VKZ: Arbeitssieg gegen Abstiegskandidat Unterhaugstett


Von Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 28. November 2016

 

TV Vaihingen braucht zweieinhalb Stunden für das 5:3 gegen den TVU – Beim TSV Pfungstadt zwei Sätze lang gut mitgespielt

 

Vaihingen. Eine Nacht lang hat der TV Vaihingen die Tabelle der 1. Faustball-Bundesliga Süd mit 6:0 Punkten angeführt. Seit dem Spiel gegen den TSV Pfungstadt am Samstagabend sind die Vaihinger mit 6:2 Punkten Zweiter. Damit ist das Team im Soll, was die Mission Klassenerhalt angeht. Doch das 5:3 gegen den direkten Konkurrenten um den Verbleib in der ersten Liga, den TV Unterhaugstett, war am Freitag hart erkämpft.

 

„Unterhaugstett hat eine relativ schwache Angabe“, berichtet TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr. „Aber wir haben das Ziel nicht erreicht, aus deren Angabe möglichst viel zu punkten.“ Stattdessen agierte das Vaihinger Team nicht immer konzentriert genug, um seine Stärke in Punkte umzumünzen. So lagen die Hausherren im ersten Durchgang schnell mit 5:9 zurück, holten dann zwar noch einmal auf 9:10 auf, mussten aber den Satz mit 9:11 abgeben. Im zweiten profitierten die Vaihinger vor allem von Fehlern ihrer Gäste. Einem Ass von Marc Krüger folgten drei Angaben des TVU, die in drei verschiedene Richtungen verschlagen wurden. Es folgten ein verzogener Angriff der Gäste, dann ein schöner Punkt durch Johannes Jungclaussen und ein weiterer Fehler von Unterhaugstett. Mit 11:3 fiel auch das Ergebnis entsprechend deutlich aus. Doch statt konzentriert weiterzuspielen, tat sich der TV Vaihingen im Verlauf des Spiels unerwartet schwer. „Die Angaben waren in der ersten Spielhälfte recht einfach zu bekommen“, berichtet Lochmahr. Trotzdem nutzten die Vaihinger im dritten Satz diese Vorlage nicht. Beim Stand von 3:9 gegen die Mannschaft, die unbedingt Punkte für den Klassenerhalt liefern sollte, kam Kolja Meyer für Johannes Jungclaussen. Vaihingen verkürzte auf 6:9. Doch dann berührte Meyer bei einem Angriff die Leine, und eine Angabe in die Leine von Krüger beendete den Satz (6:11).

 

Wieder spielten die Gastgeber auf der Spielfeldseite, die ihnen offenbar besser lag, und wieder gingen sie in Führung. Allerdings wurde aus einem 3:1 schnell ein 3:6, weil mehrere Unterhaugstetter Angriffe am Vaihinger Block vorbei im Feld landeten und von der Abwehr nicht erreicht wurden. Mit einem Preller in Richtung Tribüne begann Meyer eine Serie, die beim Stand von 8:8 zum Ausgleich führte und schließlich mit 11:9 den Satz bedeutete. In diesem Satz begann mit dem Ballwegschießen von Sebastian Buck auch eine Reihe von Unbeherrschtheiten und Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Im fünften Satz wurde – aus Sicht der Vaihinger endlich – die Reihe durchbrochen, dass die Hallenseite mit Sieg oder Niederlage verbunden war. Beim Stand von 10:7 hatte der TVV drei Satzbälle, kam aber erst mit dem dritten zum Erfolg von 11:9. Ebenso knapp ging es im folgenden Durchgang zu, als Meyer zwar mit einer ganzen Reihe von Prellern gegen die Wand die 5:0-Führung vorlegte, dann aber die Gäste aufkamen. „Sie haben dann sogar aus der Angabe heraus relativ viel gepunktet“, analysiert Lochmahr. „Wir haben sie stark gemacht.“ Beim Stand von 6:4 korrigierte Meyer eine Schiedsrichterentscheidung auf Punkt für Unterhaugstett. Als schließlich Krüger beim Stand von 9:10 den Ball bei der Angabe in die Leine setzte, blieb er völlig konsterniert am Ort seines Missgeschicks stehen.

 

Unter Zugzwang setzte der TV Vaihingen fortan auf seine alte Garde. Lochmahr spielte in der Mitte, der Matchgewinn musste her. Doch nur umstellen und gewinnen, so einfach war die Rechnung nicht mehr. Zu gut hatten die Gäste aus dem Schwarzwald bereits ins Spiel gefunden. Es war ein harter Kampf, bei dem der TVV einen 6:8-Rückstand zur 9:8-Führung drehte und prompt wieder eingeholt wurde. Zweimal erspielte sich Vaihingen Satzball, zweimal glich Unterhaugstett wieder aus. Doch nachdem Meyer mit einem Preller ins Publikum den dritten Satzball für den TVV erkämpft hatte, bekamen die Gäste im folgenden Ballwechsel einen Angriff nicht unter Kontrolle und spielten ihn beim Rettungsversuch in die Leine. Auch das 13:11 im vorletzten Satz bedeutete noch nicht die Vorentscheidung – Unterhaugstett gab auch im achten Durchgang nicht auf und lag schnell mit 9:5 in Führung. Doch dieses Mal kämpfte sich der TVV heran und verwandelte gleich seinen ersten Matchball zum 11:9.

 

Tags drauf beim Deutschen Meister TSV Pfungstadt setzte es eine 0:5-Niederlage, bei der allerdings zwei Sätze sehr knapp ausgingen. „Vor allem im dritten Satz wäre mehr drin gewesen“, ärgert sich Lochmahr. Die Vaihinger führten bereits mit 10:8, machten dann aber ein paar Fehler, so dass der Favorit mit 12:10 gewann. Auch im ersten Satz zeigte der TVV eine gute Leistung und hielt ihn bis zum 8:8 offen. Dann zog Pfungstadt auf 11:9 davon. „Marc Krüger hat in diesem Spiel mehr Rückschläge übernommen als sonst“, berichtet Lochmahr von einer taktischen Variante. „Das hat sehr gut geklappt, er hat etliche Punkte gemacht.“

 

TV Vaihingen: Meyer, Krüger, Winkler, Wörsinger, Tobias Rommel, Johannes Jungclaussen, Kilpper, Lochmahr.


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