Vaihinger Angreifer müssen ihr Repertoire erweitern


Angaben mit Druck auf die gegnerischen Vorderleute waren das Mittel zum Erfolg bei der Faustball-DM in Hamm

Vaihinger Kreiszeitung: Michael Nachreiner, 15. März 2016

Hamm/Vaihingen. Die Mannschaften, die bei der Endrunde der Faustball-DM erfolgreich waren, hatten alle eine Waffe. Ihre Angreifer waren in der Lage, Angaben mit viel Druck auf die vorderen Leute der gegnerischen Mannschaft zu spielen. „Vorne rechts und links rein sind die Bälle, die man spielen musste. Dann hatte man vor allem auf dem stumpfen Boden in der Westpress-Arena in Hamm, von dem die Bälle sehr abgebremst wurden, eine Chance, die Vorrunde zu überstehen“, erklärt Marco Lochmahr, Spielertrainer des TV Vaihingen. Die einzige Ausnahme bildete der Serienmeister TSV Pfungstadt. „Die Pfungstädter sind in diesem Zusammenhang ein Sonderfall. Patrick Thomas hat so viel Schlagkraft, dass er auch lang durch die Mitte gepunktet hat. Aber da werden wir nicht hinkommen, dass wir lang auch so schnell schlagen werden“, berichtet Lochmahr.

Die Schlüsse, die der Vaihinger Spielertrainer zieht, sind klar. Diese Bälle müssen auch die TVV-Angreifer Marc Krüger und Kolja Meyer in ihr Repertoire aufnehmen. „Die Konsequenz ist, dass wir noch mehr daran arbeiten müssen, dass wir Angaben mit Druck auf die vorderen Leute der Gegner spielen. Das ist auch für die Feldsaison wichtig, in der die Abwehrspieler mehr Platz und damit mehr Zeit haben, lange Bälle zu erlaufen“, sagt Lochmahr.

Zwar haben die Vaihinger auch schon im entscheidenden Spiel der Vorrunde gegen den Nord-Zweiten TV Brettorf versucht, die Angreifer der Niedersachsen aus der Angabe nicht nur anzuspielen, sondern mit scharfen Bällen direkt unter Druck zu setzen. Doch so richtig hat das in Hamm nicht geklappt. „Wir haben zwar irgendwann angefangen, vermehrt über vorne zu spielen. Doch wir haben die Angaben immer zu weit im Feld platziert. So liefen Tobias Kläner und Malte Hollmann nie Gefahr, dass sie mal einen Ball drop oder direkt abwehren mussten“, erklärt der Vaihinger Spielertrainer. „Das wiederum bedeutete, dass wir nie ein Mittel gefunden haben, um wirklich Druck aufzubauen.“

Seinen eigenen Angreifern macht Lochmahr dagegen keinen Vorwurf. „Marc Krüger und Kolja Meyer haben vorne einige Bälle super rausgeholt. Die Defensivleistung hat gepasst. Mehr als sie abgewehrt haben, kann man eigentlich nicht rausholen“, erklärt der TVV-Übungsleiter.

Ob neben der Angabe auch noch andere Mannschaftsteile bei der DM-Endrunde in Westfalen nicht auf der Höhe waren, ist für den TVV-Übungsleiter dagegen schwer einzuschätzen. „Es ist schwer festzumachen, ob wir auch in Abwehr, Aufbau oder Rückschlag hätten besser sein müssen“, sagt Lochmahr. Denn die Vaihinger hatten weder gegen Pfungstadt noch gegen Brettorf eine Chance, ein eigenes Rückschlagspiel aufzuziehen. „Da wir aus der eigenen Angabe so wenig Druck entwickelt haben, sind die Gegner – sowohl die Pfungstädter als auch die Brettorfer – leicht in den Aufbau gekommen und haben die Bälle immer fast perfekt auf der Leine gehabt. Dann ist es extrem schwierig, die Bälle abzuwehren. Die Brettorfer zum Beispiel haben extrem gute Preller gespielt, so dass die Bälle hoch abgesprungen sind. Und da die Banden relativ nah am Spielfeldrand gestanden sind, war es in der Westpress-Arena eine Atmosphäre vergleichbar mit unserer 1-2-3-Halle“, berichtet Lochmahr.


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