VKZ: Bauchlandung für die Faustballer


Von Michael Nachreiner Erstellt: 20. Juni 2016

Durch das 2:5 gegen Rosenheim und den zeitgleichen Sieg von Stammheim gegen Wünschmichelbach rutscht TVV auf letzten Platz ab

 

Die Faustballer des TV Vaihingen haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. Durch die eigene 2:5-Niederlage gegen den MTV Rosenheim und den 5:3-Sieg des TV Stammheim gegen den TV Wünschmichelbach sind die Vaihinger auf den letzten Platz der 1. Bundesliga Süd abgerutscht.

 

Vaihingen. „Dass man mal ein Spiel verlieren kann, das passiert. Dass die Wünschmichelbacher aber ausgerechnet in Stammheim unterliegen, das ist ganz bitter für uns“, erklärt Daniel Wörsinger. Da die Vaihinger zeitgleich gegen den MTV Rosenheim mit 2:5 (6:11, 6:11, 11:9, 11:5, 6:11, 9:11 und 7:11) den Kürzeren zogen, übernahmen sie die rote Laterne. „Gedanklich tut das aber mehr weh, als es wahrscheinlich an Aussagekraft hat. Denn wir müssen jetzt erst einmal verdauen, dass wir Letzter sind“, sagt der TVV-Mannschaftskapitän. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir während der Saison, also nicht nach dem ersten Spieltag, mal Letzter gewesen sind.“

 

Den Rosenheimern konnten die Vaihinger nur phasenweise Paroli bieten. In den ersten beiden Sätzen punktete vor allem Steve Schmutzler, der Hauptangreifer des MTV, nach Belieben. Dazu schlichen sich bei den Vaihingern, bei denen Spielertrainer Marco Lochmahr auf Kolja Meyer am Hauptschlag vertraute und Marc Krüger erst einmal eine Pause gönnte, immer wieder Fehler ein. „Steve hat das ganze Spiel hindurch stark gespielt. Und auch beim Zweitangreifer Patrick Schiep lief es rund. Er hat eigentlich mit jedem Schlag gepunktet“, zollte Wörsinger dem Angriff der Gäste Respekt. Die Rosenheimer waren aber auch gewarnt. Das Hinspiel hatten sie nach 1:4-Rückstand gerade noch mit 5:4 gewonnen.

 

Erst im dritten Durchgang schienen auch die Vaihinger endlich ins Spiel gefunden zu haben. Meyer stellte mit seinen Angaben nun die Rosenheimer vor diverse Aufgaben. In Satz drei schlug er zwei Asse und sorgte aus der Angabe für drei weitere direkte Punkte. Und in der Abwehr „hatten sich Kolja und Jaro etwas ausgedacht, wie sie die kurzen Bälle der Rosenheimer besser verteidigen. Die hatten uns bis dahin immer wieder geschadet“, berichtet Wörsinger. „Außerdem sind wir ins Kämpfen gekommen und haben uns dadurch aufgebaut.“

 

Auch der vierte Durchgang ging relativ souverän an die Vaihinger. Für jeden Punkt der Rosenheimer, den sie kassierten, antworteten sie mit zwei in Folge. So bauten sie den Vorsprung kontinuierlich in diesem Satz aus.

 

Doch in Durchgang fünf drehte sich die Partie wieder. „Die Rosenheimer hatten sich auf Koljas Angaben eingestellt“, erklärt Wörsinger. Nach ausgeglichenem Beginn zogen die Gäste unterm Kaltenstein von 5:4 auf 11:6 davor. Symptomatisch für diesen Satz war, dass Jaro Jungclaussen beim ersten Satzball der Rosenheimer den Ball beim Zuspiel in die Leine setzte.

 

Die Fehler setzten sich im nächsten Satz zunächst fort. Von den ersten vier Ballwechseln schenkten die Vaihinger drei her. Erst schlug Meyer eine Angabe in die Leine – ebenso wie Jaro Jungclaussen einen Rückschlag. Nach einem Ass von Meyer landete dann ein Rückschlag des Vaihinger Hauptangreifers im Aus. Beim Stand von 2:4 kam Krüger für Jaro Jungclaussen. Wörsinger: „Wir wollten mit Marc einen neuen Impuls im Angriff setzen – zunächst beim Rückschlag, dann auch bei den Angaben. Doch Marc hat nicht an seine Leistung aus dem Hinspiel angeknüpft, auch wenn er nicht schlecht gespielt hat. Es ist allerdings für einen Schlagmann auch unheimlich schwer, in ein Spiel reinzukommen, wenn man so lange draußen steht.“ Die Vaihinger blieben zwar an den Rosenheimern auf Schlagdistanz dran. Doch letztlich mussten sie den Durchgang mit 9:11 den Bayern überlassen.

 

Das war der Genickbruch. „Wir waren ziemlich geknickt, dass wir den 3:3-Ausgleich nicht geschafft hatten und mit einem 2:4-Rückstand in die zweite Pause gegangen sind“, berichtet Wörsinger. „Wir haben auch nicht mehr daran geglaubt, dass wir das Spiel noch drehen werden.“ Relativ sicher brachten die Rosenheimer den Sieg nach Hause.

 

TV Vaihingen: Meyer, Johannes Jungclaussen, Lochmahr, Wörsinger, Jaro Jungclaussen, Krüger.


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