VKZ: Faustballerinnen vor schwerer Saison

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 11. November 2016


Vaihingen. Schweren Zeiten sehen die Faustballerinnen des TV Vaihingen in der Bundesliga-Hallensaison 2016/2017 entgegen. Kim Reimers hat den TVV wieder in Richtung ihres Heimatvereins TSV Schülp verlassen. „Sie hatte bei uns in der Region nur ein Praktikum absolviert. Und lange bestand die Hoffnung, dass sie eine Verlängerung erhält oder sich eine Möglichkeit auftut, dass sie ihre Abschlussarbeit im Großraum Stuttgart schreiben kann. Doch beides hat sich zerschlagen“, berichtet Marie-Therese Rothmaier. Die Spielertrainerin und Hauptangreiferin will auch nur bis Weihnachten an jedem Spieltag auf dem Feld stehen. Danach sind nur noch sporadische Einsätze geplant. „Da geht meine Gesundheit vor. Ich will auch in Zukunft noch meine Schulter bewegen können“, berichtet sie. Die Schlagfrau plagt sich fast schon das gesamte Jahr mit Schulterprobleme herum. Teilweise konnte sie aufgrund der Schmerzen nicht einmal mehr schlafen.

 

Zudem fallen immer wieder Spielerinnen aufgrund notwendiger medizinischer Eingriffe aus. Bis Weihnachten wird Natalie Lochmahr fehlen. „Sie hat sich bereits einer Hallux-valgus-Operation unterzogen, hat sich den Schiefstand des Großzehs korrigieren lassen“, erzählt Rothmaier. „Sie ist erst im Januar wieder am Start.“ Wenn Lochmahr zurückkommt, müssen die Vaihingerinnen dann auf Eva Grözinger verzichten.

 

Das hat Auswirkungen auf die Aufstellung. „Die einzigen Positionen, die eigentlich fest sind, sind die von Stefanie Späth hinten rechts und von mir vorne links“, berichtet Rothmaier. „Der Rest variiert.“ Dabei wird hauptsächlich Corinne Meyer die durch Lochmahrs Ausfall vorübergehend vakante Position der Zuspielerin übernehmen. „Wir haben aber auch ein, zwei Alternativen ausprobiert. So konnte auch Laura Kühner in der Mitte spielen, da sie bei kurzen Bällen sehr flink ist. Eine Überlegung ist auch, Eva hinter mich in die Abwehr zu stellen und mit Corinne vorne rechts aufzulaufen. Denn ob Eva um mich herumläuft zum Rückschlag, wenn ich angespielt wurde, oder ob sie von hinten nach vorne läuft, das ist von der Entfernung eigentlich das Gleiche“, berichtet Rothmaier.

 

Dementsprechend klein sind die Brötchen, die die Vaihingerinnen in dieser Saison backen wollen. „Das Ziel ist nur der Klassenerhalt“, sagt Rothmaier. Der muss aber nach Einschätzung der Spielertrainerin nicht erst am letzten Spieltag eingefahren werden. „Wir können hoffentlich den TV Unterhaugstett, den TV Segnitz, den TSV Gärtringen und den SV Tannheim hinter uns lassen“, erklärt die Hauptangreiferin und ergänzt: „Alle vier Mannschaften schätze ich vom Potenzial her schwächer ein als uns.“

 

Den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt können die Vaihingerinnen dabei gleich am ersten Spieltag an diesem Sonntag (ab 11 Uhr) in Calw gehen. Im ersten Punktspiel der Saison 2016/2017 wartet der TVU auf die Enzstädterinnen. „Die Unterhaugstetterinnen sind für mich mit Segnitz zusammen der Abstiegskandidat Nummer eins“, berichtet Rothmaier. „Und da ich trotz meiner Schulterprobleme nicht mit angezogener Handbremse spielen werde und wir auch sonst niemanden haben, der überhaupt nicht Faustball spielen kann, müssen wir gegen die Unterhaugstetterinnen auf jeden Fall punkten.“

 

In der zweiten Partie des Tages spekuliert die TVV-Spielertrainerin zudem auf eine Überraschung gegen den TSV Calw. Dessen Hauptangreiferin Stephanie Dannecker, gerade erst in Curitiba Weltmeisterin geworden, spielt noch in Brasilien bei der Südamerikameisterschaft mit. „Ich liebäugele gegen die Calwerinnen zumindest auf den einen oder anderen Satzgewinn“. Vielleicht können wir sie sogar noch mehr ärgern“, erklärt Rothmaier. Denn jeder Satz könne in der Endabrechnung entscheidend sein. „Ich kann mich noch erinnern: Als ich aufgrund meiner Schwangerschaft ausgesetzt habe, da schafften wir nur aufgrund des Satzverhältnisses den Klassenerhalt“, berichtet die TVV-Spielertrainerin.


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