VKZ: Faustballer nehmen Serienmeister einen Satz ab


Von Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 30. Januar 2017

 

TV Vaihingen brilliert im Spiel gegen den TSV Pfungstadt, hat aber gegen den Tabellenletzten Unterhaugstett zunächst Probleme

 

Bis auf die Zuschauerzahl hat in der Sporthalle am Alten Postweg gestern viel an die Bestzeiten des Vaihinger Faustballs vor ein paar Jahren erinnert. Gegen den vielfachen Deutschen Meister TV Pfungstadt zeigten die TVV-Faustballer ein packendes Spiel auf bestem Bundesliganiveau. Vaihingen gewann einen Satz und hielt vier weitere überraschend lange offen.

 

Vaihingen. Das Endergebnis von 1:5 täuscht darüber hinweg, dass der Serienmeister aus Hessen zwei Sätze erst in der Verlängerung und zwei weitere nach hartem Kampf für sich entschied. Von Beginn an zeigte die Mannschaft des TV Vaihingen gestern, dass sie einen ihrer besten Tage in dieser Hallensaison erwischt hatte. Als es nach zwei Minuten 2:1 für die Gastgeber stand, nahm Pfungstadt-Coach Dieter Thomas gleich mal eine Auszeit. Er hätte noch mehr Anlässe für taktische Ermahnungen gefunden. Vaihingen hielt gut mit und begeisterte mit spektakulären Ball-Rückholaktionen unter der Leine oder wuchtigen Schlägen das Publikum. Allerdings waren nur etwa halb so viele Zuschauer auf der Tribüne wie vor wenigen Jahren, als der TVV in heimischer Halle praktisch unbesiegbar war. Kolja Meyer und Marc Krüger fanden immer wieder Lücken in den Abwehrreihen der Gäste, das Ergebnis schaukelte sich hoch bis auf 9:10. Dann rief Vaihingens Spielertrainer und Kapitän Marco Lochmahr bei einer Angabe „Aus!“ – doch der Ball fiel gerade noch ins Feld. Im zweiten Durchgang machten Patrick Thomas und Co. auf der Seite des TSV Pfungstadt gehörig Druck und ließen den TVV nicht ins Spiel kommen – 11:4. Das war aber der einzige Satz, in dem die Gastgeber vorgeführt wurden. Im dritten lag Vaihingen zwar schnell mit 2:5 hinten, holte dann aber auf und spielte Faustball vom Feinsten. „Man muss bei Angaben und Rückschlägen enormes Risiko gehen“, verrät TVV-Angreifer Krüger. „Aber an sich ist es auch egal, wenn dann mal ein Ball ins Aus geht. Denn wenn man ihn zu leicht rüberspielt, dann bauen die Pfungstädter ihr Spiel nur zu gut auf und machen den Punkt dann sowieso.“ Mit seinem Rezept hatte Krüger Erfolg. Er schlug zahlreiche Asse bei der Angabe und fand auch sonst immer wieder Möglichkeiten, die Weltklasse-Abwehr der Hessen auszuspielen. Im dritten Satz verwandelt der TSV Pfungstadt seinen zweiten Satzball zum 12:10-Sieg, im vierten Satz ebenfalls den zweiten zum 13:11-Sieg. Da hatte auch Vaihingen schon Satzball gehabt, doch bei 10:9-Führung fehlte die Durchschlagskraft.

 

Als im fünften Durchgang Johannes Jungclaussen für Meyer kam, zeigte sich das Vaihinger Talent auf den Punkt fit. „Er sitzt vier Sätze draußen und macht aus drei Rückschlägen gleich dreimal den Punkt“, sagt Krüger anerkennend. Weil zu dieser Zeit auch Patrick Thomas bei der Angabe ungewohnte Schwächen zeigte, war der 11:4-Satzgewinn des TVV schnell unter Dach und Fach. „Eine super Leistung hat auch Jakob Kilpper gezeigt“, lobt Krüger. „Er hat ein paar Bälle von Patrick auch am Anfang schon rausgeholt, als er noch phänomenal gut geschlagen hat. Und Jakob hat bisher noch fast nie gegen den weltbesten Angreifer gespielt.“ Im letzten Satz blieb es spannend bis zum Stand von 8:10. Dann beendete Patrick Thomas das Spiel standesgemäß mit einem Preller auf die Tribüne.

 

Durch einen klaren 5:1-Auswärtssieg gegen den TV Unterhaugstett, bei dem die Vaihinger allerdings anfangs erhebliche Probleme hatten, wahrte der TVV die Minimalchance auf die Teilnahme an der DM.

 

TV Vaihingen: Meyer, Krüger, Johannes Jungclaussen, Lochmahr, Wörsinger, Kilpper, Tobias Rommel, Winkler.


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