VKZ: Unsanfte Landung in Vaihingen


von Ralph Küppers, Vaihinger Kreiszeitung, 09.05.2016

 

TVV-Faustballer kassieren 1:5-Heimniederlage gegen TV Wünschmichelbach – Zwei Sätze lang große Probleme gehabt

Nur zwei Tage nach dem optimal verlaufenen Saisonauftakt haben die Faustballer des TV Vaihingen einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Beim Heimspiel gegen den TV Wünschmichelbach lief in den ersten zwei Sätzen gar nichts. Danach gelang es nicht mehr, das Spiel zu drehen – Vaihingen verlor 1:5.

Vaihingen. Je länger das Spiel des TV Vaihingen in der 1. Faustball-Bundesliga Süd gegen den TV Wünschmichelbach gedauert hat, umso besser kamen die Gastgeber ins Spiel. Doch bis die Vaihinger am Samstag erstmals einen Satz gewannen, lagen sie bereits 0:4 zurück. Im zweiten Durchgang hatten sie sogar die Höchststrafe von 0:11 Punkten kassiert. Das war nach dem Auftaktsieg gegen den TV Stammheim, als sich der TVV völlig ungefährdet mit 5:0 durchgesetzt hatte, ein völlig anderes Bild.

Im ersten Satz gegen Wünschmichelbach lief bei der Vaihinger Mannschaft nicht viel zusammen. Die Gäste aus dem Odenwald machten zwar Druck, aber meist gar nicht den direkten Punkt. Selbst fabrizierte Fehler der Gastgeber und dazu drei, vier Leinenangaben von Marc Krüger reichten dem TVW, um kurzen Prozess zu machen. Nicht einmal 20 Minuten nach Spielbeginn lag Vaihingen nach Sätzen bereits 0:2 zurück. Ball in die Leine, Angabe ins Aus, Abwehrspieler auf dem falschen Fuß erwischt – die Liste der individuellen Fehler war groß, und zu einem Zusammenspiel kam es in diesem zweiten Durchgang kaum einmal. Lediglich bei den Spielzügen, die zum 0:7 und zum 0:9 führten, zeigten die Gastgeber, dass sie nicht sang- und klanglos untergehen wollten. Doch es passte nur ins Bild des Satzes, dass nach guten Rettungsaktionen und passendem Zuspiel der Abschluss um Haaresbreite misslang. Am Ende stand ein 0:11, hängende Köpfe waren garantiert.

Dann endlich ging ein Ruck durch die Vaihinger Mannschaft. Annahme- und Abspracheprobleme führten zwar auch im dritten Durchgang zu einem 0:3-Rückstand, doch dann holte der TVV Punkt um Punkt auf. 3:3, 5:5. Auf einmal zeigten die Spieler auch wieder eine ganz andere Körpersprache. Tobias Rommel musste sich in einem einzigen Spielzug gleich zweimal extrem lang machen, um den Ball noch zu erreichen – und am Ende ging auch noch der Punkt an Vaihingen. Doch dann gab es wieder einen Fehler, ein weiterer Ball wurde den Gastgebern kurz ins Feld gelegt, und Wünschmichelbach konnte sich vorentscheidend auf 10:8 absetzen. Beim letzten Ball hatten manche Vaihinger den Ball schon im Seitenaus gesehen und auf 9:10 gehofft, doch er war noch drin – nach Sätzen stand es in dieser Windlotterie nun schon 0:3.

Auch im vierten Durchgang spielten die Vaihinger Faustballer munter mit, liefen aber erneut einem Rückstand hinterher. Dann drehte Krüger auf und punktete direkt aus der Angabe, versenkte einen Angriff unerreichbar im gegnerischen Feld und schlug dann auch noch ein Ass. Spektakuläre Flugeinlagen auf beiden Seiten sorgten jetzt auch für Unterhaltungswert. Als Jaro Jungclaussen die Annahme misslang, hechtete sich sein Bruder Johannes nach dem Ball und spielte ihn direkt und flach über die Leine – 4:6 aus Vaihinger Sicht. Einige Spielzüge lang passte alles, beim Stand von 8:7 gingen die Platzherren sogar erstmals in Führung. Allerdings mussten sie sich doch noch mit 9:11 geschlagen geben.

Voller Einsatz bestimmte auch den fünften Durchgang. Als ein Ball versprang, rutschte Daniel Wörsinger über den Rand des Rasenspielfelds hinaus, unter dem Geländer durch und noch fast einen Meter auf dem Steinboden weiter. Er schüttelte sich kurz, dann ging es weiter. Vaihingen machte Druck, die Eigenfehler wurden jetzt von den Gästen gemacht. Angaben ins Seitenaus, Angaben mit zu viel Schwung, der TVV führte mit 7:3. Als nach einem verunglückten Spielzug wieder Krüger den Ball ins Spiel bringen musste, ging er volles Risiko. Die Angabe geriet zu lang. Doch statt sich beim nächsten Mal zurückzunehmen, schlug er den Ball wieder möglichst weit. Dieses Mal landete er genau auf der Linie und wurde zum Ass. Durch mehrere Bälle, die kurz oder halblang in die verwundbare Zone der Vaihinger Abwehr gespielt wurden, schmolz der Vorsprung dahin. Doch es reichte zum 11:9-Sieg in diesem Satz. Damit waren aber die Vaihinger Körner verbraucht. Im letzten Satz reichte es nach 1:3-Rückstand noch zu einem Aufbäumen, das zwischenzeitlich zum 5:6 führte. Doch Wünschmichelbach ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und gewann mit 11:7.

Jörg Krüger, ehemaligiger Abteilungsleiter: „Viele Faustballvereine sind erst einmal aus der 1. Bundesliga abgestiegen, wenn sie ihre bewährte Mannschaft verjüngt haben.“ So gesehen haben die Vaihinger ein hartes Jahr vor sich. Doch dass sie durchaus mitspielen können, haben sie in den Sätzen drei bis sechs gegen Wünschmichelbach gezeigt. Und die Punkte gegen Stammheim kann ihnen niemand mehr nehmen.

TV Vaihingen: Krüger, Jaro Jungclaussen, Johannes Jungclaussen, Wörsinger, Rommel.


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