Faustballer ziehen Kopf aus Schlinge

Nach dem 2:5 gegen den TSV Pfungstadt bedeutet das 5:0 beim TV Segnitz so gut wie sicher den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga Süd

Von Michael Nachreiner Erstellt: 18. Juli 2016

 

 

Vaihingen. Die Rechnerei geht weiter. Gewinnt der TV Stammheim zweimal gegen den MTV Rosenheim, dann müssten die Vaihinger ihr letztes Rundenspiel gegen den FBC Offenburg gewinnen, sonst sind sie aus der 1. Faustball-Bundesliga Süd abgestiegen. Gewinnt der TVS eines der noch ausstehenden zwei Duelle mit den Rosenheimern, dann kommt es auf das Satzverhältnis an. Da stehen die Vaihinger zurzeit aber relativ gut da. Deshalb geht eigentlich auch keiner der TVV-Spieler davon aus, dass sie nach dem 5:0 (11:8, 11:5, 11:6, 11:5 und 11:3)-Sieg beim TV Segnitz noch einmal auf einen der Abstiegsplätze abrutschen. „Wir werden aber erst feiern, wenn es wirklich sicher ist“, macht Vaihingens Angreifer Marc Krüger auf den Mahner.

In Segnitz war der Sieg des TVV kaum in Gefahr. „Wir waren wirklich gut. Wir hatten auf die Angabe der Segnitzer ein gutes Konzept. Den ersten Ball haben wir in der Regel schon weit nach vorne gebracht. Dadurch haben wir uns mit dem Zuspiel leichter getan. Und aus dem Rückschlag haben wir konsequent gepunktet“, berichtet Krüger, der aufgrund von Knieproblemen – im Spiel gegen den TSV Pfungstadt am Tag zuvor war es ihm in dieses Gelenk gefahren – zum Zuschauen verurteilt war. „Die Segnitzer haben zwar mit verschiedenen Aufstellungen alles probiert – doch erfolglos.“

Selbst als sie versuchten, Kolja Meyer aus dem Spiel zu nehmen, gab das keinen Bruch im Spiel der Vaihinger. „Zwar hat mit Marco Lochmahr vorne rechts ein gelernter Abwehrspieler oder Zuspieler gespielt. Doch wir haben mit Jaro Jungclaussen auf Mitte einen weiteren Schläger. Er trainiert Angriffe zwar nicht regelmäßig. Aber so etwas verlernt man nicht. Er macht seine Punkte“, erklärt Krüger.

Am Tag zuvor sah das noch gar nicht so rosig aus. Viele Zuschauer verließen den Sportplatz am Alten Postweg nach der 2:5 (9:11, 6:11, 11:3, 5:11, 3:11, 11:8 und 9:11)-Niederlage des TVV gegen den Deutschen Meister TSV Pfungstadt, der allerdings ohne die Nationalspieler Patrick Thomas am Schlag und Ajith Fernando in der Abwehr angetreten ist, mit einem mulmigen Gefühl. Denn obwohl der überragende deutsche Angreifer bei den Hessen gefehlt hatte, hatten die Vaihinger kaum einen Hauch einer Chance. „Die Pfungstädter haben selbst in dieser Besetzung noch dominiert“, erkannte auch TVV-Spielertrainer Marco Lochmahr neidlos an. „Wir haben keinen Druck aus der Angabe entwickelt, um die Hessen in Bedrängnis zu bringen. Dadurch konnten die Pfungstädter sauber aufbauen und hatten viele Schusszuspiele direkt auf der Leine. Und beim Schuss ist Nick Trinemeier einer der besten Schlagmänner in Deutschland.“ Und Krüger ergänzt: „Gegen den TSV sieht es oft so aus, als ob wir überhaupt keinen Druck aufbauen würden. Die Pfungstädter haben aber auch extrem gut abgewehrt. Und gegen andere Mannschaften reicht genau dieser Druck aus.“ Auf der anderen Seite hatten die Vaihinger in der Abwehr auch nicht ihren besten Tag erwischt. Trinemeier, der eigentliche Zweitangreifer des Deutschen Meisters, war ein ums andere Mal mit Angaben oder im Rückschlag direkt erfolgreich. Und wenn die Vaihinger ihn aus dem Spiel nahmen, dann fand Pfungstadts Zuspieler Sebastian Thomas im Rückschlag eine Lücke.

Lediglich wenn es bei den Hessen nicht lief, hatten die Vaihinger die Chance, einen Satz mal für sich zu entscheiden. So zum Beispiel im dritten Durchgang, als die Gastgeber durch zwei direkte Punkte von Meyer und drei Fehler der Pfungstädter gleich auf 5:1 davonzogen. Diesen Vorsprung bauten die Vaihinger konsequent auf 11:3 aus. Oder aber im sechsten Satz, den die Vaihinger mit 11:8 für sich entschieden. Zu diesen elf Punkten steuerten die Hessen aber fünf bei. Zweimal setzte Sebastian Thomas einen Rückschlag ins Aus. Das Gleiche passierte Trinemeier, der auch zwei Angaben neben das Spielfeld hämmerte.

TV Vaihingen: Meyer, Krüger, Jaro Jungclaussen, Wörsinger, Tobias Rommel, Lochmahr, Geißel.


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