zum 11:6-Satzgewinn. „Wir sind in den ersten beiden Sätzen mit unseren Angaben und Rückschlägen durchgekommen. Wir haben aber auch so gut mitgehalten, weil den Dennacherinnen viele Fehler unterliefen. Sie haben drei bis fünf Punkte pro Satz hergeschenkt“, berichtet Marco Lochmahr.

 

Der verlorene Durchgang war für die Dennacherinnen der Hallo-wach-Ruf. Drei direkte Punkte von Pfrommer sowie eine Angabe ins Aus von Rothmaier bescherte dem TSV eine 4:0-Führung. Erst Grözinger sorgte mit einem langen Bogenball für den ersten Punkt für den TVV. Die Dennacherinnen zogen aber weiter auf 9:2 davon. Beim 11:3 hatten sie sich den Satz gesichert. Auch im nächsten Durchgang hatten die Vaihingerinnen zunächst nicht viel zu bestellen. Nach wenigen Minuten führten die Dennacherinnen mit 7:1. Zwar kamen die Enzstädterinnen noch einmal auf 5:8 heran. Doch dann griff Grözinger in die Leine, obwohl der Ball fast perfekt gestellt war. Damit war die Aufholjagd des TVV beendet. Und Dennach brachte den Satz mit 11:6 nach Hause, nachem Rothmaier den ersten Matchball des TSV in die Leine schlug. „In den Sätzen drei und vier standen die Dennacherinnen besser. Sie haben die ersten Bälle gut abgewehrt und sind wunderbar ins Zuspiel gekommen. Wir haben aber auch einfach zu wenig Druck gemacht, um sie in Gefahr zu bringen“, analysiert Marco Lochmahr. „Die Rückschläge waren so harmlos, dass wir sie auch selbst hätten tot machen können. Deshalb war die Ansage an Marie Rothmaier, mehr Risiko zu gehen.“ Das führte aber wieder zu mehr Fehlern.

 

Gegen Selsingen waren die Vaihingerinnen anschließend schon auf der Siegerstraße. „Wir haben in diesem Spiel auf den Punkt unsere beste Leistung gezeigt“, berichtet Marco Lochmahr. Das einzige Manko, die Vaihingerinnen schafften es nicht, auch mal eine Führung über die Zeit zu bringen. „Es ging immer hin und her. Wer in der Angabe war, hatte große Schwierigkeiten, wieder rauszukommen. Kurze Bälle liefen beide Mannschaften gut ab. Und den Punch nach hinten wie ihn zum Beispiel Dennachs Sonja Pfrommer hat, hatte keine der beiden Angreiferinnen – weder Marie Rothmaier noch Laura Marofke“, erklärt der TVV-Betreuer.

 

So setzten sich die Vaihingerinnen im ersten Satz gleich auf 3:0 ab. Beim 3:3 waren die Selsingerinnen aber wieder im Spiel. In der Folge konnte sich keine der Mannschaften absetzen. Beim ersten Satzball der Niedersächsinnen schlug Marofke einen Rückschlag wohl direkt auf die Seitenauslinie. Schiedsrichterin Sitz gab den Ball aber aus. Bei der folgenden Angabe des MTSV reagierten sie Vaihingerinnen überhaupt nicht. Und die nächste Angabe schlug Rothmaier ins Aus. „Es stellt sich immer die Frage, wie man in so einer Situation reagieren soll. Wir handhaben das halt so“, erzählt Marco Lochmahr.

 

In den Durchgängen zwei und drei ließen die Vaihingerinnen aber nichts anbrennen. Zunächst sicherten sie sich über 4:1 und 7:6 das 11:6. Anschließend holten sie sich über 4:1 und 9:3 beim 11:6 die 2:1-Satz-Führung. Und auch in Abschnitt vier führten sie mit 5:3. Doch nach einer Auszeit des MTSV gelangen den Selsingerinnen vier Punkte in Folge zur 7:5-Führung. Marco Lochmahr reagierte ebenfalls mit einer Auszeit. Doch den Vaihingerinnen gelang es nicht mehr, den Schalter umzulegen. Ihnen gelang nur noch ein weiterer Punkt durch einen direkten Punkt von Rothmaier mit ihrer Angabe.

 

Auch im entscheidenden Durchgang blieben die Niedersächsinnen am Drücker. Schnell führten sie nach einem Fehler der Vaihingerinnen nach dem anderen mit 5:1. Das Spiel schien schon entschieden. Doch plötzlich kämpften sich die Enzstädterinnen zurück. Bei 5:5 hatten sie ausgeglichen. Dann entschied Schiedsrichterin Sitz gegen die Vaihingerinnen im Gegensatz zu Satz eins. Eine kurze Angabe von Marofke erliefen die Vaihingerinnen gerade noch. Als Natalie Lochmahr den Ball dann über die Leine spielte, pfiff Sitz ab. Die TVV-Zuspielerin soll das Spielgerät doppelt berührt haben. Das brach den Vaihingerinnen das Genick. Die Selsingerinnen zogen auf 10:6 davon. Marco Lochmahr: „Da fehlte es an Besonnenheit. Die ein oder andere Spielerin war zu aufgeregt. Wir hätten uns dagegen auf das Wesentliche besinnen müssen.“ In der Folge kamen die Vaihingerinnen zwar noch einmal auf 8:10 heran. Doch dann schlug Marofke eine Angabe auf die Diagonale zwischen Rothmaier und Laura Kühner, die die Vaihingerinnen nicht erreichten.

 

TV Vaihingen: Rothmaier, Grözinger, Lochmahr, Späth, Kühner, Meyer, Frölich.


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