VKZ: „Wir wollten ein Zeichen setzen“


 

Von Michael Nachreiner, Vaihinger Kreiszeitung, Erstellt: 2. Mai 2016

Deutschland nimmt beim 4:0 im Testländerspiel unterm Kaltenstein die Schweiz förmlich auseinander

Ohne zu irgendeinem Zeitpunkt gefordert zu sein, hat Deutschland die Schweiz im Rahmen des Faustball-Vorbereitungsturniers des TV Vaihingen mit 4:0 (11:5, 11:5, 11:6 und 11:4) geschlagen. „Es gibt nicht viel auszusetzen. Die Mädels haben die Aufgabe sehr gut gelöst“, lobt Bundestrainerin Silke Eber ihre Schützlinge.

Vaihingen. Wenn sich Deutschland und die Schweiz im Feldfaustball gegenüberstehen, dann treffen zwei Faustballnationen Europas aufeinander. Doch am Samstagabend war fast schon ein Klassenunterschied zwischen dem amtierenden Weltmeister und den Eidgenossinnen zu sehen. Auch ohne die Nationalspielerinnen aus den Vereinen der Nordstaffel der 1. Faustball-Bundesliga hat Deutschland das Textspiel vom ersten Ballwechsel an dominiert. „Wir wollten ein Zeichen setzen“, erklärt auch Bundestrainerin Silke Eber. „Aber man darf den Sieg jetzt nicht überbewerten.“

Vor allem das Angriffsduo, Sonja Pfrommer vom TSV Dennach und Stephanie Dannecker vom TSV Calw, zeigte kaum Schwächen. Während es zu Beginn noch eine klare Rollenaufteilung, Pfrommer war für die Angaben, Dannecker für die Rückschläge verantwortlich, wurde diese mit zunehmender Spieldauer immer weiter aufgeweicht. Vor allem wenn Dannecker den Rückschlag antäuschte, Pfrommer dann aber dazwischensprintete, waren die Schweizerinnen überfordert. Die Dennacher Hauptangreiferin fand in diesen Fällen fast immer die Lücke in der Abwehrformation der Eidgenossinnen. „Diese Philosophie verfolgen wir schon seit drei Jahren“, berichtet Eber. „Dass eine Angreiferin den Rückschlag antäuscht und die andere ihn übernimmt, gibt es im Frauenfaustball kaum – und schon gar nicht in der Nationalmannschaft. Denn so etwas muss man intensiv trainieren. Wenn man sich aber nur wenige Male im Jahr trifft, ist das schwierig. Doch sowohl Sonja als auch Stephanie haben außergewöhnliche Fähigkeiten. Mit ihnen kann man das auch mit nur wenig gemeinsamem Training umsetzen.“

Dass Pfrommer und Dannecker so hochprozentig punkteten, lag aber auch daran, dass die deutsche Abwehr sicher stand. Die Schweizerinnen fanden kaum eine Lücke. Werbung in eigener Sache machten dabei die Nationalmannschaftsdebütantinnen Sofia Scheidt vom TSV Dennach und Lisa Kübler vom TSV Calw. „Beide haben ihre Sache super gemacht“, erklärte Eber. Kein Anzeichen von Nervosität. „Immerhin ist das erste Länderspiel doch etwas Besonderes, auch wenn es nur ein Test war“, fährt die Bundestrainerin fort.

Allerdings waren die Deutschen von den Schweizerinnen auch zu keiner Zeit gefordert. „Der Hauptunterschied ist das Offensivspiel. Wir haben die Qualität, zu jeder Zeit Punkte zu machen – auch oder gerade aus der Angabe. Das haben die Schweizerinnen heute Abend nicht gehabt“, berichtet Eber. Dabei hatten die Schweizer Übungsleiter, Anton und Lukas Lässer, alles probiert. Mit Janine Stoob, Andrea Gerber, Tanja Bognar, Celine Traxler und Sabrina Siegerthaler versuchten sich abwechselnd fünf Angreiferinnen an Angabe und Rückschlag. Gebracht hat es nicht. Zwar punkteten sie auch mal direkt. Doch die deutsche Übermacht war am Samstagabend unterm Kaltenstein zu groß.

Zu einem rauschenden Faustballfest wurde es dennoch nicht. Praktisch mit Beginn des vierten Satzes begann es zu regnen, so dass es richtig ungemütlich auf dem Sportplatz am Alten Postweg wurde und alle nach dem letzten Ballwechsel die Flucht ins Trockene antraten. Bundestrainerin Eber nahm das Nass von oben aber stoisch hin. „Ich kenne es gar nicht anders, als dass es bei Spielen von uns regnet. Das gehört einfach dazu“, erklärt die Übungsleiterin.

Deutschland: Pfrommer, Dannecker, Anna Lisa Aldinger, Scheidt, Annkatrin Aldinger, Kübler.
Schweiz: Traxler, Stoob, Baumann, Gerber, Vogel, Siegerthaler, Jaqueline Fechier, Berchtold, Fabienne Fechier, Bognar.


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